Tradition seit Generationen
Aloisiusfest in Ahrweiler erstmals ohne Ursulinenbesuch
Ein besonderer Moment für jeden Schützen in Ahrweiler: der Einzug durchs Ahrtor.
Thomas Weber

Das Aloisiusfest in Ahrweiler führt die junge Generation an die Schützentradition heran - erstmals ohne Besuch der Ursulinen im Kloster. Doch dafür gab es eine Neuerung.    

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Gleich nach dem letzten Schuss gab es die äußeren Zeichen der Königswürde, Ketten und Zepter.
Thomas Weber

Nun haben auch die jüngsten Ahrweiler Schützen eine neue Majestät. Knapp zwei Wochen nach den Königsschüssen der Bürgerschützen und der Junggesellen-Schützen fand am Wochenende das Aloisiusfest statt.

Auf den Schultern seiner Kameraden wurde der neue Schützenkönig gefeiert.
Thomas Weber

Auf dem Schulhof der Grundschule in Ahrweiler verfolgten am Samstagmittag zahlreiche Schaulustige das Wettschießen um die Königswürde der Aloisiusjugend. Die Kandidaten schießen dabei nicht mit Gewehren, sondern feuern per Armbrust Bolzen auf einen Holzvogel und versuchen, diesen zu lockern und schließlich von besagter Stange zu holen. Genau das gelang dem 14-jährigen Matthias Lebig um 11.59 Uhr. Da gab er im Zweikampf mit Maximilian Rosenthal den entscheidenden Schuss ab. Der Vogel fiel, und Jubel brandete auf. Die neue Majestät ließ sich auf den Schultern seiner Kameraden durch die Menge tragen. Gratulanten kamen in Scharen, darunter die anderen Ahrweiler Schützenkönige und Burgundia Laura Graf.

Erstmals war die Parade der Aloisiusjugend auf dem Marktplatz zu erleben.
Thomas Weber

Der Trommler aus dem Tabourcorps

Für Matthias Lebig gab es Königskette und Zepter, der Trommler aus dem Tambourcorps, der in seiner Freizeit Taekwondo betreibt und gerne angelt, wurde zur neuen Majestät proklamiert. Er besucht derzeit die achte Klasse am Peter-Joerres-Gymnasium und gehört der Aloisiusjugend seit dem Schuljahr 2018/19 an. Schanzen fürs Martinsfeuer geht er auch binden, und zwar für die Junggesellen der Ahrhut.

Kaum war die neue Majestät proklamiert, ging es per Festzug zum obligatorischen Einzug durchs Ahrtor in die Ahrweiler Altstadt. Hinter dem Tor warteten Dutzende Freunde, Verwandte, Schützen und Schaulustige. Sie bereiteten dem neuen König einen tollen Empfang. Vorgestellt wurde König Matthias sodann im Pfarrhaus und bei der Stadtspitze.

Maximilian Rosenthal war als Kandidat um den Königsvogel unterlegen.
Thomas Weber

Am Nachmittag hieß es Abschied nehmen von einer lieb gewonnenen Tradition, nämlich der Vorstellung bei den Ursulinen im Kloster Kalvarienberg. Die Schwestern haben das Kloster schon vor Jahren aufgegeben und kommen nun nicht mehr, um die Traditionen im dortigen Klosterhof fortzusetzen. Da hat sich die Aloisiusjugend mit ihrem Vorsitzenden Christoph Holzberger etwas Neues einfallen lassen, was gut ankam.

Erstmals öffentliche Stechschrittparade

Statt zu den Schwestern ziehen König und Gefolge nun zu den Ahrweiler Hutenmeistern auf den Marktplatz. Hier fand nach der Vorstellung auch erstmals öffentlich die Stechschrittparade der Jungs vor König und Ehrengästen statt. Einige Hundert Zuschauer feierten die jungen Schützen um Hauptmann Julian Ulrich und stellten dabei fest: Die können es schon fast so gut, wie die älteren Schützen.

Begonnen hatte das Aloisiusfest bereits am Freitag mit einem Zapfenstreich auf dem Ahrweiler Markt und einem Festkommers unter freiem Himmel auf dem Blankartshof. Dort fand bei sommerlichen Temperaturen am Samstagmorgen auch ein Open-Air-Wortgottesdienst statt.

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