Dem Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen oblag es, im Verbandsgemeinderat einen Antrag zu erläutern, der von allen Fraktionen getragen wird. Es geht um die Teilnahme am ersten Förderaufruf für das Entwicklungsprogramm „Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung“ (Eulle), um die sich die Verwaltung nach einstimmigem Beschluss bemühen soll, indem sie zusammen mit einem Ingenieurbüro die notwendigen Bewerbungsunterlagen erstellt. Ziel des Programms ist es, Radwege einschließlich Pendlerrouten, in ländlichen Räumen beispielhaft zu entwickeln und die Lebensqualität für die Bevölkerung im ländlichen Raum zu verbessern. Daneben sollen durch neue beziehungsweise modernisierte Radwege für den Tourismus attraktive Kultur- und Naturräume erschlossen werden.
Durch die Teilnahme am Förderaufruf eröffnet sich für die VG Altenahr die große Chance, ein zukunftsfähiges Radwegekonzept für die gesamte Verbandsgemeinde zu erstellen. „So etwas haben wir nämlich nicht“, sagte Fuhrmann. Das Konzept soll vor allem die Radwege in die Seitentäler und auf die Höhen (Lind, Plittersdorf, Kalenborn, Cassel, Berg, Heckenbach) in den Blick nehmen. Nicht zuletzt der touristischen Bedeutung von sicheren Radwegen ist man sich bewusst. Bereits jetzt bringe der vorhandene Ahrtal-Fahrradweg mit seiner Anbindung an die VG Adenau und den Kylltalradweg bei Blankenheim viele Touristen in die VG Altenahr. „Daher ist es wichtig, das bestehende Radwegenetz auszubauen und damit unsere Region touristisch weiter aufzuwerten und zu stärken“, heißt es in dem fraktionsübergreifenden Antrag.
Neben dem touristischen Aspekt geht es um die Pendlerrouten zu den Bahnhöfen Ahrbrück, Kreuzberg und Dernau. „Wenn wir wollen, dass die Menschen stärker den ÖPNV beziehungsweise die Bahn benutzen, muss die Politik alles daransetzen, dass die Bahnhöfe sicher erreichbar sind“, schreiben die Fraktionsvorsitzenden in der Antragsbegründung. Dazu gehöre, sichere Abstellplätze mit eine Ladeinfrastruktur für E-Bikes und Pedelecs bereitzustellen.
Näher in Augenschein nehmen will man auch den Ahrtal-Fahrradweg. Dieser sei vor mehr als 30 Jahren geplant und gebaut worden. Damit er weiterhin für Touristen, die gern langsam und ohne Hast unterwegs sind, zugleich aber auch für Pendler, die schnell und zügig zur Arbeit beziehungsweise zum Bahnhof fahren wollen, attraktiv bleibt oder auch erst wird, müsse er überplant werden, erklären die Antragssteller.
Wie eine alle diese Aspekte umfassende Bewerbung aussehen könnte, dazu hat sich die VG-Verwaltung bereits Gedanken gemacht. Diese sollen in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 4. Juni vorgestellt und diskutiert werden.