Kreis Ahrweiler – Erstaunt ist Wolfgang Schlagwein, Sprecher der Grünenfraktion im Kreistag, über die Resolution, die seine Parteifreunde bei der jüngsten Sitzung des Kreisverbands beschlossen haben. Schlagwein, der nicht bei der Mitgliederversammlung war, sagt: „Die Forderung, dass das Land die sich aus einer Neuordnung am Nürburgring ergebenden finanziellen Auswirkungen allein tragen soll, ist nicht falsch.“ Aber sie sei längst geltende Beschlusslage und Gegenstand der Vereinbarungen zwischen Land und Landkreis.
Schlagwein wundert sich in seiner Pressemitteilung, von der sie im Grünen-Kreisvorstand vor der Veröffentlichung nichts wussten, auch über den Ablauf: „Auf der Tagesordnung der Einladung stand nichts vom Ring, es lag vor der Sitzung kein Resolutionsentwurf vor. Und von einem Dringlichkeitsantrag zu einer Resolution ist mir nichts bekannt.“
Mathias Heeb, der nach Schlagweins Rücktritt als Sprecher Anfang November als dessen Nachfolger gewählt und jetzt in seinem Amt bestätigt worden war, sagt: „Bei uns Grünen ist es durchaus üblich, dass sich eine Tagesordnung aus aktuellem Anlass ändern kann.“ Durch die Resolution unterstrichen die Grünen auch Schlagweins Anliegen, der schon 2010 auf die Risiken am Ring hingewiesen hätte.
Heeb: „Unser Ziel ist, dem Kreis Ahrweiler und den Bürgern eine gewisse Rückendeckung zu geben.“ Schlagweins Schritt, die Kritik öffentlich zu äußern, statt sie intern zu diskutieren, wollte Heeb nicht kommentieren. Er sagte nur: „Es ist auch hilfreich, zu Kreismitgliedsversammlungen hinzugehen, um auf aktuelle Anliegen zu reagieren.“
Von unserem Redakteur Jan Lindner