In der Verbandsgemeinde Adenau ist es in etlichen Orten noch nicht absehbar, wer nach der Kommunalwahl das Amt ausfüllt
Bangen in der VG Adenau: Viele Bürgermeister machen nicht mehr weiter
Sie wollen nicht mehr antreten (obere Reihe, von links): Herbert Stumpf (Winnerath), Reinhold Schüssler (Nürburg), Michael Henneberger (Reifferscheid), Olaf Oldenburg (Sierscheid); untere Reihe, von links: Wolfgang Heinisch (Fuchshofen), Klaus Einig (Senscheid), Andreas Thome (Dankerath) und Dirk Wassong (Ohlenhard).
Werner Dreschers

Adenau. Die Kommunalwahl in Rheinland-Pfalz ist erst am 26. Mai. Doch für die Verbandsgemeinde Adenau zeichnet sich jetzt schon ab, dass es in vielen Orten einen Wechsel im Bürgermeisteramt geben wird. Da sich das Gros der Bürgermeier nicht direkt, sondern erst vom neu gewählten Gemeinderat wählen lässt, ist vielerorts noch keine Prognose möglich. Doch eine Umfrage unserer Zeitung hat ergeben: Mindestens neun Bürgermeister aus den 36 Ortsgemeinden wollen definitiv nicht mehr weitermachen.

Seit 30 Jahren ist Herbert Stumpf Bürgermeister in Winnerath. Damit zählt er neben Günter Hilterscheid, seinem Amtskollegen aus Harscheid, zu den dienstältesten Bürgermeistern der Verbandsgemeinde Adenau. Nun möchte der 76-Jährige aus Altersgründen das Amt abgeben. Ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht. Stumpfs Gegenkandidat bei der Kommunalwahl 2014, Siegfried Verdonk, hat noch nicht entschieden, ob er sich erneut zur Wahl stellt.

Mit 81 Jahren ist Nürburgs Bürgermeister Reinhold Schüssler zwar nicht dienstältester Bürgermeister, doch immerhin schon 17 Jahre im Amt. Dieses will er nun aufgrund seines hohen Lebensalters abgeben. Wer ihm nachfolgen könnte, ist nicht bekannt.

Gesundheitliche Gründe bewegen Matthias Schüller (68), Bürgermeister in Müsch, sein Amt, das er seit 1995 innehat, aufzugeben. Möglicher Nachfolger ist Udo Adriany, derzeit Erster Beigeordneter, der ihn seit Jahren vertreten hat.

Michael Henneberger (69), Bürgermeister in Reifferscheid, ist seit 20 Jahren im Amt. Jetzt möchte er dieses in jüngere Hände legen. In wessen, ist aber noch nicht klar.

Auf ebenfalls je 20 Jahre als Bürgermeister ihres Ortes blicken Olaf Oldenburg (Sierscheid) und Wolfgang Heinisch (Fuchshofen) zurück. Sowohl Oldenburg (52) als auch Heinisch (58) wollen kein weiteres Mal antreten. Wer ihre Nachfolge antritt, ist noch nicht absehbar.

Das Amt in jüngere Hände zu legen ist auch die Absicht von Klaus Einig (70), Bürgermeister in Senscheid, der nach einer Wahlperiode nicht mehr für das Amt zur Verfügung stehen will. Das hat er mit seinen Kollegen An- dreas Thome (42) aus Dankerath und Dirk Wassong (52) aus Ohlenhard gemeinsam. Sowohl Thome als auch Wassong führen jeweils berufliche Gründe an, weshalb sie nicht mehr weitermachen wollen. In Ohlenhard dürfte wohl auch der Riesenzoff im Gemeinderat – fünf von sechs Mitgliedern wollen diesen verlassen – eine Rolle dabei spielen, dass der amtierende Bürgermeister die Faxen dicke hat. Potenzielle Nachfolger sind nicht bekannt.

Mit Monika Korden (54), Bürgermeisterin in Herschbroich, streicht vermutlich eine von zwei Bürgermeisterinnen der Verbandsgemeinde Adenau die Segel. Zwei Amtszeiten hat sie hinter sich. Und in denen hat sie gemerkt, was das Bürgermeisteramt in einer kleinen Gemeinde für Anstrengungen bedeutet. „Als Bürgermeister ist man eigentlich für alles verantwortlich. Man braucht sich die Arbeit gar nicht suchen, sie findet einen schon selbst“, sagte Korden. Ob sie eine dritte Amtszeit anstrebt, ist ungewiss. Und so geht es vielen Bürgermeistern in der VG Adenau: Zum jetzigen Zeitpunkt schwanken noch etliche, ob sie weitermachen wollen. red

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