Niederzissen – Für Detlef Odenkirchen war es ein überwältigendes Ergebnis: Der 51-jährige CDU-Politiker aus Bad Neuenahr will 2015 Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Brohltal werden.
Bei seiner Nominierung am Montagabend in der Niederzissener Bausenberghalle erhielt er 89,7 Prozent der Delegierten-Stimmen (52 Ja-Stimmen, 4 Nein-Stimmen, 1 Enthaltung).
Odenkirchen ist sich dabei bewusst, dass es „nicht einfach werden wird“, den amtierenden VG-Bürgermeister Johannes Bell aus seinem Amt zu drängen. Denn der hat auf RZ-Anfrage bestätigt, dass er sich nächstes Jahr um eine zweite Amtszeit bewerben wird. Die SPD will sich erst nach der Kommunalwahl mit einem möglichen Kandidaten aus den eigenen Reihen beschäftigen. Jens Schäfer, Vorsitzender der Brohltal-CDU, sagte: „Klar ist, dass wir einen Kandidaten aufstellen wollen.“
Wann genau die Wahl ist, steht laut der Kreisverwaltung in Ahrweiler noch nicht fest. Einzelheiten sollen erst Ende dieses Jahres festgelegt werden. Sicher ist jedenfalls: Sie ist am gleichen Tag wie die Landratswahl. CDU-Kandidat Odenkirchen aus Hemmessen ist Kreistagsmitglied und Vorsitzender des Ortsverbands Bad Neuenahr. Hauptberuflich ist der Vater einer Tochter seit 2003 Wirtschaftsförderer bei der VG Mendig – und hier federführend verantwortlich für die Konversion des Heeresfliegerstandorts Mendig. Laut eigener Aussage hat der gelernte Hotelfachmann dabei mehr als 70 Firmen vermittelt, die dort ihre unternehmerische Heimat gefunden hätten.
In der Niederzissener Bausenberghalle sagte er am Montagabend: „Es ist ein bedeutender Tag heute. Lassen Sie uns gemeinsam aufstehen.“ Die Zeit des gemütlichen Regierens sei vorbei. Das Brohltal müsse wieder in CDU-Hand gelangen. Odenkirchen: „Das Brohltal war mal Vorzeigekommune. Da müssen wir wieder hin.“
Dem amtierenden Bürgermeister Bell bescheinigt die CDU zwar eine solide Arbeit. Es fehle aber an Ideen und Aktionen. Auch deshalb heißt ihr Wahl-Slogan „Zukunft gestalten – nicht nur verwalten“. Folgende Schwerpunkte hat sich die Union im Brohltal für den Wahlkampf ausgesucht: Bildungsangebote müssen ausgebaut und stabilisiert werden mit mehr Verantwortung vor Ort; der demografische Wandel darf kein Warnsignal bleiben; Steuereinnahmen müssen einer fairen Verteilung unterliegen.
Odenkirchen sieht es dabei nicht als Nachteil an, dass er nicht aus dem Brohltal stammt: „Ich kenne das Brohltal von vielen Wanderungen und Ausflügen.“ Die Menschen seien nett und offen. Er komme sehr gut mit diesem Menschenschlag zurecht und gehe auch gerne auf Leute zu.
Am Ende seiner Bewerbungsrede erhielt er einen längeren, warmen, wenngleich etwas zurückhaltenden Applaus. Man muss sich wohl noch etwas besser kennenlernen.
Von unserem Redakteur Jan Lindner