Wirtschaft Landgericht Koblenz weist letzte Einwendungen zurück
AG Bad Neuenahr: Insolvenzplan ist jetzt rechtskräftig
Die Insolvenz der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr ist beendet. Foto: Vollrath
Vollrath

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Das Landgericht Koblenz hat mit Beschluss vom 20. Dezember letzte Einwendungen im Insolvenzverfahren der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr zurückgewiesen. Damit ist der Insolvenzplan rechtskräftig.

Das teilte am Donnerstag Insolvenzverwalter Jens Lieser mit.

Der Insolvenzplan war bereits beim Erörterungs- und Abstimmungstermin am 12. Oktober von der überwältigenden Mehrheit der Gläubiger und Aktionäre angenommen worden. Neuer Eigentümer der AG wird der von Bad Neuenahr-Ahrweiler und der Grafschaft aus agierende Kaufmann Hans-Joachim Brogsitter mit seiner Firmengruppe. 20 Millionen Euro ist ihm das Geschäft wert.

Insolvenzplan kann nun umgehend umgesetzt werden

„Ich freue mich für die Aktiengesellschaft Bad Neuenahr, denn damit sind nun die Weichen für eine neue Entwicklung im Herzen der Stadt gestellt. Das ist ein guter Tag für die Aktiengesellschaft Bad Neuenahr, für die Stadt und die ganze Region“, sagt Insolvenzverwalter Jens Lieser.

Der Insolvenzplan kann nun umgehend umgesetzt werden. „Der nun rechtskräftige Insolvenzplan schafft Gewissheit und Planungssicherheit für die von den Erwerbern angedachten Zukunftsinvestitionen“, betont Lieser. Gerade im Vorfeld der 2022 anstehenden Landesgartenschau sei die jetzt geschaffene Rechtssicherheit für die städtebauliche Entwicklung besonders wichtig.

Aktionäre gehen bei der Insolvenz leer aus

Rund 150 Jahre lang war die AG Bad Neuenahr Träger des privaten Heilbads Bad Neuenahr gewesen. Tief in die roten Zahlen gerutscht, stellte das Unternehmen im August 2015 einen Insolvenzantrag. Zu diesem Zeitpunkt hatte die AG bereits den Kurpark, diverse weitere Liegenschaften und auch die Ahr-Thermen an die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler verkauft. Mit 27,4 Prozent Aktienanteil war die Stadt größter Einzelaktionär der AG Bad Neuenahr. Wie alle anderen Aktionäre steht sie am Ende mit leeren Händen da.

Brogsitter übernimmt die Aktiengesellschaft mit 25 unbebauten, 23 bebauten sowie zehn Erbbaugrundstücken. Zu den Immobilien gehören das Steigenberger Hotel und das Historische Thermalbadehaus. Den letzten 41 Mitarbeitern war bereits 2016 gekündigt worden. fbl

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