Eigentlich hätte die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes in Brohl-Lützing schon lange losgehen sollen. Doch das Bauvorhaben hängt zeitlich hinterher. Grund ist eine hohe Verunreinigung des dortigen Baugrunds. Darüber wurde der Werksausschuss des Eigenbetriebs Abwasserwerk der Verbandsgemeinde Bad Breisig bereits in seiner Sitzung am 26. November 2024 informiert. Damals war die Rede von der Zurückstellung der Kanalbauarbeiten bis Anfang 2025. Derzeit dauert das Entfernen der Schadstoffe, etwa Öl und Teer, aus dem Boden noch an.
Mehrkosten in Höhe von 221.000 Euro
Das teilt die Verbandsgemeindeverwaltung Bad Breisig auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Aktuell könnten noch keine Angaben zu der Menge an Schadstoffen gemacht werden, weil die Ausschachtungsarbeiten noch nicht abgeschlossen seien, so die Verwaltung in ihrer Antwort. Allerdings steht jetzt schon fest, dass das Bauvorhaben teurer wird. Die Verwaltung geht nach eigenen Angaben wegen der notwendigen Entsorgung der Schadstoffe von Mehrkosten in Höhe von rund 221.000 Euro aus. Diese muss nun die Ortsgemeinde tragen. „Der Zeitplan ist derzeit circa fünf Monate im Verzug, was aber an verschiedenen Gründen liegt“, heißt es weiter aus dem Bad Breisiger Rathaus. Dazu würden auch die Witterungsbedingungen den Winter über zählen, teilt die Verbandsgemeindeverwaltung ergänzend mit.
Straßenverunreinigungen festgestellt
Warum und wie die Schadstoffe in den Boden am Bahnhofsvorplatz in der Ortsgemeinde Brohl-Lützing gelangt sind, darüber hat die Bad Breisiger Verbandsgemeindeverwaltung nach eigenen Angaben (noch) keine Erkenntnisse. Anwohner Stefano Pesci hingegen geht davon aus, dass dies mit dem Linienbusverkehr zusammenhängt, der ursprünglich am Bahnhof in Brohl-Lützing gehalten hat. „Seit der Verlegung der Bushaltestelle direkt vor unser Autohaus beobachten wir täglich massive Verunreinigungen der Straße durch auslaufende Betriebsstoffe. Besonders bei Regen ist zu erkennen, wie Öl und andere Flüssigkeiten in die Kanalisation gespült werden – soweit uns bekannt ist, handelt es sich hierbei um ein Regenwassersystem, das direkt in den Rhein mündet“, führt Stefano Pesci gegenüber unserer Zeitung aus.

Dazu heißt es aus dem Bad Breisiger Rathaus auf Nachfrage: „ Die Verschmutzungen sind uns bekannt. Es wurden vonseiten der Verwaltung aus Maßnahmen getroffen, um die Ursache zu finden.“ Und dies sei auch gelungen, teilt sie weiter mit. „Die Verschmutzungen wurden durch den Verursacher behoben“, so die Bad Breisiger Verbandsgemeindeverwaltung.
Wer dies aber tatsächlich ist, lässt sie in ihrer Antwort offen. Weder dementiert noch bestätigt sie die Nachfrage unserer Zeitung, ob der Linienbusverkehr damit etwas zu tun haben könnte. Stattdessen geht die Verwaltung in Bad Breisig in ihrer Antwort nicht näher auf den Verursacher ein.