Läuft alles nach Plan, soll das Thermalfreibad in Bad Bodendorf bis zum vierten Quartal des Jahres 2027 wiederaufgebaut sein. Das jedenfalls hat Sofia Lunnebach, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Entwicklung, Wiederaufbau und Innovation (Gewi), in Aussicht gestellt. Aber wie sieht es mit dem Tourismusgebäude und dem Wohnmobilhafen aus? Unsere Zeitung hat bei der Gewi nachgefragt.
Planungen in vollem Gange
Demnach sind die Planungen für beide Projekte im Gange. Für das Tourismusgebäude stehen Lunnebach zufolge die internen Abstimmungen noch aus. In Sachen Wohnmobilhafen laufen sie im Rahmen der Vorentwurfsplanung. Laut Prognose könnte diese im Sommer in den Gremien beraten werden, teilt die Gewi-Geschäftsführerin mit. Wie berichtet, soll gemäß Stadtratsbeschluss vom 3. November 2022 der Standort am Sportplatz nicht weiterverfolgt werden. Stattdessen ist angedacht, den Wohnmobilstellplatz im Kurpark zu erweitern.

Da vor der Flutkatastrophe 18 Stellplätze am Kurpark und 15 Stellplätze am SC Bad Bodendorf vorhanden waren, könnte ein Wohnmobilhafen mit etwa 35 Stellplätze entstehen. Eine darüber hinausgehende Vergrößerung indes ist unmittelbar im Rahmen des Wiederaufbaus nicht möglich. Darauf hatte Lunnebach bereits in der Mai-Sitzung des Sinziger Stadtrats im vergangenen Jahr hingewiesen. Wie teuer der Wiederaufbau des Wohnmobilhafens inklusive der entsprechenden Anlagen tatsächlich wird, steht aktuell noch nicht fest. „Gemäß Maßnahmenplan waren rund 200.000 Euro mal angenommen“, so die Gewi-Geschäftsführerin gegenüber unserer Zeitung. „Eine Kostenschätzung liegt uns hier noch nicht vor“, ergänzt sie. Den v oraussichtlichen Abschluss der Maßnahme gibt die Gewi auf ihrer Internetseite mit Ende 2025/Anfang 2026 an.
Abriss des Tourismusgebäudes Ende des Jahres?
Für das Tourismusgebäude indes geht die Gewi auf ihrem Onlineportal von einem voraussichtlichen Abschluss der Maßnahme für Ende kommenden Jahres aus. Auch für dieses Wiederaufbauprojekt gibt es noch keine Kostenkalkulation. Gemäß Maßnahmenplan, so Lunnebach, würde die Summe auf rund 1.4 Millionen Euro geschätzt. Während für den Wohnmobilhafen mit einer 100-prozentigen Förderung aus dem Wiederaufbaufonds gerechnet wird, sollen daraus für die Tourist-Info nur 1,3 Millionen Euro fließen. Der Rest muss anderweitig geschultert werden. „Auch hier sollen die Planungen im Sommer in den Gremien vorgestellt werden“, informiert die Gewi-Geschäftsführerin. Ein Abriss des aktuellen Gebäudes könne gegebenenfalls für Ende des Jahres oder Anfang 2026 avisiert werden, prognostiziert sie. Dieser ist notwendig, weil die Flut die Tourist-Info dermaßen in Mitleidenschaft gezogen hatte, dass Lunnebach zufolge eine Sanierung des Gebäudes wirtschaftlich nicht sinnvoll ist.
Wie berichtet, soll das neue Tourismusgebäude um ein Obergeschoss mit einem Saal erweitert werden, in dem die Bad Bodendorfer künftig zusammenkommen können. Neben dem geplanten Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft in der ersten Etage ist auch ein Verkaufsraum im Erdgeschoss angedacht. So jedenfalls sah es die Bedarfsplanung vor, die die Gewi-Geschäftsführerin im April vergangenen Jahres im Sinziger Stadtrat vorgestellt hatte. Ob aber alles so umgesetzt wird, ist derzeit noch offen. Denn bei der Bedarfsplanung handelt es sich lediglich um einen ersten Schritt, um eine Entwurfsplanung zu erarbeiten.
Und schon damals bei der ersten Vorstellung hatte es zusätzliche Anregungen aus dem Sinziger Gremium gegeben, etwa von Klaus Hahn (Bündnis 90/Die Grünen). Er hatte unter anderem vorgeschlagen, den Stuhlraum in der ersten Etage zu verkleinern und dafür den vorgesehenen Saal zu vergrößern. Sehr wichtig war ihm auch, wie er sagte, dass im Erdgeschoss des neuen Gebäudes Toiletten für alle gebaut werden.