Renovierung der Pfarrkirche St. Laurentius gestoppt: Gerüst muss noch gesichert werden
Die heiße Phase am Glockenturm hat begonnen
Ein beeindruckendes Gerüst verdeckt derzeit die sonst ebenso beeindruckende Turmfassade von St. Laurentius in Ahrweiler. Genau in der Mitte ist der zusätzliche Lastenaufzug für die Bohrausrüstung zu erkennen. Foto: Jochen Tarrach
Jochen Tarrach

Ahrweiler. Die Außensanierung der Pfarrkirche St. Laurentius in Ahrweiler kommt nun unübersehbar in ihre heiße Phase. Der große Glockenturm ist fast bis zu seiner Spitze eingerüstet und bietet ein ungewohntes Bild. Nicht wenige Spaziergänger auf dem Marktplatz bleiben stehen und schauen sich das waghalsig erscheinende Gestell an. Was passiert hier?

Obwohl eine gesicherte Treppe in die Höhe führt, darf das Gerüst noch nicht zur Arbeitsausführung betreten werden. Es muss erst noch zusätzlich befestigt werden. Laut Paul Radermacher, Vorsitzender des Pfarrverwaltungsrates, werden dazu in zwei Dritteln der Turmhöhe von einer Spezialfirma aus dem Inneren des Gebäudes heraus noch 15 sogenannte Kernbohrungen durch die bis zu einem Meter dicken Mauern gebohrt, um dort dann von Außen Sicherungshaken für das Gerüst anzubringen. Dazu wiederum musste noch ein Materialaufzug installiert werden, denn die schweren Bohrgeräte können nicht über die schmalen Stiegen im Turminneren in die Höhe gebracht werden.

Das alles dauert natürlich seine Zeit, und auch die kalten Wochen im Winter haben zusätzlich zu einer Verzögerung der Arbeiten von sechs bis acht Wochen geführt. Die aufzubringende Farbe benötigt eine konstante Temperatur von mindestens 8 Grad, und die war im Januar und Februar nicht gegeben. Das alles beunruhigt Radermacher allerdings nicht sonderlich, und so rechnet er auf jeden Fall mit einer Fertigstellung noch in diesem Jahr.

Das Kirchenschiff rundherum ist von Restaurator und Malermeister Simons aus Kreuzberg bereits saniert und glänzt wieder in schmuckem Gelb und als Besonderheit die Fugen im sogenannten Kölner Rot. Schon jetzt erreichen Radermacher positive Rückmeldungen der Gemeindemitglieder, die sich darüber freuen, dass ihre 752 Jahre alte Kirche nun auch von außen wieder ein echtes Schmuckstück ist.

Rund 350.000 Euro muss die Pfarrgemeinde aus Eigenmitteln und Spenden zur Gesamtsumme der Sanierung aufbringen. 287.000 Euro haben die Gläubigen bereits zusammen. Erst in der vergangenen Woche hat der Ortsbeirat von Ahrweiler noch 3000 Euro von seinen ohnehin nicht üppigen Eigenmitteln gespendet. „Die restlichen 63.000 Euro bekommen wir auch noch zusammen“, ist Radermacher sicher und appelliert nochmals an die Spendenfreudigkeit der Ahrweiler Bürger. Darlehen musste der Pfarrverwaltungsrat bisher trotzdem nicht aufnehmen, da die Arbeiten je nach Baufortschritt bezahlt werden müssen.

Von unserem Mitarbeiter Jochen Tarrach

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