Der Kreis Ahrweiler ist Schulträger von insgesamt 13 Schulen im Landkreis. Sieben dieser Schulen wurden bei der Ahrflut im Juli 2021 zum Teil erheblich beschädigt oder gar vollständig zerstört: in Bad Neuenahr-Ahrweiler das Are-Gymnasium, das Peter-Joerres-Gymnasium, die Berufsbildende Schule, die Philipp-Freiherr-von-Boeselager-Realschule plus, die Don-Bosco-Schule und die Levana-Schule sowie in Sinzig das Rhein-Gymnasium. Wir geben einen Überblick zum Stand des Wiederaufbaus.
1 Are-Gymnasium: Bereits abgeschlossen ist die Sanierung der beiden Sporthallen am Are-Gymnasium. Sie werden auch schon wieder für den Schul- und Vereinssport genutzt, teilt die Kreisverwaltung mit. In Vorbereitung ist derzeit zudem die Sanierung der Dusch- und Umkleidetrakte der Sporthallen.
Darüber hinaus wurde die Projektgruppe „Bildung & Region“ (Biregio) aus Bonn damit beauftragt, eine Schulentwicklungs- und Raumplanung zu erstellen, die inzwischen vorliegt. Zudem wurde auch schon ein Architekturbüro mit dem Wiederaufbau des Are-Gymnasiums beauftragt.
Wie die Kreisverwaltung erklärt, soll das Are-Gymnasium aber nicht einfach im vorherigen Zustand wiederaufgebaut werden. Vielmehr sollen beim Wiederaufbau der Hochwasserschutz sowie Klimawandelanpassungen berücksichtigt werden, außerdem sollen neue pädagogische Konzepte und Vorgaben umgesetzt werden. Und auch den Herausforderungen der Digitalisierung soll der Wiederaufbau des Are-Gymnasiums Rechnung tragen. „Aufgrund dessen werden die Arbeiten noch einige Zeit andauern“, erklärt die Kreisverwaltung. Die Kosten für den Wiederaufbau beziffert sie mit rund 15,3 Millionen Euro.
2 Peter-Joerres-Gymnasium: Auch am Peter-Joerres-Gymnasium sind die Sporthallen bereits seit Längerem fertiggestellt und werden inzwischen wieder für den Schul- und Vereinssport genutzt. Zudem wurden schon im Januar 2022 die Obergeschosse zur Nutzung für den Unterricht und zum Rückzug wiederhergestellt, teilt die Kreisverwaltung mit.
Die Entwurfsplanung für die weiteren Arbeiten liegt ebenfalls schon vor, sodass Sanierung des Gebäudes voraussichtlich Ende 2025 abgeschlossen ist. Auch eine Fachplanung zur Wiederherstellung der Außenlagen wurde bereits beauftragt.
Derzeit läuft am Peter-Joerres-Gymnasium die Sanierung der Fenster und Fassaden, die sich laut Kreisverwaltung „in der finalen Umsetzung“ befindet. Auch die Wiederherstellung der Schüler-Sanitäranlagen im Erdgeschoss sollen bis Ende August abgeschlossen sein. Gleichzeitig wird aktuell die Sanierung der Dusch- und Umkleidetrakte der Sporthallen vorbereitet. Die Gesamtkosten der Sanierung schätzt die Kreisverwaltung auf rund 10 Millionen Euro.
3 Berufsbildende Schule: An der Berufsbildenden Schule wurden im ersten Obergeschoss des Hauptgebäudes neue naturwissenschaftliche Räume und im Erdgeschoss ein Mehrzweckraum eingerichtet. Zudem wurden 60 Klassenräume in Zelthallen und ein Interims-Werkstattgebäude errichtet. Zurzeit läuft dort die Sanierung der Sporthalle, die voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen werden kann. Mit der weiteren Schulentwicklungs- und Raumplanung wurde die Projektgruppe Biregio beauftragt.
Ebenso wie das Are-Gymnasium soll auch die Berufsbildende Schule nicht in ihrem vorherigen Zustand wiederaufgebaut werden. Vielmehr sollen beim Aufbau die Prämissen des Hochwasserschutzes und der Klimawandelanpassung sowie neue pädagogische Konzepte und Vorgaben und die Herausforderungen der Digitalisierung berücksichtigt werden. Vor diesem Hintergrund geht die Kreisverwaltung davon aus, dass die Arbeiten noch einige Zeit andauern werden.
