Grafschaft
Bioobsthof in Gelsdorf: Bauer Nachtwey lockt Kunden mit Bioware

Johannes Nachtwey (links) lässt auch gerne mal probieren, hier einen Kunden aus Meckenheim und seinen Freund aus Frankreich (rechts).

Horst Bach

Grafschaft. Im Hofladen von Johannes Nachtwey in Gelsdorf werden nur Erzeugnisse aus eigener Produktion verkauft. Bio bedeutet für Bauer Nachtwey vor allem eines: Gesicherte Qualität. Und das wissen die Kunden zu schätzen.

Von unserem Mitarbeiter Horst Bach

Johannes Nachtwey bewirtschaftet einen Bio-Obsthof in Gelsdorf. „Bio“ steht für den 52-jährigen Grafschafter Obstbaumeister nicht nur hoch im Kurs, sondern auch für „gesicherte Qualität“. Wer beim Einkauf auf authentische Produkte aus dem Obstbau, die in der Region erzeugt werden achtet, der kennt den Gelsdorfer Bio-Bauer Nachtwey schon längst.

„Wir haben hier bei uns im Hofladen viele Stammkunden aus dem benachbarten Nordrhein-Westfalen“, erklärt der Landwirt. Nicht wenige Kunden erledigten ihren Einkauf direkt bei ihm, andere kämen auf dem Weg von der Arbeit vorbei oder legten bewusst einen Stopp im Hof bei der Fahrt über die Landesstraße ein. Viele Kunden schätzten das kompetente Gespräch und natürlich auch den familiären Umgang im Hofladen.

„Unser Obstanbau arbeitet im Einklang mit der Natur“, macht Johannes Nachtwey deutlich. Der Obstbaumeister baut schon seit weit mehr als zehn Jahren auf einer Fläche von 40 Hektar Äpfel, Birnen, Quitten, Süßkirschen, Zwetschen, Mirabellen und Erdbeeren an. Seit 2003 im Teilanbau und seit 2006 komplett nach den Kriterien, die „Bio“ erst richtig ausmachen. Somit kommen die Anhänger von Bioprodukten bei ihm ganz sicher auf ihre Kosten. Der biologisch-organische Obstanbau nach den Richtlinien des Naturland-Verbandes habe sich für seinen Hof als gute Idee und optimales Konzept herausgestellt, betont Nachtwey. „Durch besondere Achtsamkeit erwirtschaften wir auf natürliche Weise hervorragendes, gesundes Obst“, bekräftigte er.

Neben dem Obst sind Säfte, Kirsch- und Erdbeersecco, Marmeladen, Honig und vieles rund um das Thema Obst in seinem Hofladen zu erstehen. Zudem hat Nachtwey auch Tomaten und Stangengurken aus dem eigenen Anbau direkt vor Ort im Sortiment, das er auf gut 25 Quadratmetern Fläche präsentiert. Allerdings nur so lange, wie der Vorrat reicht. Die Nähe zum Verbraucher ist ihm wichtig. Etwa 15 Prozent seiner geernteten Produkte gehen im Hofladen über die Theke. Die größeren Mengen an Obst, unter anderem rund 750 Tonnen Äpfel, liefert er an den Großhandel. „Auch unsere Spezialität, gut 20 Tonnen Süßkirschen, gehen auch an einen Grossisten“, erklärt Bauer Nachtwey.

Bei ihm im Hofladen sind nur seine eigenen, qualitätsgeprüften Erzeugnisse zu finden. Agrarprodukte, Fleisch, Geflügel oder Eier von Kollegen will der Obstbauer in seinem Betrieb derweil nicht vermarkten. „Dazu müssten wir auch die Struktur des Betriebs ändern. Ich müsste noch mehr Leute einstellen und auf weitere gesetzlichen Richtlinien achten. Allemal würde sich dann auch der bürokratische Aufwand nochmals erhöhen“, so der Landwirt. Auch ein Lieferservice für Kunden ist aus seiner Sicht derzeit nicht in der Planung.

Wie funktioniert ein Hofladen in direkter Konkurrenz von zig großen Supermarktketten in der Nähe? „Der Markt ist gut gesättigt“, gibt Johannes Nachtwey zu. Nicht wenige Supermärkte hätten bereits „Bio-Ecken“ eingerichtet und würden ohnehin auch mit Regionalität werben. „Wir können nur mit hervorragender Ware dagegenhalten – das klappt auch gut“, meint er. Bauer Nachtwey setzt außerdem auf Transparenz. Und so bietet er für Gruppen auch gerne Hof- und Plantagenführungen an. „Natürlich keine spontanen Ausflüge in die Plantagen“, macht er deutlich, dass diese Möglichkeit vorher abgesprochen werden muss.

Die Landwirtschaft wurde Johannes Nachtwey quasi in die Wiege gelegt. Der Obsthof Nachtwey wurde 1965 von Annegret und Alois Nachtwey in der Grafschaft gegründet. Bio-Bauer Johannes Nachtwey und seine Frau Martina und führen nun in der zweiten Generation den Hof, der seit 2006 die Bioproduktion lebt. Eine Rollenverteilung auf dem Hof gibt’s allemal. Während der Obstbaumeister sich hauptsächlich um den Anbau, die Plantagen und die Ernte kümmert, ist seine Frau Martina für die Direktvermarktung, sprich den Hofladen, zuständig. Mit zum Team gehört selbstverständlich Mutter Annegret, die überall auf dem Hof mithilft, wo sie nur kann.

Beschäftigt sind auf dem Obsthof vier fest angestellte Arbeiter und drei Auszubildende. In der Erntesaison komplettieren rund 70 Erntehelfer die Mannschaft. Auch modernste Technik darf im Bio-Obstbetrieb in Gelsdorf nicht fehlen. So sind auf dem Hof gleich eine ganze Reihe von Traktoren und Schleppern vorhanden. Modernste Kältetechnologie, ausreichende Lagerkapazitäten oder eine Packstraße für Etikettierung gehören bei dem Landwirtschaftsbetrieb an der Bonner Straße sowieso zum Standard.

Der Hofverkauf über das Jahr von donnerstags bis samstags, 13.30 Uhr bis 18.30 Uhr, geregelt. In der Erntezeit ist der Hofladen Montag bis Samstag, 10.30 Uhr bis 18.30 Uhr, geöffnet.

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