Das Verbundkrankenhaus Linz-Remagen hat eine Vorstufe eines Insolvenzverfahrens am Amtsgericht Ahrweiler eröffnet. Zu diesem sogenannten Schutzschirmverfahren, bei dem auch das Krankenhaus in Remagen wirtschaftlich saniert werden soll, hat sich nun auch Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl geäußert.
Gesundheit der Bürger habe oberste Priorität
„Das Krankenhaus Maria Stern und das medizinische Versorgungszentrum in Remagen sind eine unverzichtbare Säule der Gesundheitsversorgung in unserer Stadt und in unserer Region. Es sichert die medizinische Betreuung für Tausende Bürgerinnen und Bürger, bietet wohnortnahe Notfallversorgung und ist ein bedeutender Arbeitgeber für viele Fachkräfte im Gesundheitswesen“, erklärt Ingendahl schriftlich.
Er appelliere an alle Verantwortlichen, sich mit ganzer Kraft für den Fortbestand des Krankenhauses einzusetzen. „Die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger muss oberste Priorität für uns haben und darf niemals wirtschaftlichen Gesichtspunkten untergeordnet werden“, so Bürgermeister Björn Ingendahl.
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Landrätin Weigand zeigt sich zuversichtlich
Auch Ahrweilers Landrätin Cornelia Weigand hat sich geäußert. Es sei bedauerlich, dass vor der Umsetzung der notwendigen Krankenhausreform, deren Ziel es ist, die stationäre medizinische Versorgung zusichern, erneut ein Krankenhaus in der Region ums Überleben kämpft. Dennoch gibt sie sich zuversichtlich: „Der Träger hat diesen Schritt veranlasst, um die Zukunft des Krankenhauses und die damit verbundenen Gesundheitsleistungen für unsere Einwohnerinnen und Einwohner sowie die Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch zukünftig sicherzustellen. Dabei stellt das Schutzschirmverfahren eine Möglichkeit dar, die sich ergebenden Herausforderungen strukturiert und zielgerichtet anzugehen und bietet damit grundsätzlich die Chance auf eine Sanierung.“
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Für Patienten und Mitarbeiter soll sich vorerst nichts ändern
Das Verbundkrankenhaus Linz-Remagen hatte am Donnerstagnachmittag in einer Pressemitteilung erklärt, man habe beim Amtsgericht Ahrweiler Insolvenz angemeldet. Es handelt sich um einen Antrag auf Durchführung eines Schutzschirmverfahrens. Davon betroffen sind den Angaben nach auch die Maria Stern MVZ Remagen GmbH und die HL Service-Gesellschaft Remagen mbH. Ziel der Verfahren sei es, das Verbundkrankenhaus mit den Standorten Franziskus Krankenhaus Linz und Krankenhaus Maria Stern Remagen sowie die angrenzenden Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und die für die Reinigung zuständige Servicegesellschaft bei laufendem Betrieb wirtschaftlich neu auszurichten.
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Während das Verfahren läuft, solle sich für Patienten und Mitarbeiter nichts ändern, so das Verbundkrankenhaus Linz-Remagen. „Der medizinische Betrieb läuft vollumfänglich und unverändert weiter. Bereits vereinbarte Termine für ambulante und stationäre Behandlungen sowie Therapien finden wie gewohnt statt. Neue Terminvereinbarungen sind nach wie vor möglich“, heißt es in der Pressemitteilung. Demnach sind auch die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter gesichert. Sie werden während der Verfahren von der Bundesagentur für Arbeit übernommen.