In seiner Sitzung kurz vor Weihnachten hat der Rat nach langen Beratungen und vielen Diskussionen den dazu notwendigen Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan „Kleingartenanlage Auf Ergen“ nahezu einstimmig gefasst. Entstehen sollen hier auf exponiertem Gelände mit einmaligen Blick über die Ahr hinweg sowie auf das ehemalige Kloster Calvarienberg 10 bis 15 Kleingärten.
Die Nachfrage ist groß, und schon jetzt sind bei der Stadt mehr Anfragen eingegangen als überhaupt Gärten zur Verfügung stehen werden. In langen öffentlichen Sitzungen wurden alle nur entfernt relevanten Fakten ausführlich besprochen, und notwendige Vorschriften genau austaxiert.
So waren sich alle Fraktionen in der unter erheblichen Corona-Schutzmaßnahmen stattfindenden Sitzung aus Sicherheitsgründen einig, dass zum Thema keine langen Stellungnahmen mehr notwendig sind. Es war ja auch alles gesagt, und die interessierte Öffentlichkeit bereits über alles informiert. Jedoch gab es eine Ausnahme: Ratsherr Jürgen Lorenz musste doch in einem ausschweifenden Beitrag nochmals darlegen, warum die vorgesehene Fläche seiner Ansicht nach nicht für Kleingärten geeignet sei. Hauptsächlich begründete er das mit möglichem Extremhochwasser der Ahr.
Lorenz war letztlich das einzige Ratsmitglied, das die Bebauungsplanänderung ablehnte. SPD-Sprecher Werner Kasel dagegen begrüßte ausdrücklich, dass mit dem Satzungsbeschluss ein wichtiges Projekt der Landesgartenschau realisiert werden kann. Für Klaus Beu von der FWG war hier aufgrund der zahlreich zu berücksichtigen Dinge ein besonders dickes Brett zu bohren gewesen, aber nun sei alles gut. Die Interessen des Natur- und Artenschutzes seien ausreichend beachtet worden. Und dennoch: Es kann sein, dass zum Beginn der Laga noch nicht alles fertig ist. Aber auch das störte nicht. „Dann zeigen wir eben eine Kleingartenanlage in Bau“, so Bürgermeister Guido Orthen. Er glaubt, dass die jetzt verabschiedeten Planungen ein Vorbild für andere Kleingartenplanungen sein können.
Peter Krämer (CDU), Ratsmitglied und Ortsvorsteher von Ahrweiler, zeigte sich zuversichtlich, dass die Kleingartenanlage ein voller Erfolg wird. Auch alle anderen Fraktionen stimmten dem Bebauungsplan zu. Letztlich forderte Marion Morassi (Linke), dass angesichts der großen Zahl von Bewerbern eine gerechte Verteilung der Grundstücke stattfindet. Was allerdings bei einer gerechten Verteilung für Kriterien zu beachten sind, nannte sie nicht.