13 Tiere tot
Ein Wolf hat das Damwild in Spessart gerissen
Nur vier Tiere haben in Spessart den Wolfsangriff überlebt.
Hans-Josef Schneider

Die Anfang November in Spessart gerissenen 13 Stück Damwild wurden tatsächlich Opfer eines Wolfsangriffs. Das hat eine wissenschaftliche Analyse ergeben. Doch was heißt das nun für den Halter der Tiere? 

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Der Verdacht hat sich inzwischen bestätigt: In Spessart hat in der Nacht vom 3. auf den 4. November ein Wolf 13 Stück Damwild gerissen. Dies hat das Koordinationszentrum für Luchs und Wolf (Kluwo) der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz in Trippstadt mitgeteilt, nachdem DNS-Abstriche genommen und zur Analyse an das Senckenberg Institut (Frankfurt) geschickt worden waren.

In der Eifel häufen sich nächtliche Attacken, für die der Wolf verantwortlich gemacht wird. So wurden nur einen Tag später im Gemeindegebiet von Bell (VG-Mendig), vier tote Schafe und ein Reh Schafe mit Verdacht auf Beteiligung eines großen Beutegreifers gemeldet. Auch hier gab es eine Begutachtung und es wurden DNS-Abstriche genommen. Die beiden Vorfälle deuten darauf hin, dass sich im Raum der Verbandsgemeinden Brohltal, Mendig und Pellenz ein Wolf aufhält.

Finanzielles Desaster

Natürlich verbreitetete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer. Sensibilisiert durch einen Vorfall ähnlicher Art Ende Oktober zwischen Mandern und Zerf im Kreis Trier-Saarburg wurde schnell der Wolf als Verursacher ausgemacht. Ob es sich dort aber tatsächlich um einen Wolf gehandelt hat, steht keinesfalls fest. Da sollte man tunlichst die Untersuchungsergebnisse seitens der Experten abwarten.

Für den Tierhalter werden die Resultate jedoch eher zweitrangig sein. Für ihn ist dieser von ihm so bezeichnete „Totalschaden“ ein erhebliches finanzielles Desaster. Seit rund 40 Jahren besitzt die Familie Grohs eine Leidenschaft für das Damwild, welches auf den ersten Blick an Rehe oder Hirsche erinnert. Der Verlust von 13 Stück Wild reißt eine kaum zu schließende Lücke. Lediglich ein Platzhirsch, ein Spießer, ein junges Kalb und ein weiteres Tier blieben verschont.

Eine Versicherung gibt es nicht

Den angerichteten Schaden wird Grohs selbst tragen müssen, eine Versicherung gibt es nicht. Es besteht eine winzige Hoffnung, dass er nicht auch noch auf den Kosten für die Entsorgung sitzen bleibt.

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