Ahrweiler – Die Erfolgsgeschichte der „Dokumentationsstätte Regierungsbunker“ geht weiter: Das Besucherinteresse nimmt stetig zu. „Schon vor zwei Jahren hieß es: Dieser Boom geht vorbei. Aber das Gegenteil ist der Fall“, sagte der Vorsitzende des Heimatvereins „Alt Ahrweiler“, Wilbert Herschbach, bei der Jahresversammlung des Vereins.
Seit 2008 ist der Heimatverein Betreiber der Dokumentationsstätte, die schon mehr als 300 000 Besucher angelockt hat. Für 2012 gibt es bereits mehr als 21 500 Besuchervoranmeldungen. Das sind 3000 mehr als 2011.
Schatzmeister Bernd Schrading legte zwei separate Kassenberichte vor. Als Förderverein unterstützt der Heimatverein laut Satzung das heimische Brauchtum. Finanzielle Zuwendungen gingen an zahlreiche Organisationen, darunter die Ahrweiler Huten. Mit Einnahmen von 36 000 Euro und Ausgaben von 32 000 Euro konnten 4000 Euro auf die hohe Kante gelegt werden. Der Kontostand des Heimatvereins wuchs damit auf 36 000 Euro an. Über dieses Geld kann der Verein nach eigenem Gutdünken (entsprechend der Satzung) verfügen.
Anders sieht es bei den Einkünften aus dem „gemeinnützigen Wirtschaftsbetrieb“ Regierungsbunker aus. Hier hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) ein Wörtchen mitzureden, wenn es um die Verwendung der Gelder geht. Allerdings wurde 2005 vertraglich festgelegt, dass alle Überschüsse für Reparaturen und sonstige Investitionen in die Dokumentationsstätte genutzt werden müssen.
Laut Kassenbericht hat der Bunker im abgelaufenen Jahr einen Überschuss von 133 000 Euro erwirtschaftet. Damit ist das Gesamtguthaben auf 627 000 Euro angewachsen. Eine erste Rate von 30 000 Euro für die vor einigen Wochen fertig gestellten Wasser- und Abwasserleitungen ist bereits gezahlt. Insgesamt rechnet man mit Kosten von rund 150 000 Euro für die Leitungen. Die Eintrittsgelder spülten 2011 knapp 500 000 Euro in die Kasse, weitere 70 000 Euro Einnahmen waren unter anderem durch Warenverkäufe erzielt worden. Auf der Ausgabenseite stehen rund 436 000 Euro, wovon etwa die Hälfte auf Personalkosten entfällt. Mit der BIMA als Bauherr soll bald mit der Errichtung eines Anbaus begonnen werden, in dem Toilettenanlagen und eine Restauration untergebracht werden.
Der Heimatverein mit seinen 723 Mitgliedern plant neben der Förderung von heimischen Organisationen auch eigene Projekte. So arbeitet die Brauchtums- und Theatergruppe an einem neuen Mundartstück: „Huhzeit im Stättsche“ soll im Oktober uraufgeführt werden. Zudem soll eine Mundart-AG Schulkindern den heimischen Dialekt nahebringen. Auf der Webseite des Heimatvereins kann man sich neuerdings Audiovorträge in Ahrweiler Platt anhören.
Drei Vorstandsposten standen zur Wahl. Einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurden der Schriftführer Rolf Schmitz-Homberg sowie die Beisitzer Paul Mauel und Winfried Gies.
Von unserer Mitarbeiterin Gabi Geller