Lösung für Verkehrsbelastung
Bringt der Poller nun Ruhe in die Ahrweiler Schützbahn?
Die Schützbahn ist jetzt Sackgasse. Das Ordnungsamt misst, ob die Schilder in der richtigen Höhe hängen.
Martin Gausmann

Endlich ist er da, der Poller in der Schützbahn in Ahrweiler. Die Anwohner hoffen, dass er Autofahrer davon abhält, die enge Gasse als Alternative zur gesperrten Carl-von-Ehrenwall-Allee zu nutzen. Die Skepsis bleibt.

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Auf diese Nachricht hatten die Anwohner der Schützbahn in Ahrweiler lange gewartet: Die Schützbahn ist jetzt eine Sackgasse. Um die illegale Durchfahrt zu verhindern, hat die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler vor Pfingsten einen beweglichen Poller installiert, der zur Durchfahrt von Rettungskräften und der Müllabfuhr mittels Schlüssel umgelegt werden kann. Außerdem wurde die Beschilderung geändert. Eine Lösung, mit der die Anlieger größtenteils zufrieden sind. Einige halten sie jedoch nicht für optimal, wie unsere Zeitung bei einem Besuch in der Schützbahn erfuhr.

Stadt reagiert auf Proteste der Anlieger

Knifflige Wendemanöver vollführen Autofahrer, die trotz des Verbots in die Sackgasse einfahren.
Beate Au

„Ich bin 100-prozentig zufrieden“, sagt Peter Knieps, der in der Schützbahn wohnt und zusammen mit anderen Anliegern auf die Situation in der schmalen Straße hingewiesen und sie öffentlich gemacht hatte. Im Minutentakt nutzten Autofahrer diese Verbindung innerhalb des Mauerrunds als Ausweichstrecke. Anwohner registrierten, dass sie von einer beschaulichen Gasse zur Hauptverkehrsader geworden ist, seit die Carl-von-Ehrenwall-Allee wegen ihrer Wiederherstellung gesperrt ist. Da viele Verkehrsteilnehmer die bestehende Anliegerstraßen-Regelung schlichtweg missachteten, hat die Stadt nach Protesten der Anwohner reagiert. Doch diese mussten sich erst einmal gedulden. „Aufgrund wichtiger Abstimmungen mit beteiligten Behörden und wegen der Anfertigung der notwendigen Schilder hatte sich die finale Umsetzung der Maßnahme zuletzt verzögert“, heißt es dazu aus dem Rathaus.

Der Poller steht, doch an manch einem Haus haben dicht an den Fassaden vorbeifahrende Autos Spuren hinterlassen.
Beate Au

Wie Autofahrer reagieren

Vom Obertor kommend bleibt die Straße bis zur Tiefgarage des Hotels Rodderhof befahrbar, ist aber als Sackgasse ohne Wendemöglichkeit ausgeschildert. Anwohner der Schützbahn, die westlich des Pollers wohnen, können in die Schützbahn vom Ahrtor kommend sowohl einfahren als auch dorthin wieder ausfahren.

Sackgasse ohne Wendemöglichkeit: Da wird das Zurücksetzen nicht einfach.
Martin Gausmann

An dem Tag, an dem der Poller installiert wurde, lieferten Autofahrer den Anwohnern ein besonderes Straßentheater. Viele fuhren trotz der eindeutigen und gut wahrnehmbaren Beschilderung in die Schützbahn ein, stoppten vor dem Poller und vollführten anschließend ein kniffliges Wendemanöver, das Anwohner Schäden an ihrer Hauswand befürchten lässt. Andere machen sich Sorgen, dass Autofahrer auch das Durchfahrtsverbot in der Houverathsgasse ignorieren und den Poller auf dieser Route umfahren. Hier stehen bereits rot-weiß gestreifte Verkehrspylonen vor einem der Häuser. Und es gibt die Anlieger, die befürchten, dass es ihnen mit großen Fahrzeugen oder Anhängern nur schwer möglich sein wird, insbesondere bei Begegnungsverkehr aus dem engen Labyrinth herauszukommen. Versenkbare Poller, die von jedem Anwohner bedient werden können, werden von ihnen als Ideallösung gesehen.

Wegen der Zufahrt zur Tiefgarage des Rodder Hofs wurde der Poller nicht direkt an der Einmündung der Schützbahn in die Oberhutstraße gesetzt.
Martin Gausmann

Der neue Poller und die Beschilderung sorgten jedenfalls auch bei Verkehrsteilnehmern, die mit dem Fahrrad unterwegs waren, erst einmal für fragende Minen. Insgesamt hoffen die Anwohner jedoch darauf, dass die jetzt umgesetzten Maßnahmen den Verkehr in der Schützbahn ausbremsen und sich die Autofahrer an die Regelungen halten.

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