Dass sich Feuerwehren aus zwei Dörfern zu einer Wehr zusammenschließen, kommt nicht so oft vor. Sind sie doch meist historisch gewachsen und neben der Zuständigkeit für den Feuerschutz auch Mitträger des kulturellen Lebens im Dorf. Nicht selten werden für die Bürger regelmäßig Zusammenkünfte wie Feuerwehrfeste oder andere Treffen veranstaltet. Für Heppingen und Gimmigen, den beiden Bad Neuenahrer Stadtteilen, steht nun aber eine Fusion auf dem Programm.
Gemeinsames neues Gerätehaus geplant
Die Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Heppingen ist bereits im Jahr 1928 gegründet worden und nicht nur mit ihren originären Ausgaben als Feuerwehr im Ort aktiv. In drei Jahren könnte sie ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Doch dazu wird es vermutlich nun nicht mehr kommen, denn zum 1. Januar 2026 werden die Heppinger Blauröcke mit denen aus Gimmigen fusionieren und künftig gemeinsam die Löschgruppe Landskrone bilden.

Ihr gemeinsames neues Gerätehaus wird voraussichtlich ab Ende 2026 an der Landskroner Straße (L80) am westlichen Ortsausgang von Heppingen in Betrieb genommen werden können. So zu verfahren, hat nun der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt in seiner jüngsten Sitzung dem am 23. Juni tagenden, endgültig beschließenden Stadtrat empfohlen. Da es sich um einen freiwilligen Zusammenschluss beider Löschgruppen ohne Druck vonseiten der Stadt oder der Stadtfeuerwehr handelt, fiel die einstimmige Empfehlung des Ausschusses umso leichter.
Wehrführer befürworten Fusion
Auch die beiden zur Ausschusssitzung als Zuhörer anwesenden Löschgruppenführer, Peter Boes aus Gimmigen und Thomas Preis aus Heppingen, befürworten gemeinsam mit ihren Wehrkameraden den Zusammenschluss. Vor etwa zehn Jahren kam der erste Gedanke auf, die beiden Löschgruppen zu einer schlagkräftigen Feuerwehr zu vereinen. Die beiden Orte liegen dicht beieinander und wiederum nahe an den Löschzügen Bad Neuenahr und Heimersheim.

Beide Wehren einzeln verfügen tagsüber meist nicht über ausreichend Einsatzkräfte, um in Bedarfsfällen in den eigenen Ortsbezirken eine Staffel aus sechs Feuerwehrangehörigen als Basiseinheit aufstellen zu können. So müssen zumindest tagsüber mehrere Einheiten alarmiert werden. Das wird sich nach einem Zusammenschluss ändern. Personalstärke und Geräteausrüstung werden sich verbessern.
Feuerwehrbedarfsplan sorgt für Schub
Derzeit verfügt Gimmigen über ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) sowie über ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) und Heppingen ebenfalls über ein TSF aus dem Jahre 2007. Da die Flut von 2021 das Gerätehaus in Heppingen am Pantaleonsplatz erheblich geschädigt hat und ein bereits beschlossener Neubau errichtet werden soll, kam schnell wieder Leben in den alten Gedanken, eine neue, gemeinsame Wehr Landskrone aufzustellen.

Einen Anschub gab auch der neue Feuerwehrbedarfsplan für die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, der derzeit aufgestellt wird. Darin hat der Experte Moritz Watermann, beratender Ingenieur des Büros „AntwortING“ aus Köln, festgestellt, dass eine Feuerwehr Landskrone keine negativen Auswirkungen auf Einrichtung, Unterhaltung und Einsatzzeiten der Gesamtwehr der Stadt haben würde.
Wehrleitung sieht Vorteile
Die Wehrleitung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Neuenahr-Ahrweiler, genauer Stadtwehrleiter Marcus Mandt, sieht in der Zusammenlegung die Chance, die Löschgruppen auch durch modernes, schlagkräftiges Gerät sowie mit ausreichender Personalstärke zukunftsfähig zu machen und die Gesamtwehr zu stärken. Die Zusammenlegung beider Löschgruppen sei sinnvoll, um die Einsatzbereitschaft sowie die Effizienz der Feuerwehr in der Stadt zu stärken.

Da auch die ADD als Aufsichtsbehörde und Fördergeldgeber einer Fusion zugestimmt hat, soll nun, vorbehaltlich der Zustimmung des Stadtrates, am 24. September die Wahl einer neuen Löschgruppenführung anberaumt werden, die dann am 1. Januar 2026 das Amt übernimmt. Bis zur Übergabe des Neubaus an der Landskroner Straße werden die bisherigen Feuerwehrstandorte am Pantaleonsplatz sowie an der Bonner Straße aktiv bleiben.