Ausbau für Frühjahr 2021 vorgesehen
Ausbau im Frühjahr 2021: Glanz der Kurgartenstraße in der Kreisstadt soll aufpoliert werden
Wer näher hinschaut, der erkennt, dass die Kurgartenstraße kein ansprechendes Bild für eine Kurstadt mehr bietet. So hat die Diskussion begonnen, wie man das besonders zur Landesgartenschau 2022 abändern kann. Foto: Tarrach
Jochen Tarrach

Bad Neuenahr. Verkehrstechnisch gesehen ist die Kurgartenstraße in Bad Neuenahr von der evangelischen Martin-Luther-Kirche aus bis zur Einmündung in die Mittelstraße nicht die wichtigste Straße der Kurstadt. Trotzdem hat sie durch ihre exponierte Lage mitten durch das Herz des Kurzentrums eine herausragende Bedeutung und ist quasi die Prachtmeile der Stadt. So ist die nun geplante Sanierung der Straße auch nach Worten von Bürgermeister Guido Orthen „ein nicht ganz unwesentliches Projekt“.

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662.000 Euro sind vorerst dafür eingeplant. Beginnen soll der auf rund vier Monate angesetzte Ausbau noch im Frühjahr 2021. Nachdem die internen Beratungen in Klausur bereits vor einiger Zeit begonnen haben, lagen nun dem Bau- und Planungsausschuss erste Entwürfe vor, die in den nächsten Monaten noch ausführlich in den Gremien beraten werden sollen, ehe dann mit den Arbeiten begonnen werden kann.

Bereits kurz nach Fertigstellung der vergangenen Ausbaumaßnahme im Jahr 2001 stellte sich heraus, dass die Belastung der Straße durch regelmäßigen Fahrzeugverkehr falsch eingeschätzt wurde und dafür nicht geeignet war. Im Verlauf der Jahre kam es zu massiven Absenkungen im Betonsteinpflaster und dem Bruch der Natursteinplatten aus Grauwacke in der Straßenmitte. Inzwischen ist ein reiner Flickenteppich daraus geworden, der heute den Passanten kein angemessenes Bild mehr bietet.

So soll den ersten Vorschlägen nach zukünftig im Bereich der Fahrbahn eine vier Meter breite bituminöse Decke aufgebracht werden. Das bietet genügend Platz für den vorgesehenen Einbahnverkehr. Weiter sind direkt vor der Kurgartenbrücke und seitlich zur Lindenstraße hin versenkbare Poller vorgesehen, um zu besonderen Anlässen die Kurgartenstraße für den Verkehr sperren zu können. Schon jetzt ist klar, dass es keine besondere Prachtstraße wird, denn gemäß Bürgermeister Orthen sind „schön und Gestaltung immer etwas anderes als praktisch“. Nicht selten erklingt in der Kurstadt der Ruf nach kompletter Schließung der Straße. Doch Bürgermeister und Verwaltung stehen dem skeptisch gegenüber. „Das diskutieren wir erst dann, wenn die Straße vollständig in Betrieb ist“, sagte Orthen. Gemeint ist damit, dass die vorgesehene westliche Bebauung gegenüber dem Steigenberger Hotel sowie die Kurparkliegenschaften erst einmal fertig sein müssen. Bis dahin soll es auch nicht zwingend ein verkehrsberuhigter Bereich mit einer 7-km/h-Begrenzung sein, denn immerhin ist die Straße trotz allem eine oft genutzte Verbindung zwischen den nördlich und südlich der Ahr gelegenen Stadtteilen.

Beginnen soll der Ausbau direkt vor den Stufen der Martin-Luther-Kirche mit einem Streifen Pflastermuster. In Höhe der querenden Georg-Kreuzberg-Straße und der Lindenstraße wird der Asphalt optisch unterbrochen durch ein großes Rundpflaster. Über die Kurgartenbrücke geht es in südliche Richtung bis zur Sichtachse Kurparkeingang/Kurmittelhaus. Dort soll ein ellipsenartiger Platz das Bild auflockern, bevor es auf den letzten Metern bis zur Mittelstraße weiter geht.

Diskutiert wurde im Ausschuss, ob nicht schon bereits zwischen dem Brückenende und dem Eingang Steigenberger eine erste Ellipse eingebaut werden könnte. Das soll jetzt in der weiteren Diskussion festgelegt werden. Neue Bäume sollen nicht gepflanzt werden. Bei gestalterischem Bedarf wird – wie jetzt auch schon – auf Kübelpflanzen zurückgegriffen. Die weiteren Beratungen müssen auch ergeben, ob der Platz von Brasschaat komplett auf den Bahnhofsvorplatz verlegt wird. Schon während der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses wurde klar, dass noch viel Beratungsbedarf besteht, ehe letztlich gültige Entscheidungen getroffen werden können. So sollen sich jetzt die Fraktionen des Stadtrats, der Ortsbeirat und nochmals die Ausschüsse mit dem Thema beschäftigen. Bis auf die Fraktionssitzungen werden alle Sitzungen öffentlich sein, sodass sich interessierte Bürger stets ausreichend informieren können.

Von unserem Mitarbeiter Jochen Tarrach

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