Sie waren in Landgasthöfen, Hotelrestaurants, im Brauhaus, in der Pizzeria oder auch in Spitzenhäusern, die sie vorher noch nie besucht haben – Gäste, die das Menü „Probier mal Ahrtal“ zu einem vergünstigten Preis gebucht haben, konnten die kulinarische Vielfalt im Ahrtal testen. Einige haben ihre Begeisterung auf Facebook gepostet. Mit der Kampagne „Probier mal Ahrtal“, die in den umsatzschwachen Monaten Februar und März in der Gastronomie für mehr Umsatz sorgen sollte, ist der Ahrtal-Tourismus mehr als zufrieden.

„Die Resonanz war deutlich besser, als wir es uns vorgestellt haben“, zog Geschäftsführer Andreas Lambeck jetzt eine positive Bilanz. 30 Gastronomen waren dabei und haben sich für drei Gänge etwas einfallen lassen. „Einige Restaurants haben sogar weit mehr als 200 Menüs serviert – und zwar nicht nur an einheimische, sondern auch an neue Gäste“, freut sich Lambeck.
„Die Aktion hat deutlich dazu beigetragen, die ruhigeren Monate Februar und März im Ahrtal zu beleben. Teilweise konnten dadurch auch Übernachtungen generiert werden“, so die Tourismus-Referentin Meike Carll. Einzelne Gastronomen wollten die Idee sogar weiterdrehen.
„Wir konnten viele Gäste begrüßen, die unser Haus noch nicht kannten, und so hoffen wir, dass der eine oder andere auch in Zukunft unser Restaurant nochmals besuchen wird.“
Anja Heuser
Der Ahrtal-Tourismus hat Reaktionen bei teilnehmenden Gastronomen abgefragt und ermutigende Antworten für eine Neuauflage im kommenden Jahr bekommen. „Ich habe den Eindruck, viele Gäste sehen das auch nicht nur als Dankeschön des Gastronomen an den Gast. Auch wird über das Paket die preisliche Hemmschwelle gesenkt“, so Andreas Carnott vom Hotel-Restaurant Ruland aus Altenahr. Hans Stefan Steinheuer vom Landgasthof Poststuben berichtet von vielen neuen Gästen. Zum Teil seien diese Gäste auch überregional angereist. Die Aktion habe dazu angeregt, auch Neues zu probieren. Von Anja Heuser aus dem Restaurant Prümer Gang war zu hören, dass die Nachfrage auch unter der Woche sehr hoch gewesen sei. „Wir konnten viele Gäste begrüßen, die unser Haus noch nicht kannten, und so hoffen wir, dass der eine oder andere auch in Zukunft unser Restaurant nochmals besuchen wird“, so Heuser.
„Wir glauben, dass wir viele Gäste überrascht haben, gerade in Restaurants, die nicht regelmäßig Menüs anbieten.“
Andreas Senk
Andreas Senk vom Brauhaus Bad Neuenahr sagt: „Es hilft der Gastronomiebranche einerseits, die Breite des Angebots im Ahrtal sichtbar zu machen und dem einzelnen Betrieb andererseits, das jeweilige Leistungsspektrum dazustellen. Wir glauben, dass wir viele Gäste überrascht haben, gerade in Restaurants, die nicht regelmäßig Menüs anbieten.“ Mara-Katharina Hausmann, Direktionsassistentin im Brogsitters Gasthaus beim Sanct Peter in Walporzheim, berichtet, dass man anfangs eher skeptisch gewesen sei. „Was aber nachher durch die Aktion an Buchungen hereinkam, war dann exorbitant“, stellt sie fest. Und sie habe auch dazu beigetragen, dass Gäste ihre Hemmschwelle überwunden hätten und gekommen seien, um einmal etwas für sie Neues auszuprobieren. Sich die Zeit zu nehmen, drei Gänge zu gönnen und eine Form der Esskultur zu zelebrieren, wie sie in Ländern wie Italien und Frankreich üblich ist – auch dazu hat die Aktion viele Gäste aufgefordert.
Eine Wiederholung ist geplant
Für Andreas Lambeck steht jetzt schon fest, dass es nicht nur eine Wiederholung, sondern auch eine weitere Variante von „Probier mal Ahrtal“ im November geben wird, also für eine weitere stille Zeit im Jahr. Diesmal mit dem Schwerpunkt auf dem Thema Ahrwein. „Probier mal Ahrwein“ soll einen neuen Komm-Grund schaffen und auf das Ahrtal als Genuss- und Weinregion aufmerksam machen. Dabei wolle man nicht das Trinken von Wein an sich inszenieren, sondern Wein als Kulturgut rüberbringen. An entsprechenden Arrangements in Kombination mit Übernachtungsangeboten oder Events wie Wildkochkursen oder Wanderungen zum Thema „Trüffel an der Ahr“ werde gearbeitet.