Nach dem überraschenden Zapfenstreich, den ihm seine Kameraden am Freitagabend in Rolandswerth bereitet hatten, ist es am Samstag feierlich und offiziell geworden: Der bisherige Wehrleiter der Gesamtstadt Remagen Michael Zimmermann, der die Nachfolge von Kreisfeuerwehrinspekteur Udo Schumacher antritt, wurde auf der Insel Nonnenwerth verabschiedet.
„Wir sind dankbar, dass ihre Anwesenheit nicht einem akuten Einsatz geschuldet ist, ihre Umsichtigkeit und Verbundenheit zur Insel ist es, die uns ruhig schlafen lässt“, sagte Schwester Maria Lay in die illustre Runde der zahlreichen Wehrleute, Vertreter der Stadt, Polizei und THW. Darunter auch Herbert Georgi, der diesen Rahmen nutzte, seinen Abschied als Bürgermeister zu nehmen. Er bedankte sich für 16 spannende und interessante Jahre, in denen er zwei mittelständische Betriebe – die Stadt und die Feuerwehr – mit jeweils rund 200 Mitarbeitern geleitet hat. Er lobte die Kontinuität der Feuerwehrleute, deren Kameradschaft nicht dort eine Grenze finde, wo Einsätze aufhörten.
An Landrat Jürgen Pföhler war es, Michael Zimmermann mit dem Goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande des Landes eine hoch verdiente Auszeichnung zu verleihen. Zimmermann verlässt nach 13 Jahren die Spitze der Stadtwehr. Auf Kreisebene ist er seit 2010 stellvertretender Kreisfeuerwehrinspekteur und Leiter des technischen Einsatzes.
„Sie haben bewiesen, dass sie selbst bei den stressigsten Anlässen und größten Herausforderungen souverän handeln.“ Pföhler nannte hier insbesondere den Einsatz bei „Rock am Ring“, als wegen einer Terrorwarnung das Gelände geräumt werden musste. Aber auch der Feuerwehr insgesamt sprach Pföhler ein großes Lob aus. Deren ehrenamtliche Arbeit, bei der die Wehrleute ihre Gesundheit und im Extremfall ihr Leben riskieren, sei unbezahlbar. Herausragend unterstrichen hätten sie dies auch bei den beiden Rhein-Hochwassern Anfang Januar, bei denen mehr als 2000 Einsatzstunden mit mehr als 100 Feuerwehrleuten an mehr als zehn Tagen bewältigt wurden. „In einer Zeit, in der Menschen Rettungsgassen blockieren, sterbende Menschen filmen und Rettungskräfte angreifen, ist ihre Arbeit vorbildlich“, so Pföhler. Im Kreis Ahrweiler engagieren sich 2100 Frauen und Männer in diesem Ehrenamt.
Auch mit finanzieller Unterstützung des Kreises wurde in der Zeit, in der Zimmermann Leiter der Remagener Wehr war, das gesamte Equipment runderneuert. Das gilt für Fuhrpark oder Rettungsboote für den Bereich Wasserschutz, aber auch den Atemschutz, CO2-Warner, Wärmebildkamera oder sonstige Ausrüstung und Logistik. „So konnten wir auch große Einsätze zur vollsten Zufriedenheit bewältigen“, attestierte Zimmermann seinen Kameraden gute Arbeit.
Insgesamt rückte die Wehr im vergangenen Jahr 216-mal aus, was sich in 148 Hilfeleistungs- und 55 Brandeinsätze gliedert. Größere Einsätze waren Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen, ein Gebäudebrand in Bandorf und der Brand eines Containers mit Lithium-Ionen-Akkus.
Zimmermann bedankte sich insbesondere bei seiner Familie, die ihm immer den Rücken gestärkt habe. Aber auch bei seinen „Ziehvätern“ Dieter Dittmer und Ehrenwehrfürer Eduard Krahe sowie den benachbarten Wehren für die gute Zusammenarbeit.
Geehrt wurden schließlich Bürgermeister Herbert Georgi mit der Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes in Gold, Achim Geil, Dirk Schorn und Robert Zimmermann mit dem Silbernen Feuerwehrehrenzeichen am Bandes des Landes, Alexander Krahe mit der Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes in Silber, Hans-Jürgen Göckler, Michael Tillmann, Mayk Patella mit dem Ehrenzeichen der Jugendfeuerwehr in Bronze sowie Uwe Heiden in seiner Eigenschaft als Fachberater Gefahrstoffe für den Landkreis Ahrweiler.