Der Ort war bereits 1999 Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung, der Gemeinderat sah wieder Bedarf, weitere Impulse zu setzen. Dabei sollte es vorrangig um soziale und bauliche Aspekte gehen. Moderatorin Christiane Hicking präsentierte in der jüngsten Sitzung die Ergebnisse der Dorfmoderation und den daraus resultierenden Maßnahmenkatalog. Beidem erteilte der Gemeinderat seine Zustimmung.
Weitere Ratsbeschlüsse notwendig
Damit ist ein erster Schritt vollzogen. Die Resultate sollen nun einfließen in die Fortschreibung des Dorferneuerungskonzepts. Dazu sind weitere Beschlüsse des Rates notwendig, unter anderem die Erstellung eines Planes, wann welche Projekte angepackt werden sollen.
Hierzu gibt es drei Zeitkorridore: kurzfristig 2022 bis 2026, mittelfristig 2027 bis 2031, langfristig 2032 bis 2036. Es können auch Maßnahmen sukzessive realisiert werden. Je nach aktueller Notwendigkeit kann die Priorisierung geändert werden.
Bei den 16 im Katalog enthaltenen Maßnahmen handelt es sich um die Beschreibung erster Handlungsansätze. Eine belastbare Kostenermittlung ist erst bei konkreter Detailplanung inklusive Vermessung möglich. „Entscheidungsvielfalt bleibt weiterhin gegeben“, betonte Hicking. „Es können auch künftig noch weitere Maßnahmen aufgenommen oder vorhandene Vorschläge variiert werden“, erläuterte sie.
Bürgerversammlung steht noch aus
Bevor es in die konkrete Umsetzung geht, soll es noch eine Bürgerversammlung geben. Hiervon erhofft man sich weitere Anregungen zu den Themen Jugendraum, BMX-Strecke oder die Gestaltung von rund 80 Blumenbeeten entlang der Ortsstraßen.
Geplant ist die Erneuerung des unteren asphaltierten Bereichs der Straße „Im Frohntal“. Es wurde seitens des Abwasserwerks festgestellt, dass die vorhandenen Kanäle doch höhere Schäden aufweisen als zunächst angenommen. Deswegen wird sich das Abwasserwerk an der Maßnahme beteiligen. Die Wasserleitung wird im Ausbaubereich ebenfalls erneuert. Im Zuge des Straßenbaus sollen die Voraussetzungen zur Glasfaserinternetversorgung geschaffen und das Stromkabel in die Erde verlegt werden. Die Arbeiten für den Bau von Straße, Kanal und Wasserleitung werden als Gemeinschaftsmaßnahme ausgeschrieben. Der Ortsbürgermeister wurde ermächtigt, den Auftrag für die Straße im Benehmen mit den Beigeordneten an den wirtschaftlichsten Bieter zu erteilen.
Spende an Kindergarten
Die bestehenden Pachtverträge für die beiden Jagdbezirke Weibern-West und Weibern-Ost laufen aus. Der Gemeinderat hatte zu entscheiden, in welcher Weise die Verpachtung ab dem 1. April 2023 erfolgen soll. Auf Empfehlung des Finanzausschusses und mit Zustimmung der Jagdgenossenschaft wird auf eine öffentliche Ausschreibung verzichtet. In beiden Fällen soll es eine freihändige Vergabe geben.
Die katholische Kirchengemeinde beantragte einen Zuschuss zur Fallschutzerneuerung und -ergänzung sowie Reparatur des Großspielgeräts auf dem Außenspielgelände und zur Anschaffung von Schließfächerschränken für das Kitapersonal. An dem nicht gedeckten Kostenanteil von 2100 Euro wird sich die Gemeinde Weibern beteiligen. Die Aufteilung zwischen den beiden Kommunen Hausten und Weibern soll nicht aufgrund der Kinder-, sondern der Einwohnerzahlen erfolgen. Dem Kindergarten zugutekommt zudem eine Spende von den Stadtwerken Mayen in Höhe von 300 Euro.
Gute und schlechte Nachrichten
Eine gute und eine schlechte Nachricht hatte Ortsbürgermeister Karl Gundert zum Schluss parat: „Bei der Breitbandversorgung mit Glasfaser wurde die 40-Prozent-Quote deutlich überschritten, sodass im Dezember mit dem Investor Gespräche zum weiteren Vorgehen stattfinden können.“
Finanziell würden die Bürger ab dem kommenden Jahr stärker zur Kasse gebeten, kündigte er an. Denn die Nivellierungssätze bei Grund- und Gewerbesteuer wurden vom Land deutlich angehoben. „Wenn wir weiterhin Zuschüsse bekommen wollen, müssen wir unsere Hebesätze wohl oder übel anpassen“, so Gundert.