Ganzheitlichkeit, Entspannung, Achtsamkeit und Work-Life-Balance: Stichworte wie diese griff der Gesundheitstag auf, der sich weniger mit Schulmedizin als mit alternativen Gesundheitsangeboten auseinandersetzte. Therapeuten, Ärzte, Gesundheitsberater und auch alternative Gesundheitssportanbieter aus der Region waren an Ort und Stelle. Mit dabei hatten sie einige bekannte, aber auch ganz neue Ansätze, um dem gefühlt immer stressiger werdenden Leben etwas entgegenzusetzen. Entspannung durch Klangschalenmeditation etwa stellte Sabine Papirny-Baumgarten aus Gönnersdorf vor. „In der Ruhe liegt die Kraft“, meinte dagegen Sigrid Hergarten aus Dedenbach, die unter anderem über Heilklopfen, Klangmassage und Klangwellentherapie informierte. Ganz praktisch ging sie mit Kindern bei der Progressiven Muskelrelaxation nach Jacobsen zu Werke.
Eine harmonische Verbindung von Aufmerksamkeit, Atmung und Bewegung stellten Christiane Bonn und Martina Schwab mit Qi Gong und Yoga in den Mittelpunkt – Schnupperstunden inklusive. Ein oft fotografiertes, aber ganz ruhiges Spektakel bot David Spoden vom Tai Chi Zentrum Koblenz: An der großen Engelsskulptur zum Aufgang zum Waldfriedhof präsentierte er einen „Tanz“ mit dem Tai-Chi-Schwert – ein fließender Schwertkampf in Zeitlupe, der ihm mental und körperlich eine Menge abverlangte.
Dass das Laufen in Gemeinschaft einfach mehr Spaß macht, das bewies die Laufgemeinschaft Laacher See. Doch nicht nur Sport, auch Kreativität hilft beim Entspannen. Eine gute Methode sei das „Intuitive Malen“, meinte Eva-Maria Weiss, die die Besucher des Gesundheitstags auf einer großen Leinwand einen oder auch mehrere farbige Punkte machen ließ.
Mit eindrucksvollen Zuckerwürfeltürmchen arbeitete die Gesellschaft für Gesundheitsberatung GGB: Wer hätte etwa gedacht, dass ein Döschen Tic Tac 15 Stück Würfelzucker enthält, ein Glas Nussnugatcreme sogar 86 Stück? Angesichts dieses „Zuckerschocks“ kamen die vielen Tipps und Rezepte für eine vitalstoffreiche Vollwerternährung gerade recht, genauso der Apfelstand des Laacher Obstgartens und der Honig von Torsten Krauß.
Was kann man tun, um sich glücklich zu fühlen? Dieser Frage ging der Diplom-Psychologe Hasan El-Khomri in einem Vortrag auf den Grund. Ärztlichen Rat aus ganzheitlicher Sicht gab Dr. Jürgen Birmanns bei seiner offenen Sprechstunde. Die Natur als Heiler rückten Silke Bausch und Joachim Müller aus Münstermaifeld in den Blick und nahmen die Besucher mit zum achtsamen Wandern und zum Waldbaden. „Es ist aus dem Japanischen hierher geschwappt“, erklärte Bausch. Beim Waldbaden gehe es darum, einfach nur zu sein und alle Sinne für den Wald zu öffnen. Der Erklärung folgten Taten: Schweigend begab sie sich mit einer kleinen Gruppe Interessierter in den Laacher Wald.
Zweimal an diesem Nachmittag füllte sich auch die nah gelegene Johanneskapelle mit vielen Besuchern. Kein Wunder, denn dort gab Altabt Benedikt Müntnich spirituelle Impulse zu einem benediktinisch geprägten ganzheitlichen Lebensstil. Einen weiteren Publikumsmagneten gab es zum Abschluss des Tages: Mit Mathias Jung sprach ein alter Bekannter der Veranstaltungsreihe „Laacher Forum“ über die „Schätze der Kindheit“ und wie man sie heben kann.