Informationsveranstaltung der Ortsgemeinde mit möglichem Projektierer war gut besucht
Drehen sich in Wassenach bald die Windräder? Gut besuchte Bürgerversammlung
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Auf den Feldern entlang des Gleeser Weges in Wassenach könnten sich in einigen Jahren Windräder drehen. Foto: Martin Ingelhoven
Frömbgen Lutz. Martin Ingenhoven

Wassenach. Windenergie war bisher im Kreis Ahrweiler mit Ausnahme einiger weniger Standorte kein großes Thema. Anders als beispielsweise im Rhein-Hunsrück-Kreis drehen sich auf den Höhen der östlichen Vulkaneifel kaum Windräder. Doch mit geänderten Rahmenbedingungen und den Notwendigkeiten aus der Energiewende scheint die weitgehende Windradabstinenz auch im Kreis Ahrweiler langsam zu Ende zu gehen.

So eröffnete auch der Wassenacher Ortsbürgermeister Manfred Sattler (CDU) die Bürgerversammlung. „Es ist wichtig, dass wir alle unseren Beitrag zu einer zukunftssicheren Energieversorgung leisten, und wenn dabei für die Ortsgemeinde noch ein finanzieller Profit herausspringt, sollten wir über die Möglichkeiten nachdenken, die sich uns eröffnen“, begrüßte Sattler die etwa 100 erschienenen Bürger.

Uns ist wichtig zu betonen, dass wir uns an einem sehr frühen Zeitpunkt des Planungsverfahrens befinden und noch nicht in einen Genehmigungsprozess eingetreten sind.

Oliver Bieber, Regionalleiter der Firma Vattenfall

Oliver Bieber, Regionalleiter der Firma Vattenfall, sowie Moritz Krämer, zuständiger Projektleiter, sowie René Rensinghoff und Sohel Römer, beide ebenfalls Vattenfall, waren der Einladung der Ortsgemeinde gefolgt, um die Möglichkeiten für Windkraft in Wassenach vorzustellen. „Uns ist wichtig zu betonen, dass wir uns an einem sehr frühen Zeitpunkt des Planungsverfahrens befinden und noch nicht in einen Genehmigungsprozess eingetreten sind“, betonte Bieber und bedankte sich bei Ortsbürgermeister Sattler für die Einladung.

Vattenfall, einer der führenden Energieversorger Europas, ist an die Ortsgemeinde Wassenach herangetreten, da sich auf ihrer Gemarkung eine Windkraft-Potenzialfläche befindet, die Platz für maximal zwei Windräder böte. Auf einem Streifen nördlich des Veitskopfes wären die Windverhältnisse zur Gewinnung von Strom aus Windkraft durchaus profitabel, erläuterte Krämer den Wassenachern die möglichen Pläne. „Wir haben es hier mit Windgeschwindigkeiten von sechs Metern pro Sekunde in einer Höhe von 160 Metern zu tun. Das ist für die Errichtung einer Windkraftanlage absolut sinnvoll“, erklärte Krämer.

Projektierte Windräder sind 260 Meter hoch

Hundertsechzig Meter wäre auch die Nabenhöhe der projektierten Windräder, die bei einer Rotorlänge von 85 Metern auf eine Gesamthöhe von etwa 260 Metern kämen. „Die genaue Planung steht hier aber noch nicht fest und kann ohnehin erst nach der Erstellung des nötigen Umweltgutachtens erfolgen. Erst wenn das erfolgt ist, können wir bei der zuständigen Struktur- und Genehmigungsdirektion SGD Nord in das Genehmigungsverfahren eintreten.

Dass Vattenfall nicht nur in Wassenach Interesse an der Errichtung von Windrädern habe, bestätigte Sattler auf Nachfrage. „Vattenfall prüft die Errichtung dreier Windräder in Glees, die wir auch sehen würden. Hinzu könnten vier Anlagen in Wehr und ebenfalls vier Anlagen auf der Gemarkung der Ortsgemeinde Bell kommen.“ Im Falle einer Errichtung werde man sich mit Sicherheit abstimmen, um etwa gemeinsame Kabeltrassen, die unterirdisch verlegt werden, zu planen, versprach Sattler.

Bürger hatten ausreichend Zeit für Fragen

In der abschließenden Diskussion hatten die erschienenen Bürger ausreichend Gelegenheit, auf ihre Fragen ausreichende Antworten zu erhalten. Abschließend betonte Bürgermeister Sattler erneut, dass man sich noch an einem sehr frühen Zeitpunkt des Verfahrens befinde und die häufig angefragte Visualisierung der möglichen Windräder erst im Zuge des Genehmigungsverfahrens zuverlässig erstellt werden könne.

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