Da strahlt Prinz Alexander I. von seinem Motivwagen herunter, verteilt im Sonnenschein eifrig Kamelle und tänzelt zu den Klängen von Freiweg. Zum Veilchendienstagszug in Sinzig sind wieder zahlreiche gut gelaunte Narren in die Barbarossastadt geströmt und säumen die Straßen. „Jecke Saache, met ze maache, drüvver laache, dat es Karneval“: So lautet das Motto der Session.
Knapp 50 Zugnummern
Und es gibt viel zu sehen. Knapp 50 Zugnummern lang ist der närrische Lindwurm. Auch Teilnehmer aus den Nachbarkommunen sind wieder mit dabei, etwa die Stadtsoldaten/Prinzengarde aus Kripp, die mit knapp 100 Personen an den jubelnden Zuschauern vorbeiziehen, die Kripper Vagabunden oder auch der Spielmannszug der KG Bad Breisig.

Die Sinziger selbst aus der Kernstadt und den Ortsteilen sowie deren Vereine wie der Wassersportverein und das Bürgerforum haben ebenfalls einiges zu bieten und erfreuen die Narren mit ihrer Kreativität. Da sind zum Beispiel die Dschungel-Safari der Abijahrgänge 2024/25 des Rhein-Gymnasiums, die Motivwagen des SC Rhein-Ahr Sinzig, der Tomurreland-Motivwagen des JGV Westum oder auch die feschen Hippies aus Koisdorf. Darüber hinaus gibt es viele weitere Höhepunkte wie den Auftritt des Kinder- und Jugendcorps der KG Närrische Buben.
Jugendzentrum HoT wieder mit dabei
Alle Teilnehmer des Umzugs sorgen für eine sehenswerte bunte Vielfalt, abgerundet durch tänzerische Einlagen unter anderem von den Magic Majorettes. Und auch die Aushängeschilder der KG Rievkooche Blue Velvet, Blue Stars und Blue Berrys begeistern. Wieder mit dabei: das Jugendzentrum HoT mit der Lebenshilfe und der Messdienergemeinschaft. Das Motto: „Grenzenlos im Karneval verbunden.“ Die Jugendlichen beteiligen sich unter der Regie von „Aufwind – Deine Chance Ahrtal“ am Zug. Das fantasievolle Wagenmotiv gestalteten sie mit Unterstützung der Mixed-Media-Künstlerin Stephanie Manhillen.

Die vielen bunt verkleideten Zuschauer des Umzugs haben sichtlich Spaß, machen auf die Jagd nach Kamelle. Und immer wieder ertönt überall aus vollem Herzen: „Alaaf.“
Mögliche Gefahrenstellen nochmals gecheckt
Noch allen sind die schrecklichen Ereignisse in Mannheim vom Rosenmontag im Kopf, wo ein Mann mit seinem Auto in eine Menschenmenge gerast ist und zwei Menschen sterben mussten. Aber was bedeutet das für den Veilchendienstagszug in Sinzig? „Man kann nicht alles unter Schutz stellen, wie man möchte“, heißt es auf Anfrage unserer Zeitung seitens der Polizeiinspektion (PI) Remagen – auch mit Blick auf die vielen Zuschauer am Straßenrand. Während des Zuges indes waren gleich mehrere Streifen der PI im Einsatz, um das Geschehen am Ort zu überwachen. Sinzigs Ordnungsamtschef Andreas Braun und Zugleiter Henry Klar waren im Vorfeld des Zuges noch einmal einzelne mögliche Gefahrenstellen abgefahren, um zu versuchen, die Voraussetzungen nochmals zu verbessern. In Westum und Bad Bodendorf, so erklärte Braun am Dienstagmorgen gegenüber unserer Zeitung, sei das Sicherheitskonzept der Stadt voll aufgegangen. sm