Bereits kurz nach Fertigstellung der letzten Ausbaumaßnahme im Jahr 2001 stellte sich heraus, dass man die Belastung der Straße durch regelmäßigen Fahrzeugverkehr falsch eingeschätzt hatte und ihr Plattenbelag dafür nicht geeignet war. Im Verlauf der Jahre kam es zu massiven Absenkungen im Betonsteinpflaster und dem Bruch der Natursteinplatten aus Grauwacke im Bereich der Straßenmitte, dort wo die Autos fahren. Inzwischen ist ein reiner Flickenteppich daraus geworden. Die Straße bietet heute kein angemessenes Bild mehr und ist für die Fußgänger eine reine Stolperstrecke.
Von der evangelischen Martin-Luther-Kirche aus bis zur Einmündung in die Mittelstraße gelegen, hat die Kurgartenstraße durch ihre besondere Lage mitten durch das Herz des Kurzentrums eine herausragende Bedeutung. So ist die nun geplante Sanierung der Straße auch nach Worten von Ursula Koll aus dem Bau- und Planungsausschuss der Stadt nicht der geeignetste Ort, zu sehr auf die Kosten zu achten. Rund 662.000 Euro sind vorerst dafür eingeplant. Die Summe wird sich aber wohl noch ändern, denn noch steht nicht fest, wie der endgültige Ausbau aussehen soll. Baubeginn soll nach Auskunft von Alfred Bach aus der Abteilung Stadtplanung im ersten Quartal 2021 sein. Im dritten Quartal des Jahres soll alles fertig sein.
Nicht mehr viel Zeit also, eine endgültige Bauvariante zu erarbeiten. Nach umfangreichen Vorberatungen in den Fraktionen des Stadtrates beschäftigte sich der Bau- und Planungsausschuss am Dienstag unter Leitung des Ersten Beigeordneten Peter Diewald zum wiederholten Mal mit dem Projekt. Fünf von der Stadtverwaltung erarbeitete Varianten lagen den Ausschussmitgliedern zur Diskussion vor. Einigkeit herrschte darüber, dass zukünftig im Bereich der Fahrbahn, beginnend vor der Martin-Luther-Kirche über die Kurgartenbrücke hinweg bis zur Mittelstraße, eine vier Meter breite bituminöse Decke mit entsprechendem Unterbau aufgebracht werden soll, die vor der Einfahrt zum Steigenberger Kurhotel sowie am Eingang zum Kurpark durch eine Erweiterung zu einem ellipsenartigen Platz mit leichter Richtungsverschwenkung aufgelockert werden soll. Das bietet genügend Platz für den vorgesehenen Einbahnverkehr in südliche Richtung und auch für die mit dem Fahrrad erlaubte Fahrt in Gegenrichtung. Die Seitenflächen sollen mit unterschiedlichen Steinen gepflastert werden.
Direkt vor der Kurgartenbrücke und zur Lindenstraße hin sind versenkbare Poller vorgesehen, um zu besonderen Anlässen die Kurgartenstraße für den Verkehr sperren zu können. Eine komplette Sperrung für den Verkehr ist nicht vorgesehen. Weiteres wichtiges Gestaltungselement sind Bäume, die in jedem der fünf Vorschläge in unterschiedlicher Größe und an unterschiedlichen Standorten eingeplant sind. Nach längerer Diskussion entschied sich der Ausschuss schließlich, die sogenannten Varianten 1 und 3 zu kombinieren. Stadtplaner Alfred Bach hat nun den Auftrag, alle Einzelheiten im einem neuen Plan zu berücksichtigen. Da die Kurgartenstraße eben am Kurpark vorbei verläuft, muss es nach Worten von Fritz Langenhorst Ziel sein, den Verkehrsraum für die Autofahrer möglichst unattraktiv zu gestalten und für die Fußgänger möglichst attraktiv. Trotz allem ist die Straße eine oft genutzte Verbindung zwischen den nördlich und südlich der Ahr gelegenen Ortsteilen. Nicht einfach also, alles unter einen Hut zu bringen. Die kombinierte Variante wird dann erneut im Bau- und Planungsausschuss sowie im Haupt- und Finanzausschuss und letztendlich im Stadtrat diskutiert werden.