Tablets für die Ratsmitglieder
Digitale Zeiten für den Spessarter Gemeinderat
Das ist neu in Spessart: Ratsmitglieder arbeiten mit Tablets.
Hans-Josef Schneider

Das ist neu: Die Mitglieder des Spessarter Gemeinderats arbeiten ab sofort mit Tablets in den Sitzungen des Gremiums. Für manch einen „längst überfällig“, für andere eine echte Umgewöhnung.

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Eigentlich hat Johannes Keuler aus dem Spessarter Ortsteil Wollscheid als Mitglied des Gemeinderates nahezu alles erlebt, was Kommunalpolitik auf der untersten Ebene so hergibt. Immerhin gehört er dem Rat seit 1994 an. Damals begann unter dem damaligen Ortsbürgermeister und heutigen VG-Chef Johannes Bell seine Karriere als Mandatsträger. Zehn Jahre „unter“ der Chefin Christel Groß folgten weitere 15 Jahre mit SPD-Genosse Frank Klapperich an der Spitze. Zu Beginn dessen vierter Amtsperiode erlebte der 75-Jährige nun etwas, das nach seiner Meinung in die Annalen des Ortes eingehen müsse. Alle Mandatsträger am Ratstisch hatten Tablets vor sich aufgebaut und verfolgten digital die Abarbeitung der Tagesordnung.

Finanzielle Lage ist komfortabel

Zudem hatte Keuler als Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses die Aufgabe, für den Jahresabschluss 2023, der erstmalig in digitaler Form vorgelegt worden war, die Entlastung der tätig gewordenen Amtsträger herbeizuführen. Er nutzte diese Gelegenheit, auf die positive finanzielle Entwicklung der Kommune hinzuweisen.

Die Schranke wird auch weiter offen und die Zufahrt zum Sportplatz erhalten bleiben, die ins Dorf per Schild eingeschränkt wird.
Hans-Josef Schneider

Die Ergebnisrechnung schloss um fast 150.000 Euro besser ab, die laufende Finanzrechnung mit einem Überschuss von knapp 3000 Euro. Den liquiden Mitteln wurde ein Betrag von rund 15.000 Euro entnommen, sodass sich deren Stand auf weiterhin stolze 1.248.820 Euro reduzierte. Die Bilanz weist Ende 2023 ein positives Eigenkapital von fast 5,65 Millionen Euro aus.

Digitalisierung längst überfällig

Die neue Form der Ratsarbeit bezeichnete Klapperich als längst überfällig. „Endlich nehmen wir Abschied von der Papierflut, die uns bisher regelmäßig ins Haus flatterte. Es ist erschreckend, was sich da in drei Legislaturperioden an Ordnern angesammelt hat. Diese Zeiten sind gottlob vorbei. Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis wir uns alle an das Neue gewöhnt haben.“

Der Ortschef hatte einen weiteren Grund zu Optimismus. Nach dem Eingang weiterer 19 Spenden mit einem Gesamtvolumen von 2600 Euro für das im Mai des vergangenen Jahres beschlossene Projekt Kunstrasenplatz sei der vom örtlichen Sportverein zugesagte Anteil von 225.000 Euro bereits zu über 70 Prozent vorhanden.

Die Situation an dieser Kreuzung im Gewerbegebiet soll durch Anbringung einer Blockmarkierung (Haifischzähne) entschärft werden.
Hans-Josef Schneider

Verkehrssituation im Gewerbgebiet ist Sorgenkind

Sorgen bereitet dagegen die derzeitige Verkehrssituation im Gewerbegebiet. Diese hat sich durch die neue Zufahrt grundlegend verändert. Die zur Landesstraße hin orientierten Verkehrsteilnehmer sind jetzt sehr zügig unterwegs und beachten dabei die Rechts-vor-links-Situation im Bereich von Wolffstraße/Eichenweg/Im Wiesengrund kaum noch. Hier kam es bereits zu gefährlichen Situationen und Beinahe-Unfällen.

Diese Kreuzung soll anhand einer entsprechenden Markierung entschärft werden.
Hans-Josef Schneider

Um die dort herrschende Regelung noch einmal zu verdeutlichen, wird nun seitens der Ortsgemeinde Spessart vorgeschlagen, an den Einmündungen eine sogenannte Blockmarkierung, in der Umgangssprache auch als „Haifischzähne“ bezeichnet, anzubringen. Besagtes Zeichen macht auf eine Wartepflicht an einer Kreuzung aufmerksam, an der eine Rechts-vor-links-Regelung besteht. Die Einrichtung einer 30er-Zone ist im Gewerbegebiet nicht möglich.

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