Glück für den Ort, denn Patrick Tarrach ist seit der Kommunalwahl am 9. Juni diesen Jahres Ortsvorsteher und folgt damit auf Klaus Kniel, der zehn Jahre lang das Amt bekleidete und sich nach der Flut durch seinen Einsatz um den Ort verdient gemacht hat. Was sich nun im Ort ändert und welche Probleme der „Neue“ anpacken will, hat Patrick Tarrach der RZ im Gespräch verraten.
Austausch ist wichtig
Die meisten Bürger im Ort kennen Patrick Tarrach spätestens seit der Flut. „Weil schnell klar war, dass unser Haus abgerissen wird, hatten wir Luft, andernorts mitzuhelfen“, berichtet Tarrach. „Zum Beispiel bei der Hilfsgüterausgabe im Bürgerhaus in Heppingen.“ Aber auch vorher habe er sich schon im Dorf engagiert. Die Bewohner des Neubaugebiets machen inzwischen einen nicht unwesentlichen Teil der Bewohner Heppingens aus.
Weil schnell klar war, dass unser Haus abgerissen wird, hatten wir Luft, andernorts mitzuhelfen.
Patrick Tarrach machte sich spätestens als Helfer nach der Flut einen Namen.
Der Austausch zwischen Alteingesessenen und Neubürgern sei wichtig, deswegen will der frisch gebackene Ortsvorsteher beispielsweise einen wiederkehrenden Bürgertreff im Ort wiederbeleben. Angetreten ist Tarrach als Kandidat der CDU. „Ich bin im Rahmen der Kandidatur eingetreten“, erzählt er. „Das macht ja Sinn, so ein Amt mit einer Parteizugehörigkeit zu verbinden.“ Zumal die CDU im Ortsbeirat in Heppingen konkurrenzlos 99,9 Prozent der Stimmen erhielt.
Amt kostet viel Zeit
Als klar war, dass der 73 Jahre alte Klaus Kniel nicht mehr für das Amt kandidieren würde, fragte der ehemalige Ortsvorsteher dann Patrick Tarrach, ob der sich eine Kandidatur vorstellen könne. „Und da habe ich gemeinsam mit meiner Familie überlegt, dass das doch eigentlich eine ganz schöne Sache wäre“, meint Tarrach und lacht.
Ich habe da eine gute Truppe an meiner Seite, die sich gegenseitig unterstützt und sehe das Amt des Ortsvorstehers quasi als ein gemeinschaftliches Gesamtwerk.
Patrick Tarrach nimmt das Amt des Ortsvorstehers mit Vorfreude an.
„Klar, das Amt ist zeitaufwendig, das macht man nicht mal so eben. Aber der Ortsbeirat ist gut besetzt insofern, als dass er eine gute Mischung aus jüngeren und älteren Bürgern bildet. Ich habe da eine gute Truppe an meiner Seite, die sich gegenseitig unterstützt, und sehe das Amt des Ortsvorstehers quasi als ein gemeinschaftliches Gesamtwerk.“ Kniel habe ihm aber schon den Weg geebnet und „so viel Arbeit wie er nach der Flut werde ich vermutlich nicht haben“, weiß Tarrach.
Zu tun gibt es vieles in Heppingen
Patrick Tarrach wurde in Dannenberg (Niedersachsen) geboren und lebt seit fast 30 Jahren im Kreis Ahrweiler. Er ist gelernter Offsetdrucker, inzwischen arbeitet er allerdings in der Leitung der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) in Bonn als Projektleiter im Auslandsbereich. In seiner Freizeit engagiert er sich beim THW Ortsverein in Sinzig, trifft sich gern mit Freunden und grillt im Sommer mit Vorliebe.
Dass die Bürger des Ortsteils hinter Patrick Tarrach stehen, ist jedenfalls gewiss. Hat er doch 82,2 Prozent Ja-Stimmen bei der Kommunalwahl erhalten. Die Wahlbeteiligung lag bei 62,6 Prozent. „Mit einer so großen Zustimmung hätte ich gar nicht gerechnet, umso mehr habe ich mich dann gefreut“, sagt der 49-Jährige und schmunzelt. Wiederbeleben will Patrick Tarrach auch das Vereinsleben in Heppingen. „Teilweise haben die Vereine nur wenige Mitglieder. Ich würde gern etwas dafür tun, neue hinzuzugewinnen“, berichtet er. „Ich denke, wenn man die Leute anspricht, wäre schon die Bereitschaft da, sich einzubringen.“
Auch die Punkte des Dorferneuerungskonzeptes, das vor der Flut entwickelt wurde, will er voranbringen. Der Neubau des Feuerwehrhauses mit dem Erhalt des integrierten Backes steht auf seiner Agenda, genau wie der Erhalt des alten Brückenkopfes der Heppinger Brücke als Flutdenkmal. Und auch der Hochwasserschutz der Heppinger Bürger spielt eine große Rolle. „Ich wünsche mir, dass in nächster Zeit mehr für den Hochwasserschutz getan wird, sodass wir in Heppingen wieder sicherer und ruhiger leben können“, sagt Tarrach.