Das Krankenhaus Maria Stern in Remagen hat – trotz des laufenden Insolvenzverfahrens – zum 1. Juni eine Kooperation mit dem Waldkrankenhaus in Bonn im Bereich der Endoprothetik gestartet. Hintergrund ist laut einer Pressemitteilung die Krankenhausreform in Nordrhein-Westfalen, die mit neuen Leistungsgruppenzuweisungen verbunden ist. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die zeit- und wohnortnahe Versorgung mit hochwertigen endoprothetischen Leistungen trotz veränderter Rahmenbedingungen auch für die Patienten aus dem Bonn/Bad Godesberger Raum aufrechtzuerhalten.
Oberärzte und der Chefarzt aus dem Endoprothetikzentrum am Waldkrankenhaus werden zunächst an einem, perspektivisch an zwei Tagen pro Woche operative Eingriffe an künstlichen Hüft- und Kniegelenken im Endoprothetikzentrum Rhein-Ahr am Krankenhaus Maria Stern in Remagen durchführen. Die beiden Stationen liegen nur 17 Kilometer voneinander entfernt, sodass für Patienten keine weiten Wege entstehen.
In Remagen freut man sich über die Kooperation
Das Krankenhaus Maria Stern begrüßt die Kooperation ausdrücklich: „Wir pflegen bereits eine langjährige und gute Partnerschaft zum Waldkrankenhaus. Daher war es für uns vor dem Hintergrund der Krankenhausreform ein nahe liegender Schritt, unsere Kräfte auch im Bereich der Endoprothetik zu bündeln. So können wir uns gemeinsam den gesundheitspolitischen Herausforderungen stellen und durch unsere vereinte Expertise die Versorgungssicherheit unserer Patientinnen und Patienten in der Region gewährleisten“, sagt Tobias Greiner, Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie.
„Ab dem 1. Januar 2026 dürfen wir infolge der Krankenhausreform in NRW am Waldkrankenhaus keine elektiven Operationen im Bereich des künstlichen Gelenkersatzes an Hüfte und Knie mehr durchführen.“
Christian Paul, Chefarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie am Waldkrankenhaus Bonn
Christian Paul, Chefarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie am Waldkrankenhaus, erläutert: „Ab dem 1. Januar 2026 dürfen wir infolge der Krankenhausreform in NRW am Waldkrankenhaus keine elektiven Operationen im Bereich des künstlichen Gelenkersatzes an Hüfte und Knie mehr durchführen. Dies hat bereits jetzt spürbare Auswirkungen auf die Wartezeiten für unsere Patientinnen und Patienten. Um die Versorgung weiterhin in der bekannten Qualität und mit der Erfahrung unseres Endoprothetikzentrums sicherstellen zu können, haben wir gemeinsam mit dem Krankenhaus in Remagen diese Kooperation entwickelt.“ Bis Ende des Jahres 2026 werden die Hüft- und Knieprothesenoperationen noch parallel am Waldkrankenhaus durchgeführt. Für die Patienten bleibt das Waldkrankenhaus auch danach die erste Anlaufstelle für moderne Endoprothetik. Die Sprechstunden und die Vorbereitung zur Operation bleiben im Waldkrankenhaus bestehen. Lediglich die Operation wird nach Remagen verschoben, dort operieren wir mit den gleichen Implantaten wie im Waldkrankenhaus.“
Neue OP-Kapazitäten in Bonn werden frei
Durch die neue Struktur bleiben die Expertise und die eingespielten Operationsteams in beiden Häusern erhalten. Alle Notfälle, die von der Reform ausgenommen sind, werden auch künftig im großen Notfallzentrum des Waldkrankenhauses versorgt. Gleichzeitig kann die frei werdende OP-Kapazität für andere Eingriffe – etwa für den künstlichen Schultergelenkersatz, Wirbelsäulenverletzungen und die gesamte Unfallchirurgie – genutzt werden.
Das Waldkrankenhaus gehört zu den Johanniter-Kliniken Bonn, die zusammen mit dem Johanniter-Krankenhaus mit rund 1400 Mitarbeitern, 17 Fachabteilungen und 19 Zentren einen der bedeutendsten Versorger in der Region stellen. Hier werden jährlich über 500 Eingriffe durchgeführt. Dabei stehen minimalinvasive Techniken, standardisierte Abläufe und der Einsatz langlebiger Implantate im Vordergrund. Das Zentrum bleibt erhalten.

Zukunft von Linz-Remagen: Nun läuft das Hauptverfahren
Schocknachricht im März: Das Verbundkrankenhaus Linz-Remagen hat Insolvenz angemeldet. Doch gänzlich zahlungsunfähig ist es nicht, es durchläuft nun ein sogenanntes Schutzschirmverfahren, um sich zu sanieren.
Das Verbundkrankenhaus Linz-Remagen mit seinen beiden Standorten in Linz und Remagen ist Grund- und Regelversorger. Allerdings befindet es sich seit fast vier Monaten im Insolvenzverfahren. Ziel dieses Verfahrens ist es, das Krankenhaus mit mehreren Standorten in den Kreisen Neuwied und Ahrweiler sowie den angeschlossenen Gesellschaften die Möglichkeit zu geben, sich unter der Regie eines Insolvenzverwalters zu sanieren, um aus den roten Zahlen herauszukommen. Das Krankenhaus Maria Stern Remagen ist mit rund 350 endoprothetischen Eingriffen pro Jahr zertifiziertes Endoprothetikzentrum. Insgesamt werden an beiden Standorten des Verbundkrankenhauses Linz-Remagen jährlich 800 endoprothetische Eingriffe durchgeführt.