Auf diese Nachricht hatten die Anwohner der Schützbahn in Ahrweiler lange gewartet: Die Schützbahn ist jetzt eine Sackgasse. Um die illegale Durchfahrt zu verhindern, hat die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler vor Pfingsten einen beweglichen Poller installiert, der zur Durchfahrt von Rettungskräften und der Müllabfuhr mittels Schlüssel umgelegt werden kann. Außerdem wurde die Beschilderung geändert. Eine Lösung, mit der die Anlieger größtenteils zufrieden sind. Einige halten sie jedoch nicht für optimal, wie unsere Zeitung bei einem Besuch in der Schützbahn erfuhr.
Stadt reagiert auf Proteste der Anlieger

„Ich bin 100-prozentig zufrieden“, sagt Peter Knieps, der in der Schützbahn wohnt und zusammen mit anderen Anliegern auf die Situation in der schmalen Straße hingewiesen und sie öffentlich gemacht hatte. Im Minutentakt nutzten Autofahrer diese Verbindung innerhalb des Mauerrunds als Ausweichstrecke. Anwohner registrierten, dass sie von einer beschaulichen Gasse zur Hauptverkehrsader geworden ist, seit die Carl-von-Ehrenwall-Allee wegen ihrer Wiederherstellung gesperrt ist. Da viele Verkehrsteilnehmer die bestehende Anliegerstraßen-Regelung schlichtweg missachteten, hat die Stadt nach Protesten der Anwohner reagiert. Doch diese mussten sich erst einmal gedulden. „Aufgrund wichtiger Abstimmungen mit beteiligten Behörden und wegen der Anfertigung der notwendigen Schilder hatte sich die finale Umsetzung der Maßnahme zuletzt verzögert“, heißt es dazu aus dem Rathaus.

Wie Autofahrer reagieren
Vom Obertor kommend bleibt die Straße bis zur Tiefgarage des Hotels Rodderhof befahrbar, ist aber als Sackgasse ohne Wendemöglichkeit ausgeschildert. Anwohner der Schützbahn, die westlich des Pollers wohnen, können in die Schützbahn vom Ahrtor kommend sowohl einfahren als auch dorthin wieder ausfahren.

An dem Tag, an dem der Poller installiert wurde, lieferten Autofahrer den Anwohnern ein besonderes Straßentheater. Viele fuhren trotz der eindeutigen und gut wahrnehmbaren Beschilderung in die Schützbahn ein, stoppten vor dem Poller und vollführten anschließend ein kniffliges Wendemanöver, das Anwohner Schäden an ihrer Hauswand befürchten lässt. Andere machen sich Sorgen, dass Autofahrer auch das Durchfahrtsverbot in der Houverathsgasse ignorieren und den Poller auf dieser Route umfahren. Hier stehen bereits rot-weiß gestreifte Verkehrspylonen vor einem der Häuser. Und es gibt die Anlieger, die befürchten, dass es ihnen mit großen Fahrzeugen oder Anhängern nur schwer möglich sein wird, insbesondere bei Begegnungsverkehr aus dem engen Labyrinth herauszukommen. Versenkbare Poller, die von jedem Anwohner bedient werden können, werden von ihnen als Ideallösung gesehen.

Der neue Poller und die Beschilderung sorgten jedenfalls auch bei Verkehrsteilnehmern, die mit dem Fahrrad unterwegs waren, erst einmal für fragende Minen. Insgesamt hoffen die Anwohner jedoch darauf, dass die jetzt umgesetzten Maßnahmen den Verkehr in der Schützbahn ausbremsen und sich die Autofahrer an die Regelungen halten.