Kreisverwaltung und IHK im Gespräch - Rückblick und Ausblick auf wirtschaftliche Lage im Kreis
Betriebe im Ahrtal: Aufbauhilfe wird noch zu wenig genutzt
Zum Stand der wirtschaftlichen Entwicklung im Kreis und Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe auf Unternehmen trafen sich Kreisbeigeordneter Horst Gies (links), Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK, und Tino Hackenbruch, Kreiswirtschaftsförderung (rechts). Foto:Schuhmann/Kreisverwaltung
Schumann/Kreisverwaltung

Kreis Ahrweiler. Laut Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz sind im Ahrtal geschätzt 1400 Betriebe, davon rund 800 IHK-zugehörige Unternehmen, unmittelbar stark von der Flutkatastrophe betroffen oder zerstört worden.

Vor diesem Hintergrund traf sich der Kreisbeigeordnete Horst Gies jetzt mit Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz, und Tino Hackenbruch, Leiter der Kreiswirtschaftsförderung, um den Stand des Wiederaufbaus und die wirtschaftliche Lage im Kreis zu erörtern.

Keine Informationen über Lehrabbrüche

„Die Kreiswirtschaftsförderung arbeitet seit Jahren intensiv mit der IHK zusammen. Deshalb können wir unsere Unternehmen in dieser herausfordernden Situation bestmöglich unterstützen“, betont Gies.

Auch IHK-Geschäftsführer Rössel setzt auf eine weiterhin enge Zusammenarbeit: „Der Wiederaufbau im Ahrtal ist für viele unserer Mitgliedsbetriebe eine enorme Herausforderung, bei der wir sie bestmöglich unterstützen. Dazu zählen auch Gespräche mit der Politik und Verwaltung, um sich gegenseitig über die nächsten Schritte auf dem Laufenden zu halten.“

Befürchtungen, dass das Thema Ausbildung aufgrund der Auswirkungen der Flut für die Wirtschaft im Kreis keine Rolle mehr spielen könnte, hätten sich bisher nicht bewahrheitet. Informationen über hochwasserbedingte Lehrabbrüche liegen der IHK bislang nicht vor. Vielmehr konnten in Einzelfällen über Helfer neue Azubis für Betriebe gewonnen werden.

Anträge können noch bis Juni 2023 gestellt werden

Bisher wenig in Anspruch genommen wird die Aufbauhilfe des Landes für Unternehmen. Der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) liegen bislang 80 Anträge vor. Rheinland-Pfalz und der Bund gewähren staatliche Förderungen zum Wiederaufbau für Betroffene des Hochwassers und Starkregens im Juli. Die IHK stellt für den Antrag die sogenannte Kammerbestätigung zur Identität des Antragstellers aus. Bis Ende November wurden bei der IHK nur rund 270 Betroffenheitsbescheinigungen angefordert, bei der Handwerkskammer Koblenz waren es 140 Bestätigungen.

Die Aufbauhilfe für Unternehmen erstattet im Regelfall 80 Prozent der beihilfefähigen Kosten. Die an einer Betriebsstätte entstandenen Schäden, dazu gehören Sachschäden und/oder Einkommenseinbußen, müssen mindestens 5000 Euro betragen.
Anträge können noch bis zum 30. Juni 2023 online über das Portal der ISB gestellt werden. Die IHK bietet dazu Unternehmen auch weiterhin eine ausführliche Beratung unter der IHK-Hochwasser-Hotline, Telefon 0261/106-502, beziehungsweise per Mail unter fluthilfe@koblenz.ihk.de an.

Auch die Kreiswirtschaftsförderung steht den Unternehmen nach wie vor beratend zur Seite. Unter anderem wurde auch ein eigener Podcast zur Wiederaufbauhilfe mit dem Titel „Pole Position für Unternehmen“ entwickelt. Der Podcast zur Wiederaufbauhilfe kann unterwegs, im Büro oder zu Hause unter www.kreis-ahrweiler.de und auf allen gängigen Streamingplattformen abgerufen werden.

Weitere Info unter www.kreis-ahrweiler.de/wirtschaft/wirtschaftsfoerderung

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