Christof Schenkel-Häger, Arzt und Professor für Krankenhausmanagement am Campus Remagen, ging laut Pressetext der Frage „Für viele wird es eng – wer überlebt das Krankenhaussterben?“ nach. „Krankenhäuser kämpfen mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten, vor allem mit der Kosten-Erlös-Schere“, betonte der Experte. Dies schließe die Tatsache ein, dass Krankenhäuser mit einer im Vergleich zur Zeit vor Corona geringeren Anzahl von Patienten und hohen Personalkosten konfrontiert seien.
Fördermittel für Investitionen fehlen
„Krankenhäuser stehen vor der Herausforderung, ihre Einrichtungen zu modernisieren, um Qualitätsanforderungen gerecht zu werden und eine effiziente Patientenversorgung sicherzustellen. Das Fehlen ausreichender Investitionsfördermittel, die durch die jeweiligen Bundesländer gezahlt werden müssten, stellt in diesem Zusammenhang ein erhebliches Problem dar.“
Petra Nöhring, Geschäftsführerin der Obidos GmbH, plädierte für den Erhalt kleiner Krankenhäuser. „Ohne kleine Krankenhäuser geht es nicht – nah am Menschen, nah in der Region.“ Sie berichtete über die zwingende Notwendigkeit, regionale Krankenhäuser in unmittelbarer Nähe der Wohnorte von Patienten zu erhalten, um so eine rasche medizinische Versorgung – vor allem in Notfallsituationen – zu ermöglichen.
Wirtschaftsfaktor in der Region
„Kleinere Krankenhäuser sind von wirtschaftlicher Bedeutung, da regionale Krankenhäuser einen Beitrag zur ökonomischen Stabilität von Gemeinden leisten, indem sie Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen und die regionale Wirtschaft stärken“, so Nöhring. Darüber hinaus seien sie oft ein Anziehungspunkt für medizinisches Fachpersonal und verfügten üblicherweise über Notaufnahmen, die in kritischen Situationen lebenserhaltende Maßnahmen einleiten können.
Das Thema stieß bei den Bürgern als auch bei den Experten aus der Krankenhausversorgung auf reges Interesse. Und so wurde nach den beiden Vorträgen in einer Frage- und Austauschrunde mit den Referierenden weiter diskutiert. Die nächste Veranstaltung der Remagener Campus Gespräche findet im Sommersemester 2024 statt. red