Jetzt im Frühling ist es immer wieder schön, am Morgen die Haustür zu öffnen und am ersten Grün und den ersten blühenden Blumen im Vorgarten zu sehen, dass der Winter vorbei ist. Doch das gelingt nicht überall, denn in den vergangenen Jahren ist es Sitte geworden, zur Verhinderung von Unkraut den Vorgarten mit Schottersteinen zu belegen. Das ist vielleicht pflegeleicht, aber weder insektenfreundlich noch schön anzusehen. Und: Dunkle Flächen tragen zum Aufheizen der Städte bei. So hat der Stadtrat passend zur Jahreszeit in seiner Sitzung am 7. April einstimmig die „Förderrichtlinie zur Entsiegelung und naturnahen Begrünung von Flächen“ und auch die „Förderrichtlinie zur Begrünung von baulichen Anlagen“, beide gültig ab 1. Mai, beschlossen. Nicht nur, um dem Slogan „Unsere Stadt soll wieder bunt werden“ mehr Wirkung zu verleihen, sondern auch, um das Klimaanpassungskonzept der Stadt zu unterstützen.
Stadt übernimmt bis zu 50 Prozent
Die Versiegelungsdichte in Bad Neuenahr-Ahrweiler ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Versiegelte Bodenbereiche heizen sich in den Sommermonaten schnell auf und speichern die Hitze über einen langen Zeitraum. Eine Verbesserung des Lokalklimas kann nach Ansicht des Stadtrates nur durch umfangreiche Entsiegelungsmaßnahmen und auch durch vermehrte Dach- und Fassadenbegrünungen realisiert werden.

Der Mulch macht's: Was das ist und was er bringt
Wasser sparen, Unkraut verhindern, Schnecken fernhalten: Mulch kann viel mehr als nur abdecken. Doch beim Mulchen kann auch einiges schiefgehen. Was man beachten muss, damit der Boden profitiert.
Im Fokus der Umgestaltungen stehen vor allem Schottergärten und die Dachbegrünungen. Besonders die Schottergärten sorgen für eine luft- und wasserdichte Abdeckung der Flächen und sind somit einer zusätzlichen Vollversiegelung, zum Beispiel einer Pflasterung, gleichzusetzen.
Gefördert werden die Umgestaltung der versiegelten Flächen und ihre naturnahe Gestaltung. Das umfasst nicht nur die Abfuhr des zu entfernenden Schotters sowie die Lieferung von notwendigem Mutterboden, sondern auch die Anpflanzung standortgerechter, heimischer Pflanzenarten, die einen ökologischen Mehrwert bieten. Nicht gefördert werden Elemente, die lediglich der Dekoration dienen. Den Zuschuss übernimmt die Stadt bis zu einer Höhe von 50 Prozent der anfallenden förderfähigen Investitionskosten, maximal bis zu 1500 Euro pro Grundstück. Die Mindestfördersumme liegt bei 150 Euro. Die Umsetzung der Maßnahme muss innerhalb von sechs Monaten nach Bewilligung abgeschlossen sein.
Auch die Begrünung von Gebäuden kann gefördert werden
Um nun mehr Schwung in die Sache zu bringen, hat der Rat gleichzeitig die Förderrichtlinie zur Begrünung von baulichen Anlagen im Stadtgebiet auf den Weg gebracht, denn eine der effektivsten Maßnahmen zur Verbesserung des Mikroklimas stellen Begrünungen von Gebäuden dar. Dabei spielt auch die Wasserspeicherkapazität eine Rolle, denn jeder Wassertropfen der nicht in die Kanalisation abgeführt wird, kann bei Starkregen der entscheidende Tropfen zum Überlaufen sein.

Kipki-Förderung macht es möglich: Stadt Neuwied vergibt bis zu 2500 Euro für mehr Begrünung
Neuwied. Dass nun auch Privatleute eine Förderung für Begrünungsmaßnahmen bekommen können, freut die Verantwortlichen im Deichstadt-Rathaus.
So sollen zukünftig pro privatem Grundstück je eine Maßnahme zur Dachbegrünung und eine weitere Maßnahme zur Fassadenbegrünung förderfähig sein. Sie darf allerdings nicht gesetzlich vorgeschrieben, sondern muss freiwillig sein. Auch hier übernimmt die Stadt 50 Prozent der förderfähigen Investitionskosten, grundsätzlich jedoch maximal 2000 Euro pro Maßnahme als nicht rückzahlbaren Zuschuss. Die Umsetzung der Maßnahme muss innerhalb von neun Monaten nach Bewilligung erfolgen.

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Das sagen die Fraktionen
Die Diskussion zu den beiden Tagesordnungspunkten im Stadtrat ging nur in eine Richtung, denn wer wollte sich schon gegen Umweltschutz und Verbesserung des Mikroklimas aussprechen? So sprach zum Beispiel für die CDU Vitus Appel. Er bezeichnete die beiden Förderrichtlinien als sinnvolle und zielgerichtete Angebote, um etwas für Klima und eine bunte Stadt zu tun. Christoph Scheuer (Bündnis 90/die Grünen) sagte eine richtige Erfolgsgeschichte voraus, während Ursula Koll (SPD) es dagegen schön fände, wenn das gesetzte Signal auch gehört würde. Klau Beu (FWG) erwartet, dass die Begrünung sich zukünftig zu einer gewissen Selbstverständlichkeit entwickelt und auch David Jacobs (FDP) beurteilte die Programme nur positiv.