Für die Berufsbildende Schule läuft aktuell der Teilnahmewettbewerb der europaweiten Ausschreibung. Nach der Sommerpause will die Kreisverwaltung dem Werkausschuss ein Architekturbüro vorschlagen. Damit wäre „ein zentraler Meilenstein beim Wiederaufbau unserer Schulen erreicht“, heißt es aus dem Kreishaus. Die Kosten für den Wiederaufbau beziffert die Verwaltung mit rund 33,7 Millionen Euro.
4 Philipp-Freiher-von-Boeselager-Realschule plus: Auch an dieser Schule ist die Sporthalle bereits seit einiger Zeit wieder hergestellt und wird für den Schul- und Vereinssport genutzt, berichtet die Kreisverwaltung. Auch die Wiederherstellung Schüler-Sanitäranlagen sei fertiggestellt, und die Erneuerung der Fenster und Fassaden sei überwiegend abgeschlossen.
Zudem hat sich die Projektgruppe Biregio mit der weiteren Schulentwicklungs- und Raumplanung befasst, und ein Architekturbüro wurde mit dem Wiederaufbau beauftragt. Dessen Entwurfsplanung sei nun in Bearbeitung, teilt die Kreisverwaltung mit. Zudem werde derzeit die Sanierung der Dusch- und Umkleidetrakte der Sporthallen vorbereitet.
Auch der Wiederaufbau der Realschule plus soll nicht eins zu eins erfolgen. Vielmehr sollen die Prämissen des Hochwasserschutzes und der Klimawandelanpassung sowie neue pädagogische Konzepte und Vorgaben und die Herausforderungen der Digitalisierung berücksichtigt werden. Deswegen werden die Arbeiten noch einige Zeit andauern, erklärt die Kreisverwaltung. Die Kosten veranschlagt sie mit rund 12 Millionen Euro.
5 Don-Bosco-Schule: Für die Don-Bosco-Schule wurde nach der Flutkatastrophe ein Ersatzschulstandort eingerichtet. Dazu gehört auch eine Sporthalle, die nun für den Schul- und Vereinssport nutzbar ist. Die Kosten für den Wiederaufbau der Schule beziffert die Verwaltung derzeit mit rund 7,4 Millionen Euro.
6 Levana-Schule: Ebenso wie bei der Don-Bosco-Schule wurde auch für die Levana-Schule ein Ersatzschulstandort samt Sporthalle eingerichtet. Die Halle ist für den Schul- und Vereinssport nutzbar.
Mit Blick auf die besondere Situation der Schüler habe ein wissenschaftliches Team untersucht, „ob ein Wiederaufbau der direkt an der Ahr gelegenen Schule sinnvoll erscheint“, teilt die Kreisverwaltung mit. Die Stellungnahme der Fachleute empfehle, den Standort der Levana-Schule von der Ahr weg zu verlegen. „Nach intensiver Abstimmung mit dem Innenministerium Rheinland-Pfalz als Fördergeber wurde Ende Mai ein formeller Antrag für einen sogenannten ‚Wiederaufbau an anderer Stelle‘ eingereicht“, erklärt die Kreisverwaltung. Die Signale des Landes seien positiv, eine endgültige Entscheidung stehe aber noch aus.
Nach der Sommerpause, heißt es aus dem Kreishaus, könne ein Architekturbüro für den Wiederaufbau beauftragt werden. Derzeit rechnet die Verwaltung mit Kosten von 6 Millionen Euro – die sich bei einem Neubau an anderer Stelle jedoch deutlich erhöhen dürften.
7 Rhein-Gymnasium: Auch die Sporthalle des Rhein-Gymnasiums wurde bereits vor einiger Zeit wiederhergestellt und steht inzwischen dem Schul- und Vereinssport zur Verfügung. Derzeit laufen an der Schule die Arbeiten zum vollständigen Wiederaufbau.
„Die Sanierung der Fenster und Fassaden befinden sich am Rhein-Gymnasium in der finalen Umsetzung“, teilt die Kreisverwaltung mit. Diese Arbeiten seien zu 95 Prozent abgeschlossen. Bis Ende 2025 soll der komplette Wiederaufbau fertig sein, anschließend werden auch die Außenanlagen hergerichtet. Für das Rhein-Gymnasium geht die Verwaltung von Kosten von 7,2 Millionen Euro aus.