Kuscheltiere mit Krawall
Die plüschigste Bärformance bei Rock am Ring
Sie heißen Bruno, Taira und Chelsea und sind echte Rocker. Die Plüschbären besuchen Rock am Ring und sind Teil der "Rasselbande Obärhausen", einer großen Teddyfamilie von Torsten Weber und Tanja Eisermann.
Hannah Klein

Drei Teddybären bei Rock am Ring: Sie sind teils besser ausgestattet als manch anderer Rocker. Papabär Torsten hat sie aus seiner Sammlung auserkoren, um ihn bei dem Festival zu begleiten – insgesamt hat er 400 von ihnen. Was hat es damit auf sich?

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Taira, Chelsea und Bruno sitzen auf dem Zeltplatz von Rock am Ring, vor ihnen ein kleiner Gaskocher. In den Töpfen köcheln bereits Spaghetti und Tomatensoße – frisch aus dem 3D-Drucker. Zum Frühstück gab es Spiegelei. Ihr Zelt ist so klein, für Menschen nicht geeignet. So soll es auch sein: Die drei sind nämlich Teddybären – und laut Torsten, dem sie gehören, echte Rocker.

Torsten Weber und Tanja Eisermann sind für das Festival in der Eifel aus Oberhausen angereist – und haben ihre drei kuscheligen Freunde im Gepäck. Taira, Chelsea und Bruno sind Teil der „Rasselbande Oberbärhausen“. Was mit einem Teddybär anfing, hat mittlerweile eine neue Dimension erreicht. „Zu Hause haben wir mittlerweile 400 Plüschis“, sagt Torsten. „Und die leben alle in unserem Schlafzimmer.“

Bestens ausgestattet: Bruno, Taira und Chelsea haben sich auf dem Zeltplatz A5 häuslich eingerichtet. Zu Mittag gibt es Spaghetti und Tomatensoße aus dem 3D-Drucker.
Torsten Weber

Während also 397 Teddybären in einer Wohnung in Oberhausen warten, sind drei von ihnen bei Rock am Ring unterwegs. Irokesen, Piercings und Festivalbändchen: Als Rocker sind sie unverkennbar. Immer wieder bleiben Festivalbesucher stehen, wollen sie streicheln oder ein Foto mit ihnen. Schützend hat Torsten die kleine Taira in seinen Pullover gesteckt, damit sie nicht verloren geht. Es ist ihr erstes Festival. „Sie ist ganz aufgeregt“, sagt Torsten – und erstarrt plötzlich.

Torsten Weber (links) und Tanja Eisermann sammeln Bären: Inzwischen ist ihre Sammlung auf 400 Teddys angewachsen und die leben alle im Schlafzimmer des Paars.
Hannah Klein

Nur wenige Meter entfernt bahnt sich ein riesengroßer, weißer Teddybär seinen Weg über das Festivalgelände – ein junger Mann trägt ihn auf seinen Schultern. Ohne lange zu zögern, rennt Torsten los. Jetzt oder nie: Ein Foto mit dem Riesenteddy muss einfach in den Kasten. Es gelingt, wenige Sekunden später setzt Martin den Kuschelriesen auf einem Tisch in dem Biergarten auf dem Festivalgelände ab, Tanja und Torsten platzieren die Rockerbärchen auf dem Schoß des Teddys und zücken das Handy.

Ein Bärentreff bei Rock am Ring: Bruno, Taira und Chelsea posieren für Facebook mit einem Riesenteddy, den ihr Bärenpapa Torsten auf dem Festivalgelände entdeckte. Das Erlebnis teilt der Oberhausener für seine Rocker-Rasselbande später auf Facebook.
Hannah Klein

Die Fotos landen später auf Facebook. Denn dort dokumentiert Torsten die Erlebnisse der Bären. Ob Konzert- oder Kinobesuche, die „Plüschis“ sind immer unterwegs. Auch in den Urlaub kommen sie mit. Gestartet hat all das 2018: Da haben sich Mama- und Papabär Tanja und Torsten kennengelernt. Sie erzählt: „2019 hat es dann so richtig mit dem Sammeln angefangen. Ich habe Torsten anfangs noch motiviert – ich dachte, er soll tun, was ihn glücklich macht. Inzwischen sagt er mir gar nicht mehr, wenn neue dazukommen. Ich merke es dann irgendwann, wenn ich einen neuen im Schlafzimmer entdecke.“

Auch wenn Tanja die Bärensammlung mittlerweile vielleicht ein wenig über den Kopf wächst, hat das Paar bei Rock am Ring sichtlich Spaß: Glücklich schlendern sie mit ihren Rockerbären über das Gelände, freuen sich, wenn Menschen auf sie aufmerksam werden und verteilen kleine Mitbringsel, wie Schlüsselanhänger oder Miniaturbadeenten, die im Dunkeln leuchten. Nächstes Jahr wollen sie wieder kommen, sagt Torsten. „Dann bekommt Taira auch eine echte, maßgeschneiderte Rockerweste.“

Wer mehr über die „Rasselbande Obärhausen“ erfahren will, kann einfach auf deren Facebook-Seite vorbeischauen.

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