Spende für Mangobaumsetzlinge auf den Philippinen übergeben - Dietmar Bär zu Gast
Dietmar Bär liest in Remagen: Weltladen und Tatortverein unterstützen Projekt für die Philippinen
Schauspieler Dietmar Bär las aus dem Buch „Knastkinder“ in Remagen. Foto: Hans-Jürgen Vollrath
Hans-Jürgen Vollrath

Für dieses Event nahm sich Schauspieler Dietmar Bär alias Tatortkommissar Freddy Schenk gern einen Drehtag frei: Der Weltladen Remagen-Sinzig hatte den Mimen eingeladen, um ihm im Rahmen seiner Benefizlesung über philippinische „Knastkinder“ des Journalisten und Autors Rüdiger Bertram im ausverkauften Foyer der Rheinhalle eine fette Spende in Höhe von 6000 Euro zu überreichen.

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Der Weltladen Linz setzte noch einen drauf und spendete 1000 Euro, die Remagener Buchhandlung Gerber tat 300 Euro dazu. Wofür? Alljährlich sucht sich der engagierte Weltladen für seine zahlreichen Aktionen ein Themengebiet und einen Teil der Welt aus, um die Not zu lindern. In diesem Jahr stießen sie auf das 25-jährige Bestehen des Tatortvereins – Straßen der Welt, den Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt, die die beiden Kölner Kommissare Freddy Schenk und Max Ballauf spielen, 1998 gründeten, nachdem sie auf den Philippinen bei den Dreharbeiten für den Tatort „Manila“ das Elend in den Slums erlebten. Joe Bausch, der in den Tatortfilmen den Gerichtsmediziner Dr. Roth darstellt und selbst lange als Gefängnismediziner tätig war, konnte die schwierige Situation von philippinischen Knastkindern beurteilen und kam im Jahr 2004 zum Verein.

10.000 Mangobaumsetzlinge für die Philippinen

Zum Jubiläumsjahr hatte sich der Tatortverein zum Ziel gesetzt, 10.000 Mangobaumsetzlinge für die Organisation Preda zu finanzieren. Preda steht für People's Recovery, Empowerment and Development Assistance Foundation, wurde von Pater Shay Cullen 1974 gegründet und ist weltweit für den Einsatz für Kinderrechte bekannt. Mit zahlreichen Erfolgen konnte im Kampf gegen Kinderprostitution und andere Menschenrechtsverletzungen internationale Aufmerksamkeit erlangt werden.

Das Jugendbuch ,Knastkinder' von Bertram ist zwar schon etwas älter, aber es ist leider immer noch aktuell und passt zu unserer Benefizaktion sehr gut.

Schauspieler Dietmar Bär

Der Weltladen Remagen-Sinzig hat sich nun mächtig ins Zeug gelegt, um das Preda-Projekt, in diesem Jahr 10.000 Mangobaumsetzlinge für philippinische Mangobauern zu erwerben, um ihnen die Existenz zu sichern und die Kinder aus den Gefängnissen zu holen, zu unterstützen. „So schnell haben wir noch nie etwas verkauft“, freute sich Silke Olesen vom Weltladen-Team. Sie führte aus, dass von dem Erlös des Ertrages eines Mangobaumes zwei Kinder zwei Jahre lang die Schule besuchen könnten mit all den damit verbundenen Kosten.

Faire Preise für Mango-Bauernfamilien

Von Preda selbst war Lino Canete gekommen. Er berichtete von dem Projekt: „Auf den Philippinen gibt es ein Gesetz, das verbietet, Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren in sogenannte Jugendanstalten zu stecken, die in Wirklichkeit aber Gefängniszellen sind – die Realität ist aber eine andere. Das jüngste Kind, das wir da rausgeholt haben, war fünf Jahre alt.“ Die Kinder, um die sich Preda kümmert, sind bis zu eineinhalb Jahre an ein Jugendzentrum auf den Philippinen angeschlossen, wo sie Unterstützung in schulischen Belangen, Therapiemaßnamen und Hilfe bei ihrer Alltagsstruktur bekommen.

Deshalb freuten sich Silke Olesen, Elke Grub und Walburga Greiner vom Weltladen sehr, mit der Anschaffung von Setzlingen für das Preda-Projekt „Mango-Tango“ in diesem großen Rahmen unterstützen zu können. Die Pflanzen finden in der Region der indigenen Aeta-Völker in der philippinischen Provinz Zambales ihr neues Zuhause, wo die Mango-Bauernfamilien einen fairen Preis für ihre Früchte erhalten. In Deutschland werden die Bio-Mango-Produkte in Kooperation mit der Fairhandelsgenossenschaft WeltPartner zu vielen Produkten verarbeitet und bundesweit in den Weltläden verkauft.

„Das Jugendbuch ,Knastkinder' von Bertram ist zwar schon etwas älter, aber es ist leider immer noch aktuell und passt zu unserer Benefizaktion sehr gut“, sagte Dietmar Bär. Es handelt von dem deutschen zwölfjährigen Jonathan, der bei einem Spaziergang ohne seine Eltern durch Manila in ein übles Viertel gerät, ausgeraubt wird und im Knast landet – zusammen mit Hunderten von Manilas Straßenkindern unter schrecklichen Bedingungen. Niemand glaubt Jonathan, dass ein furchtbarer Irrtum passiert ist. Keiner kann ihm helfen. Ein Jugendbuch, das unter die Haut geht und von der Buchhandlung Gerber verkauft wird unter der Prämisse, dass vom Verkaufspreis 3 Euro an Preda gehen.

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