Bad Breisig – Für die Wasserverbraucher in der Verbandsgemeinde Bad Breisig wird sich im kommenden Jahr etwas Grundlegendes ändern. Das Wasser, das dann aus dem Hahn fließt, kommt in Zukunft nämlich nicht mehr aus den eigenen Brunnen, sondern wird aus Sinzig geliefert.
„Diese Veränderung werden die Bürger in erster Linie auf der Haut spüren. Denn das Sinziger Wasser ist, obwohl es aus dem gleichen Gewinnungsgebiet gefördert wird, deutlich weicher“, erklärt Torsten Ohlert von der Firma Eurawasser Mittelrhein mit Sitz auf der Grafschaft, die auf Bad Breisiger Seite für die Betriebsführung des Wasserwerks seit Anfang 2010 verantwortlich zeichnet.
Vor gut vier Jahren kam in der VG Bad Breisig die Idee auf, in Sachen „Wasser“ eine Kooperation mit dem benachbarten Sinzig einzugehen. „Gerade mit Blick auf anstehende Investitionen sowie den laufenden Betriebskosten stellte sich die Frage, ob Bad Breisig diese Kosten alleine würde stemmen können. Nach Prüfung und Beratung in den Gremien wurde schließlich der Startschuss für die Zusammenarbeit gegeben. „Ein Schritt, der sich sowohl in der Verbesserung der Wasserqualität wie auch der Reduzierung der Betriebskosten niederschlagen wird“, zeigt sich Bernd Weidenbach, Bürgermeister der VG Bad Breisig überzeugt.
Zur Umsetzung der Pläne wurden auf Sinziger Seite ein neuer Brunnen gebohrt und die Kapazitäten der Aufbereitungsanlage erweitert. Zudem mussten auf einer Streckenlänge von etwas mehr als zwei Kilometern neue Leitungssysteme verlegt werden, um das Wasser von Sinzig bis an die Breisiger Gemarkungsgrenzen zu liefern. „Zur Anbindung an das Netz Bad Breisig mussten weitere 500 Meter Rohrleitung verlegt werden. Zudem musste an der jetzigen Aufbereitungsanlage ,Am Maar' ein zweites Bauwerk errichtet werden, um die Mess- und Steuertechnik dort unterbringen zu können“, erklärt Ohlert die größten Investitionen des rund 1,5 Millionen Euro umfassenden Gesamtprojektes.
Nach einer ersten Testphase zu Beginn des neuen Jahres sollen dann jährlich rund 800 000 Kubikmeter Wasser von Sinzig nach Bad Breisig geliefert werden. Das Wasser muss dann über sieben Behälter und diverse Pumpstationen durch ein rund 90 Kilometer langes Leitungsnetz an die mehr als 4000 Haushalte herangeführt werden. So werden die rund 13 000 Bürger der VG Bad Breisig in der Zukunft mit dem kostbaren Nass versorgt.