Wer sitzt künftig auf dem Chefsessel im Sinziger Rathaus? Das entscheiden die Bürger am Sonntag, 18. Mai. Nur so viel vorweg: Einen Stadtchef mit einem CDU-Parteibuch wie so viele vor dem amtierenden Bürgermeister Andreas Geron (parteilos) wird es nicht geben. Denn die Sinziger Christdemokraten haben keinen Kandidaten aufgestellt. Sie wollen vielmehr die Wiederwahl des amtierenden Stadtchefs empfehlen. Das geht aus einer Pressemitteilung der CDU hervor.
Gespräche mit beiden Kandidaten geführt
„Im Vorstand und in der Stadtratsfraktion der CDU Sinzig ist in den letzten Wochen – auch nach Gesprächen mit den Kandidaten Alexander Albrecht (FWG) und Andreas Geron (parteilos) – die Überzeugung gewachsen, dass in der jetzigen Phase nicht die Einarbeitung einer neuen Bürgermeisterin oder eines neuen Bürgermeisters erfolgen sollte, sondern es gut ist, wenn die Verwaltung in der neuen Amtsperiode ab dem 1. Januar 2026 von einem Bürgermeister geführt wird, der die in den vergangenen Jahren gelegten Grundlagen für den Wiederaufbau, den Hochwasserschutz und die geplanten großen Projekte, etwa ein neues Feuerwehrgerätehaus, nahtlos fortführen kann“, erläutert Vorsitzender Franz Hermann Deres für den Vorstand des CDU-Stadtverbands Sinzig und die CDU-Stadtratsfraktion und fährt fort: „Wir sehen Andreas Geron als denjenigen Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters, der in Zusammenarbeit mit den Fraktionen die vielfältigen Aufgaben in der Verwaltung und die Lösungen für die geplanten Projekte am besten realisieren kann. Unabhängig davon gebührt Alexander Albrecht für seine Kandidatur unser aller Respekt.“
Sicher: Nicht alle Entscheidungen Gerons in den vergangenen Jahren habe die CDU Sinzig befürwortet, räumt Deres ein. „Letztlich sind aber alle Entscheidungen im Stadtrat demokratisch getroffen worden. Die aufgestellten Haushalte der letzten Jahre waren ausgeglichen, der Wiederaufbau läuft, und natürlich ist vieles, was in den letzten Jahren aufgrund der großen Krisen auch in den Ortsteilen nicht realisiert werden konnte, noch abzuarbeiten“, führt der Vorsitzende aus.

Gleichzeitig gebe es für die Weiterentwicklung Sinzigs vieles zu tun, betont Deres. Er kündigt an: „Wir werden als CDU Sinzig die Verwaltung und den Bürgermeister der Stadt Sinzig auch in Zukunft konstruktiv, aber weiterhin kritisch begleiten. Wir halten an unserem Kommunalwahlprogramm 2024–2029 und insbesondere dem Ziel fest, unsere Heimatstadt mit allen Ortsteilen gemeinsam mit dem Bürgermeister, der Verwaltung und allen anderen Fraktionen im Stadtrat und in den Ortsbeiräten in eine nachhaltig positive Zukunft zu führen.“
Intensive Beratung und Abwägung
Die Entscheidung, Geron zu unterstützen, hat sich die CDU Sinzig Deres zufolge nicht leicht gemacht. „Der Vorstand und die Stadtratsfraktion haben nach intensiver Beratung und Abwägung in einer gemeinsamen Sitzung festgelegt, dass wir unseren Mitgliedern und allen Wählern in Sinzig, Bad Bodendorf, Franken, Koisdorf, Löhndorf und Westum die Wiederwahl von Bürgermeister Andreas Geron empfehlen. Die Festlegung ist breit mehrheitlich nach Abwägung aller Pro- und Kontra-Argumente erfolgt“, erläutert er. Und weiter: „Die Corona-Pandemie, die Flutkatastrophe und die Energiekrise haben in den vergangenen Jahren große Herausforderungen und Anstrengungen für uns alle, aber eben auch für die Verwaltung und den Bürgermeister dargestellt. Diesen Herausforderungen hat sich Andreas Geron gestellt und die Verwaltung in dieser schwierigen Zeit mit seinen fundierten Verwaltungs- und Rechtskenntnissen engagiert geleitet.“
Dass die CDU Sinzig selbst keinen eigenen Kandidaten aufgestellt hat, begründet Deres wie folgt: „Insbesondere haben wir in den letzten Monaten mit mehreren potenziellen Kandidaten gesprochen. Sie waren alle sehr interessiert an der Aufgabe des Bürgermeisters in Sinzig. Es war in den Gesprächen aber auch deutlich der Respekt vor der Aufgabe zu spüren, da die Herausforderungen in Sinzig derzeit immens groß und sehr komplex sind.“