Ausbau in Kempenich
Die neue Goldbachstraße bekommt breitere Gehwege
Der Ausbaubereich in der Bahnhofstraße wird um rund 20 Meter erweitert, die Fahrbahn auf 5,50 Meter aufgeweitet.
Hans-Josef Schneider

Die Goldbachstraße muss dringend saniert und ausgebaut werden. Im Gemeinderat Kempenich wurde jetzt die Vorplanung vorgestellt.

Beim geplanten Ausbau der Goldbachstraße handelt es sich um ein Projekt, das laut Ortschef Dominik Schmitz in seiner Dimension derzeit in der Verbandsgemeinde Brohltal einmalig ist. Auch diesmal verfolgten wieder etliche Anlieger diesen Tagesordnungspunkt bei der jüngsten Ratssitzung mit großem Interesse.

Der Zustand der Hauptverkehrsader ist in vielerlei Hinsicht nicht mehr tragbar. Vor allem wegen eines total maroden Oberflächenbelags, wegen fehlender Gehwege, wegen einer sehr lückenhaften Straßenbeleuchtung und der nicht zum Besten bestellten Entwässerung und Verrohrung des Goldbachs. Über die Kosten, die auf Bürger und Gemeinde zukommen, wollte der Sprecher von Fischer Teamplan Ingenieurbüro aus Koblenz, die nach europaweiter Ausschreibung den Auftrag zur Planung erhalten hat, keine validen Aussagen treffen. Doch man braucht über kein Expertenwissen zu verfügen, um das Volumen auf mehrere Millionen Euro zu schätzen.

Radweg ist nicht umsetzbar

Die Vorplanung wurde nach intensivem Austausch mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) und gemäß geltenden Förderrichtlinien angepasst. Demnach kann man sich von der Radweg-Idee verabschieden. Immerhin wurden die Gehwegbereiche streckenweise deutlich verbreitert. Auf keine LBM-Gegenliebe stießen die zur Verkehrsberuhigung geplanten Anrampungen, die sich in der Bahnhofstraße bestens bewährt haben. Stattdessen sind jetzt mehr Pflanzbeete vorgesehen. Ratsmitglied Thorsten Herrmann (FWG) brachte es so auf den Punkt: „Jetzt zwingt der marode Zustand der Straße zum Abbremsen, in Zukunft wird sie zur Rennbahn.“

Ein neuralgischer Bereich ist diese Kreuzung. Die Stellfläche am Jugendheim soll beibehalten werden.
Hans-Josef Schneider

Baukostenermittlung ist nun der nächste Schritt

Beibehalten wurde der Fahrbahnteiler nahe der Firma Grones. Dort werden sich künftig auch die Bushaltestellen befinden. Deren Gestaltung wurde so verändert, dass der Verkehr zum Erliegen kommt, wenn ein Bus hält. Für barrierefreie Zugänge und Querungen wird gesorgt. Rechtwinklig angebunden werden Hardstraße und Kringelbuhr sowie die Goldbachstraße an die B412. Eine Linksabbiegespur oder ein verkürzter Verzögerungsreifen aus Richtung Hohenleimbach wurden abgelehnt. Veränderungen zur ursprünglichen Planung gibt es beim Knotenpunkt am Jugendheim. Das Ausbauende in der Bahnhofstraße wurde um rund 20 Meter verlängert und endet jetzt kurz vor der Einmündung der Großstraße. Die Stellplätze werden neu angeordnet und um einen Fahrradständer ergänzt. Die Bahnhofstraße wird auf 5,50 Meter aufgeweitet, die Fahrbahndecke erneuert.

Ein weiterer neuralgischer Bereich ist diese Kreuzung. Die Stellfläche am Jugendheim soll beibehalten werden.
Hans-Josef Schneider
„Jetzt zwingt der marode Zustand der Straße zum Abbremsen, in Zukunft wird sie zur Rennbahn.“
Ratsmitglied Thorsten Herrmann (FWG)

Die nächsten Schritte sehen eine Baukostenermittlung, die Planung der Kanalarbeiten und des detaillierten Bauablaufs vor, und dies unter anderem in Abstimmung mit Feuerwehr, Müllabfuhr, Anwohnern und Gewerbe. Es werden wohl verschiedene Baufelder entstehen. Voll- und Teilsperrungen werden nicht zu vermeiden sein. „Die noch vorhandenen Birkenbäume im unteren Bereich werden gefällt, weil sie in keinem guten Zustand sind und als Störfall betrachtet werden müssen“, so Ortsbürgermeister Schmitz. Der Gemeinderat stimmte der vorgestellten Planung mit diesen Planungselementen zu: Straßenlampen und Fahrgastunterstände an Haltestellen werden den bereits im Ort vorhandenen angepasst, acht Baumstandorte werden berücksichtigt, die Fahrbahnoberfläche wird asphaltiert, Gehwege werden in Pflasterbauweise hergestellt, vor der Metzgerei werden vorerst keine Parkflächen markiert. Die Verwaltung wurde beauftragt, für die Verkehrsanlage Förderanträge zu stellen.

Miete für die Leyberghalle wird neu geregelt

Ein anderes brisantes Thema wird die nächste Zusammenkunft des Gemeindeparlaments bestimmen. Es handelt sich um die Neuregelung der Miete und Nutzungsordnung für die Leyberghalle. Als Grundlage wird dabei das Ergebnis des Austausches mit den Ortsvereinen am 11. März (19.30 Uhr im Bahnhof) dienen. Christian Schmitt hat seinerzeit sein Mandat im Gemeinderat niedergelegt, es folgte jetzt auch der Verzicht auf die Mitgliedschaft im Dr.-Hasse-Stiftungsrat. Der von der CDU-Fraktion als Nachfolger vorgeschlagene Stefan Werle fand wegen acht Neinstimmen nicht die erforderliche Mehrheit. Die Wahl musste bis zur nächsten Sitzung am 17. März vertagt werden.

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