Das erste Konzept der Dorferneuerung wurde im Jahr 1992 angestoßen. „Es ist sichtbar, dass es vor 15 Jahren hier eine Dorfmoderation gegeben hat. Ohne diese und das Engagement vieler Ehrenamtlicher wäre etwas das Dorfgemeinschaftshaus nicht so entstanden“, unterstrich die routinierte Dorfmoderatorin. Bei dem nun neu entstandenen Konzept handele sich um eines, was auf mindestens 15 Jahre ausgerichtet sei.
„Wir haben mögliche förderfähige Projekte darin aufgelistet, das Ganze dient als Ideen- und Diskussionsgrundlage, aber ist keine Verpflichtung, dass sie auch umgesetzt werden“, betonte Christiane Hicking. So wurden unter anderem die Überdachung des rückwärtigen Teils des Dorfgemeinschaftshauses und eine energetische Ertüchtigung dieser Immobilie und der alten Schule in den Plan aufgenommen. Als vordringlichstes Projekt, was angesichts des Zuzugs vieler junger Familien in den Ort prioritär behandelt werden sollte, kristallisierte sich die Reaktivierung des Spielplatzes in der Siebengebirgsstraße heraus. „Damit wären zusammen mit dem neben dem Kindergarten zwei Spielplätze von Kindern gut fußläufig zu erreichen, das ist eine tolle Konstellation für ein Dorf“, stellte Hicking fest.
Grünflächen nur suboptimal
Allerdings gibt es laut ihrer Einschätzung, was die Gestaltung des öffentlichen Raums angeht, noch viel Luft nach oben, was sie auch mittels aktuellen Bildmaterials belegen konnte. So seien Grünflächen derzeit noch suboptimal ausgestaltet. Auch das Ortsentree mit den Glascontainern könnte eine Verschönerung durch entsprechenden Bewuchs vertragen. Was die Pflege der Grünanlagen angeht, würde sich vor dem Hintergrund der hohen Arbeitsauslastung des Bauhofs anbieten, dass sich ehrenamtlich Privatleute hierfür bereit erklären könnten.
Das würde sich laut Hicking auch dahingehend lohnen, dass mehr Vögel und Schmetterlinge wieder im Dorf zu sehen wären. „Es sind auffallend wenig hiervon in Koisdorf musste ich bemerken“, so Hicking. Interessant für Eigenheimbesitzer war die Vorstellung des Förderprogramms für Gebäude, die vor dem Jahr 1945 errichtet wurden. Hierfür hatte Christiane Hicking bislang 33 identifiziert.
Förderung von bis zu 30.000 Euro
Der jeweilige Immobilienbesitzer kann im Rahmen der privaten Dorferneuerung eine kostenlose Beratung bei der Kreisverwaltung beanspruchen und einen Antrag auf Bezuschussung einer Baumaßnahme stellen. „Es können auch zwei Anträge gestellt werden, sollte es zu dem Haus auch noch einen weiteren Bau wie etwa eine Scheune geben“, erklärte Hicking.
Für die Erhaltung und Gestaltung ortsbildprägender Gebäude ist eine Förderung von bis zu 30.000 Euro, maximal 35 Prozent der Baukosten, möglich. Die förderfähigen Kosten müssen mindestens 7669 Euro betragen. Mit der baulichen Maßnahme darf zum Zeitpunkt der Antragstellung noch nicht begonnen worden sein. Der Antrag auf Genehmigung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn, etwa bei drohendem Verfall des Objektes, muss mit der Kreisverwaltung im Vorfeld abgestimmt werden. Das Äußere des Gebäudes muss im regionaltypischen Stil saniert werden. Mehrfachförderungen derselben Kostenposition mit anderen Förderprogrammen des Bundes oder des Landes sind nicht zulässig, außer bei Maßnahmen des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege. Die Bewilligung der Zuwendung für private Vorhaben erfolgt durch die Kreisverwaltung. Anträge sind über die Ortsgemeinde und Verbandsgemeinde der Kreisverwaltung vorzulegen.
Weitere Infos gibt es unter https://kreis-ahrweiler.de/bauen_wohnen/dorferneuerung/private-dorferneuerung