Kreis Ahrweiler – Um einen Fuß in das Geldinstitut ihres Vertrauens zu setzen, müssen Bürger im Kreis Ahrweiler oftmals weitere Wege auf sich nehmen als noch vor wenigen Jahren. So hat sich die Zahl der Zweigstellen der Kreissparkasse (KSK) Ahrweiler, der Volksbank Rhein-Ahr-Eifel und der Raiffeisenbank Grafschaft-Wachtberg im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends kreisweit nahezu halbiert.
Standen den Kunden im Jahr 2000 noch 108 Filialen offen, so sank die Zahl bis zum Jahr 2010 auf 62 – automatisierte Selbstbedienungsfilialen (SB-Filialen), die parallel eingerichtet wurden, nicht mitgerechnet. Orte, in denen vor wenigen Jahren mitunter noch mehrere Geldinstitute miteinander konkurrierten, sind mittlerweile, was Banken angeht, blank.
Jüngstes Beispiel: Schuld in der Verbandsgemeinde Adenau. Seit Anfang November hat dort die Volksbank (Voba) Euskirchen ihre Filiale geschlossen. Sie folgte damit dem Beispiel der KSK, die sich bereits im Sommer 2008 aus dem Eifelort zurückgezogen hatte. Wirtschaftliche Gründe gaben den Ausschlag. Laut Voba-Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Lembicz fielen in Schuld am Tag nur fünf Kassenposten an – zu wenige, um die Zweigstelle angesichts steigender Anforderungen an den Brandschutz, an Unfallverhütungsvorschriften und Überfallprävention geöffnet zu halten. Kunden der Volksbank müssen jetzt nach Hardtbrücke. Noch bis Mai kommenden Jahres stehen in Schuld Bankautomat und Kontoauszugsdrucker zur Verfügung, dann wird auch die letzte Präsenz einer Bank aus dem Ort verschwunden sein.
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