Nachfolger von Andrea Knechtges in der Verbandsgemeinde Adenau - Fünf Fraktion im neuen Rat
Andrea Knechtges will nicht mehr: Joachim Neubusch ist neuer Beigeordneter in Adenau
Der neue Rat der Verbandsgemeinde Adenau. Vorne in der Mitte Verbandsbürgermeister Guido Nisius mit (rechts) dem wiedergewählten Ersten Beigeordneten Udo Seifen und dem neuen Beigeordneten Joachim Neubusch (links von Nisius).
Frank Bugge

Joachim Neubusch ist neuer ehrenamtlicher Beigeordneter der Verbandsgemeinde Adenau. Der CDU-Politiker und Gastronom, der von 2004 bis 2014 bereits Ortsbürgermeister von Eichenbach war, wurde in der konstituierenden Sitzung des Rates als einziger Kandidat in geheimer Wahl mit 24-Ja-Stimmen bei zwei Neinstimmen gewählt.

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Er tritt die Nachfolge von Andrea Knechtges an, die in der abgelaufenen Wahlperiode als erste Frau in der Geschichte der Verbandsgemeinde das Beigeordnetenamt inne hatte. Die Unions-Politikerin aus Honerath hatte bei der Kommunalwahl am 9. Juni mit 6038 Stimmen das beste Ergebnis aller Ratsbewerber noch vor dem CDU-Spitzenkandidaten Michael Korden erzielt. Doch wolle die Bankkauffrau das Beigeordnetenamt nicht weiterführen, erläuterte Verbandsbürgermeister Guido Nisius. Das sei zu bedauern, aber zu respektieren, schloss er. Andrea Knechtges sei aber als Ratsmitglied „weiter dabei“.

Quasi für die neue Wahlzeit im Amt bestätigt wurde als Erster Beigeordneter und direkter Vertreter des Bürgermeisters der CDU-Mann Udo Seifen aus Hoffeld. Er bekam als alleiniger Bewerber 26 Ja-Stimmen und eine Gegenstimme und freute sich „über das Ergebnis und das Vertrauen“, wie er sagte. Der Bürgermeister überreichte die Ernennungsurkunden und nahm Joachim Neubusch den Amtseid ab.

Altersmäßig gut gemischt

Bürgermeister Nisius hatte bei der Eröffnung der ersten Sitzung der neuen Wahlzeit eine „gute Mischung“ des neu gewählten Rates festgestellt, in dem „Altgediente und Neue, die frischen Wind bringen“, zusammensitzen. Der Rat sei altersmäßig gut gemischt, verschiedene Berufe seien vertreten. „Die Frauenquote stagniert“, wertete er die Tatsache, dass unter den 28 Gewählten nur acht Frauen sind.

Einige weichenstellende Themen seien zu bearbeiten, wenn in den kommenden Jahren 30 Millionen Euro investiert werden sollen. Gefragt seien Geduld, Ausdauer, persönliche Opfer – und Anfeindungen seien nicht auszuschließen. Nisius formulierte einen Kodex für die Ratsarbeit: Es gehe um Achtung vor der Meinung anderer, um sachliche Auseinandersetzungen, Kompromissbereitschaft und den Willen, klare Entscheidungen zu treffen.

Fünf statt bisher vier Fraktionen im Rat

„Partnerschaftlich, vertrauensvoll und fair“ solle es im Rat zugehen. In dem sitzen jetzt fünf statt bisher vier Fraktionen: Neben CDU (15 Sitze), FWG (5), SPD (3) und FDP (2) erstmals in der VG-Geschichte auch die Grünen mit drei Mandatsträgern.

Nisius belehrte die Mandatsträger über Vorgaben wie Verschwiegenheit und Treuepflicht, ging dann in die Runde, um jeden einzelnen durch Handschlag zu verpflichten.

Ausschüsse werden vergrößert

In einer „verständigenden Sitzung“ (Nisius) vorab hatten die Fraktionen die künftige Arbeitsstruktur festgelegt. Damit alle fünf Fraktion mit Mitgliedern in den Ausschüssen vertreten sind, wurden der Haupt- und Finanzausschuss, der Jugendausschuss sowie der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss von sieben auf neun Sitze erweitert. Der Rechnungsprüfungsausschuss hat neun Mitglieder und der Schulträgerausschuss 13.

Die Vorschlagslisten mit den Namen der Mitglieder wurden einstimmig verabschiedet, ebenso einstimmig wurde der „Ausschuss zur Gestaltung des demografischen Wandels“ gestrichen. Schließlich wurden noch unter anderem die Vertreter für den Wasser- und Abwasserverband gewählt.

Internetseite bleibt “Leitorgan"

Bei Enthaltung der Grünen, weil sie damals noch nicht mitwirkten, wurde der Jahresabschluss für 2020 bestätigt und dem Bürgermeister die Entlastung für 2020 erteilt.

Beschlossen wurde zudem, die öffentlichen Bekanntmachungen künftig zuerst und maßgeblich auf der Internetseite der Verbandsgemeinde als „Leitorgan“ zu veröffentlichen, daneben allerdings auch weiterhin in den Adenauer Nachrichten.

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