Die aktuelle extrem hohe Gewalt in Haiti hat ihren Ursprung in der Ermordung des umstrittenen Präsidenten Jovenel Moïse im Juli 2021. Seitdem herrscht in Haiti Ausnahmezustand: Bewaffnete Banden haben laut der Bundeszentrale für Politische Bildung die Kontrolle über die Hauptstadt Port-au-Prince übernommen, kontrollieren wichtige Überlandrouten und auch entlegene Städte und Gebiete. Sie morden und kidnappen, wie es ihnen gefällt. Nach einem Machtkampf zwischen Premierminister Ariel Henry und seinem Vorgänger wurde er durch bewaffnete Gruppen am Flughafen angegriffen, nicht mehr ins Land gelassen und legte sein Amt nieder.
Mindestens 5601 Menschen im vergangenen Jahr getötet
Daraufhin hat ein Übergangsgremium aus mehreren politischen und gesellschaftlichen Vertretern unter der Leitung von Garry Conille die Regierungsgeschäfte übernommen, wird aber von der Bevölkerung nicht akzeptiert. Mitte 2024 wurde eine von Kenia geführte internationale Polizeiintervention entsandt. Die Mission verfügt über ein UN-Mandat, ist jedoch keine UN-Friedensmission. Mindestens 5601 Menschen sind laut den Vereinten Nationen im vergangenen Jahr durch Bandengewalt in dem Karibikstaat getötet worden. Wie das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) damit feststellt, gab es so im Jahr 2024 in Haiti rund 1000 mehr Tote durch Bandengewalt als im Jahr 2023.

Father Richard Frechette ist Mathematiker und Philosoph. Nach dem Studium der Theologie wurde er 1979 zum Priester geweiht. Nach einigen Jahren als Pfarrer in Baltimore traf er den Priester William Wasson, Gründer von Nuestros Pequeos Hermanos/Nos Petits Frères et Soeurs (Unsere Kleinen Brüder und Schwestern), eine Mission, die Kindern in Not in Mexiko, Mittel- und Südamerika und der Karibik hilft. Frechette arbeitete zuerst mit Wasson in Mexiko und schließlich mit den Kindern Haitis. Die St.-Luke-Foundation for Haiti entstand aus den Programmen Nos Petits Frires et Soeurs. Die Haitianische Zeitung „Nouvelliste“ ehrte ihn als einen der zwölf einflussreichsten Menschen Haitis.