Antrag von Bündnis 90/Die Grünen zur Verbesserung der Verkehrssituation stößt im Stadtrat nicht in allen Punkten auf Zustimmung
Antrag der Grünen stößt auf Skepsis: Vorerst keine weiteren Fahrradstraßen in Bad Neuenahr-Ahrweiler
Für die Grünen ein Kandidat für eine Fahrradstraße: die Brückenstraße.
Hans-Jürgen Vollrath

Kreisstadt. Fahrrad fahren liegt im Trend, auch in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Doch die Infrastruktur für den zunehmenden Verkehr auf zwei Rädern in der Kreisstadt ist verbesserungswürdig. Darin waren sich alle Fraktionen im Stadtrat einig. Doch der Ausbau weiterer Fahrradstraßen, wie von den Grünen in einem Antrag gefordert, trifft auf Skepsis.

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Für die Grünen ein Kandidat für eine Fahrradstraße: die Brückenstraße.
Hans-Jürgen Vollrath

Die Fraktionen im Stadtrat beschäftigen sich schon länger mit der Fortentwicklung des Radwegeplans. Obwohl bereits erste Erfolge erzielt wurden, bedarf der Plan der ständigen Aktualisierung und lässt in der Gesamtkonzeption noch viel Luft nach oben. Es ist nach Ansicht der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen jetzt der richtige Zeitpunkt, den Trend zum Fahrrad durch eine weitere Verbesserung des Radwegenetzes zu stärken. Deshalb beantragte Fraktionssprecher Wolfgang Schlagwein im Stadtrat, drei Schwerpunkte des Radverkehrs zeitnah anzupassen. So möchte er, dass in Bad Neuenahr die Kreuzstraße von der Barbarossastraße bis zur Landgrafenstraße als Fahrradstraße ausgewiesen wird. Die Landgrafenstraße sollte von der Kreuzstraße bis zum südlichen Ende der Landgrafenbrücke beidseitig einen Fahrradweg erhalten, und in Ahrweiler könnte die Brückenstraße von der Kalvarienbergstraße bis zur Roesgenstraße ebenfalls als Fahrradstraße gelten.

Für die Kreuzstraße ist eine andere Lösung in Sicht.
Hans-Jürgen Vollrath

In seiner jüngsten Sitzung hat der Stadtrat darüber diskutiert und dem Antrag mehrheitlich nur teilweise zugestimmt. Deutlich wurde dabei, dass alle Ratsmitglieder grundsätzlich die Situation für den Radverkehr verbessern möchten. So erklärte Peter Ropertz, dass sich die CDU-Fraktion bereits seit längerer Zeit mit der Fortführung des gesamten Radwegeplans beschäftige und dabei nicht nur Teilbereiche betrachte. Der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen sei zwar nicht ausgereift, trotzdem wolle man sich in Einzelfällen Verbesserungen nicht verschließen. Auch Werner Kasel (SPD) lehnte punktuelle Einzelmaßnahmen ab und mahnte eine Gesamtkonzeption an. Alfred Förner (FWG) war der Ansicht, dass der Antrag wegen der derzeitigen Sondersituation Landesgartenschau zur falschen Zeit komme. Martin Kallweit (AfD) sah in dem Antrag allein ideologische Beweggründe und eine unnötige Einschränkung für den Pkw-Verkehr.

Im Antrag gefordert: Fahrradwege in der Landgrafenstraße. Fotos: Vollrath
Hans-Jürgen Vollrath

Zur Abstimmung kam schließlich ein von der Verwaltung ausgearbeiteter Beschlussvorschlag. Mehrheitlich abgelehnt wurde der Vorschlag, die Kreuzstraße zur Fahrradstraße zu machen, da sowieso geplant sei, die Straße in Höhe der Barbarossastraße mit einer Pollersperre zu versehen. Eine Ausweisung des beantragten Bereichs als Fahrradstraße sei deshalb nicht erforderlich. Zustimmung fand der Verwaltungsvorschlag, die Landgrafenstraße von der Kreuzstraße nur bis zum nördlichen Ende der Brücke mit einem beidseitigen Schutzstreifen zu versehen – und nicht, wie beantragt, mit Fahrradwegen auszustatten. Keine Mehrheit bekam auch der Antrag der Grünen, in Ahrweiler die Brückenstraße von der Kalvarienbergstraße bis zur Roesgenstraße als Fahrradstraße auszuweisen. Die Straße sei Teil einer verkehrstechnischen Untersuchung innerhalb des Bebauungsplanverfahrens Kloster Calvarienberg. Eine Prüfung zur Umwidmung in eine Fahrradstraße wird jedoch nun in diese Planungen integriert.

Von unserem Mitarbeiter Jochen Tarrach

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