Treffen in Hönningen
Diese Oldtimer gab es bei den Ahr-Glühköpp zu sehen
Die alte Straßendampfwalze von 1925 sorgte für Aufsehen.
Ute Müller

Beim Treffen der Hönninger Ahr-Glühköpp gab es allerlei zu sehen: von alten Traktoren über eine Entkörnungsmaschine für Maiskolben bis hin zu alten Handwerksmaschinen. Wir haben die Eindrücke in Bildern festgehalten.

Die Hände von Marvin Rettschlag sind ölverschmiert, doch das kümmert den jungen Mann aus Asbach nicht. Er befindet sich auf der Veranstaltungswiese des Traktor- und Oldtimertreffens der Hönninger Ahr-Glühköpp, um ihn herum stehen lauter alte Traktoren, Landmaschinen und Stationärmotoren, und genau solch einer macht ihm gerade Gedanken.

Die alte Straßendampfwalze von 1925 sorgte für Aufsehen.
Ute Müller
Die alte Straßendampfwalze in Aktion.
Ute Müller
Ein alter Standmotor kann auch das Waschen erleichtern.
Ute Müller
Es gab viel zu sehen auf den Hönninger Wiesen.
Ute Müller
Eine Entkörnungsmaschine für Maiskolben fasziniert auch schon die Jüngsten.
Ute Müller
Marvin Rettschlag versucht, den alten Standmotor ans Laufen zu bekommen.
Ute Müller. Ute MMüller
Auch alte Autos waren auf dem Traktor- und Oldtimertreffen zu sehen.
Ute Müller
Noch einmal die Entkörnungsmaschine für Maiskolben.
Ute Müller
Alte Handwerkstechnik wurde ebenfalls präsentiert.
Ute Müller
Marvin Rettschlag versucht, den Stationärmotor ans Laufen zu bekommen.
Vorführung an der alten Dreschmaschine.
Ute Müller
Alte Traktoren gab es natürlich zu Hauf.
Ute Müller
Ein alter Schäferwagen konnte bestaunt werden.
Ute Müller
Auf dem Treffen der Ahrglüh-Köpp gab es jede Menge Zeit zu fachsimpeln.
Ute Müller
Ein Zündhütchen, ein in Phosphor getränktes Filzstück.
Ute Müller
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Die Motoren wollen nicht immer so wie ihre Besitzer

Mit einem Blick auf seine Hände wischt Rettschlag diese kurzerhand grob an einem alten Lappen ab, dann holt er ein kleines weißes Zündhütchen mit roter Spitze hervor und sagt: „Damals gab’s ja noch keine Zündkerzen, da hat man diese kleinen, in Phosphor getränkten Filzhütchen genutzt.“ Diese entzünden sich normalerweise durch Kompression, wenn ordentlich gekurbelt wird, doch irgendwas funktioniert nicht. Der alte Stationärmotor will nicht so richtig ans Laufen kommen. Doch das ist schon fast normal, dass es hier und da mal hakt, dass ein Motor nicht anspringt oder ein alter Trecker keinen Mucks von sich gibt. Aber das ist zugleich auch das Schöne bei der Beschäftigung mit alten Traktoren und Landmaschinen.

„Es ist schön, dass wir hier so unterschiedliche Maschinen haben.“
Sabrina Jaklen von den Ahr-Glühköpp

Sofort bildet sich ein kleiner Pulk aus interessierten Besuchern und altgedienten Kennern der Materie um Marvin Rettschlag. Da wird gefachsimpelt und rumprobiert, kurzerhand ein zweiter Standmotor herangerollt, der den ersten zunächst über einen langen Riemen antreibt und somit das Kurbeln erspart. Dann wird hier und da noch was rumgeschraubt, und auf einmal fängt es an zu knattert, es qualmt, und der Motor setzt sich in Bewegung. Geschafft.

Oldtimer sind schon lange kein Hobby mehr, das nur Männern vorbehalten ist

„Diese alten Stationärmotoren waren unerlässlich in der damaligen Landwirtschaft“, so Rettschlag. Sie trieben Butterfässer und Waschbottiche, aber auch alte Dreschmaschinen oder Schleifsteine an. Doch nicht nur alte Standmotoren und Traktoren waren während des zurückliegenden Wochenendes in Hönningen zu begutachten, auch eine alte Straßendampfwalze aus dem Jahr 1925, die über vier Jahre aufwendig restauriert wurde, fand den Weg nach Hönningen.

„Es ist schön, dass wir hier so unterschiedliche Maschinen haben“, freut sich Sabrina Jaklen von den Ahr-Glühköpp, die mittlerweile 62 Mitglieder zählen, darunter Männer und Frauen nahezu jeglichen Alters. „Da gibt es für jeden etwas zu sehen.“ Das macht das alle zwei Jahre ausgerichtete Traktor- und Oldtimertreffen der Ahr-Glühköpp aus, denn die Beschäftigung mit alten Landmaschinen ist schon lang kein Hobby mehr, das nur von älteren Männern geteilt wird. Und so schieben ganze Familie ihre Kinderwagen vor sich her und begutachten die Oldtimer, kleine Kinder probieren eine Entkörnungsmaschine für Maiskolben aus, und wieder andere suchen und finden seltene Ersatzteile auf dem integrierten Flohmarkt. Zwischendrin müssen immer wieder alle beiseite gehen oder kommen extra angelaufen, wenn beispielsweise wieder ein alter Lanz mit kleinem Anhänger und laut knatternd das Festgelände erreicht, unter den Blicken der Zuschauer einen Stellplatz ergattert und sich zwei weitere Besucher auf ein schönes Wochenende in Hönningen freuen.

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