Stadtrat beschließt weitere Aufstockung - Bürgermeister kündigt neues Angebot an
Bürgermeister kündigt neues Angebot an: wo Sinzig noch Kitaplätze schaffen möchte
Es fehlen Kitaplätze in der Stadt Sinzig. Deswegen sollen auf der Wiese hinter dem HoT drei Provisorien eingerichtet werden. Foto: Judith Schumacher
Judith Schumacher

Sinzig. Die Bauarbeiten an den neuen Kindertagesstätten in Koisdorf und in Sinzig am Weidenweg laufen. Und hinter dem Haus der offenen Tür in Sinzig (HoT) sollen zusätzlich drei Provisorien entstehen, um den Nachwuchs unterzubringen. Allerdings reicht das alles noch nicht aus. Es sollen noch weitere Kindergartenplätze in Sinzig geschaffen werden. Bürgermeister Andreas Geron sprach in der jüngsten Sitzung des Stadtrats denn auch vom größten Investitionsprogramm in der Region – Sanierung im Bestand inbegriffen.

So ist die Stadt derzeit unter anderem auch dabei, wie Geron informierte, einen Waldkindergarten zu planen. Und er hatte in diesem Zusammenhang eine gute Nachricht dabei: Denn das Personal für das neue Angebot kann die Verwaltung aus den eigenen Reihen stellen und muss nicht gesondert jemanden einstellen. Das erläuterte der Stadtchef auf Nachfrage von FWG-Fraktionschef Friedhelm Münch, der sich gewundert hatte, dass der Waldkindergarten bisher nicht in den Gremien thematisiert worden war.

Daneben sollen weitere Kitaplätze in Löhndorf geschaffen werden. Vorgesehen sind Geron zufolge zwei neue Gruppen. „Das ist einfach nachhaltiger, und es muss auch mal Schluss mit den Provisorien sein“, erläuterte der Stadtchef auf Nachfrage von Volker Holy (CDU). Das Aufstocken in Löhndorf sei auch vom Kreisjugendamt befürwortet worden, so Geron. Anders sieht es indes in Franken aus. Ursprünglich sollten auch dort neue Plätze eingerichtet werden. 25.000 Euro – wie für Löhndorf auch – sind dafür in den aktuellen Haushalt eingestellt, um die Planung auf den Weg zu bringen. Allerdings: „In Franken gibt es keinen weiteren Ausbaubedarf“, informierte der Bürgermeister das Gremium. So gebe es auf dem Kitaportal „Ahrlini“ keine Wartelisten. „Und bis zu fünf Plätze können im Bestand sukzessive geschaffen werden“, erläuterte Geron.

Kritik seitens der Grünen

In diesem Zusammenhang erinnerte er daran, dass die Kostenerstattung des Landes ab dem 1. Juli nach Plätzen und nicht mehr nach Gruppen erfolge. „Das Risiko ist, dass kleine Gruppen auf die Kommune abgewälzt werden“, gab der Stadtchef zu bedenken. Auch aus diesem Grund schlug die Verwaltung dem Stadtrat vor, zu beschließen, den Ausbau in Franken nicht weiterzuverfolgen und gleichzeitig für Löhndorf die Planung einzuleiten. Und genau das nickte das Gremium dann auch einstimmig ab.
Der Bürgermeister hatte darüber hinaus noch eine weitere gute Nachricht zu verkünden. Demnach hat die Verwaltung ausreichend Personal für den Kitabetrieb in der Barbarossastadt gefunden. „Sinzig ist ein attraktiver Arbeitgeber“, so der Stadtchef.

Kritik hagelte es aber dennoch seitens der Grünen. Klaus Hahn erinnerte daran, dass seine Fraktion vor dreieinhalb Jahren lieber den Bau einer fünfgruppigen Kita gesehen habe als den nun entstehenden zweigruppigen Kindergarten in Koisdorf. „Das hätte die Notgruppen hinter dem HoT gespart – und 450.000 Euro“, so Hahn. „Die Bürger müssen für die nicht durchdachte Planung kräftig bezahlen“, meinte der stellvertretende Fraktionssprecher der Grünen.

Von unserer Redakteurin Silke Müller

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