Welche Chancen sich damit verbinden würden, erläuterte Henning Meyersrenken von der Initiative „Green Mobility Future Nürburgring“ vor dem Verbandsgemeinderat Adenau. Ohne Windkraftanlagen seien die Pläne jedoch nicht umzusetzen.
„Green Mobility Future“ hat das Innovations-Zentrum Nürburgring gegründet. Dort geht es um Entwicklung und Tests alternativer Kraftstoffe. Das sind im Wesentlichen E-Fuels, also synthetische Kraftstoffe, die mit Hilfe von Strom aus Wasser und Kohlenstoffdioxid hergestellt werden. „Idealerweise“, so teilt das Institut mit, „stammt der Strom aus erneuerbaren Quellen, das CO2 wird der Atmosphäre entnommen (es kann auch aus Biomasse oder Industrieabgasen stammen)“. Und weiter: „Noch liegen die Herstellungskosten stromgenerierter Kraftstoffe über denen der fossilen – zur Erreichung der Pariser Klimaschutzziele und der Klimaziele der EU-Kommission für 2030 und 2050 sind CO2-neutrale Kraftstoffe allerdings unabdingbar.“
Auch private Nutzer sollen profitieren
Profitieren sollen von den Entwicklungen am Nürburgring auch private Nutzer. Letztlich sei das Ziel, dass der Ring ausschließlich erneuerbaren Energien produziere, verbrauche und (als Wasserstoff) speichere.
Das Institut stütze sich auf umfassende Expertise, betonte Meyersrenken. Zum wissenschaftlichen Beirat zählten Ulrich Schurr, Forschungszentrum Jülich, und Bastian Lehrheuer von der RWTH Aachen. Es stelle sich die Aufgabe, „den Nürburgring zu einem weltweit führenden Versuchslabor zu machen“. Interesse an dem Modell hätten schon Australien und afrikanische Länder gezeigt.
Ohne Windkraftanlagen geht es nicht
Aber wenn es ein Problem gebe, am Nürburgring Windkraftanlagen zu schaffen, könne das ehrgeizige Projekt nicht umgesetzt werden. Fotovoltaik allein würde nicht ausreichen. In unmittelbarer Nähe zum Nürburgring sind Windkraftanlagen geplant. Diese, so hatte der Verbandsgemeinderat vor rund einem Jahr in einer Stellungnahme formuliert, dürften jedoch das Landschaftsbild nicht erheblich beeinträchtigen.
Insbesondere seien „die Sichtachsen der Anlagen von und zur Nürburg sowie von und zur Hohen Acht (Kaiser-Wilhelm-Turm) auf den Prüfstand zu stellen“. Außerdem dürften weder der Betrieb des Nürburgrings noch der des Hubschrauberlandeplatzes im Bereich der Grand-Prix-Strecke gestört werden. Auch die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz befürchtet durch die Windräder eine Beeinträchtigung des historischen Kulturdenkmals Nürburg.
Neben den Windrädern sind am Nürburgring auch Fotovoltaikanlagen vorgesehen. Sie könnten dann auf den Dächern über Parkflächen rund um die Grand-Prix-Strecke entstehen. Integrierte Ladesäulen würden dort der E-Mobilität dienen.