Nach dem Motto "Make Mutti dance again" organisieren zwei Sinzigerinnen Tanzpartys
Abtanzen in Sinzig: Wenn Mütter unter sich feiern gehen
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In Mamas Dance Club konnten sich die Frauen so richtig wohlfühlen. Ob aufgebrezelt oder ganz normal in Zivil. Foto: Sebastian von Schmidt
Sebastian von Schmidt

Sinzig. Einfach mal abtanzen in einem Club, wenn zu Hause noch kleine Kinder oder andere Verpflichtungen warten, das können sich viele Frauen nicht erlauben. Das ist schon allein mit den Uhrzeiten nicht vereinbar. In Sinzig gibt es ein Angebot, das passt.

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In den angesagten Clubs, die noch dazu weiter weg sind, geht die Party in der Regel erst nach 23 Uhr los. Die beiden Freundinnen Ines Cukjati und Sarah Kasper-Brötz aus Sinzig dachten sich, es müsste die Möglichkeit geben, auch im ländlichen Bereich ein Angebot zu machen, dass zu früherer Stunde den Bedürfnissen von Frauen entspricht. Und damit trafen sie offenbar den Nerv der Zeit.

Die Resonanz ist enorm

Das Plakatedrucken konnten sich die beiden Initiatorinnen vom Mamas Dance Club bei ihrer zweiten Veranstaltung im Sinziger Barbarossakeller sparen. Nach dem furiosen Erfolg der ersten Tanzparty nur für Frauen im Herbst, die im Übrigen die erste ihrer Art in Rheinland-Pfalz war, hatten sich die Organisatorinnen und rund 300 Teilnehmerinnen schon so gut vernetzt, dass die zweite Auflage zum Weltfrauentag an diesem Freitag, 8. März, binnen kurzer Zeit ausverkauft war. „Das verbreitete sich über die sozialen Netzwerke wie ein Lauffeuer. Die überwältigende Resonanz schon nach dem ersten Mamas Dance Club zeigte uns, dass wir den richtigen Impuls gesetzt haben“, sagt Ines Cukjati.

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Zum Weltfrauentag freuen sich die Organisatorinnen Sarah Kasper-Brötz (links) und Ines Cukjati auf ihre Gäste. Foto: Judith Schumacher
Judith Schumacher

„Wir sind von dem Feedback getragen worden. Gerade nach Corona und der Flutkatastrophe im Ahrtal waren die Teilnehmerinnen nicht gerade viel auf Partys unterwegs und sehr dankbar, dass wir so etwas veranstaltet haben“, bestätigt Sarah Kasper-Brötz, die gerade auch als neue Kulturreferentin des Kreises Ahrweiler vorgestellt wurde. Ihre Freundin Ines Cukjati ist Referentin für Sport und Vereinsentwicklung beim Sportbund Rheinland. Beide lernten sich über ihre Kinder in deren Krabbelgruppe kennen, die Töchter sind ebenfalls beste Freundinnen.

„Bei den normalen Clubs in den Großstädten gibt es zwar auch schon mal das Angebot für Mütter, zu früherer Stunde dort tanzen gehen zu können, aber erstens hat das irgendwie einen abwertenden Vorgruppencharakter, denn die Coolen kommen dann halt später, und zweitens wollten wir etwas Regionales bei uns im Kreis Ahrweiler anbieten“, erklärt Sarah Kasper-Brötz.

Um 20 Uhr war die Tanzfläche voll

Sie besprachen ihre Idee mit dem Pächter des Barbarossakellers Georges Jabeli, der sofort begeistert von dem Konzept war. Die Frauen sorgten mit jeder Menge Deko dafür, dass ihre Besucherinnen eine entsprechende Clubatmosphäre genießen konnten. „Das Servicepersonal meinte, so eine Party mit so fröhlicher Atmosphäre hätten sie noch nie erlebt. Schon um 20 Uhr war die Tanzfläche voll. Es haben sich auch viele Frauen getroffen, die sich lange nicht gesehen haben“, so Ines Cukjati.

Zum Konzept gehört, dass der Einlass bei Mamas Dance Club auf eine Stunde von 19.30 Uhr bis 20.30 Uhr begrenzt ist. Die Verweildauer der Gäste ist dann die gleiche wie in den normalen Clubs, also etwa fünf Stunden, nur zeitlich vorgezogen. Die Hauptzielgruppe sind Mütter im Alter zwischen 35 und 45 Jahren. „Aber es waren auch jüngere und ältere Frauen da. Und einen Mutterpass muss niemand vorzeigen, denn es gibt ja auch Frauen, die aus irgendeinem Grund keine Kinder haben“, stellt Sarah Kasper-Brötz fest.

Weitere Termine geplant

An diesem Freitag wird DJane Abriss-Barbie aus Neuwied für die entsprechende Musik sorgen und Profifotograf Sebastian von Schmidt die Gäste richtig in Szene setzen, damit sie ihre Fotos von der Internetseite von Mamas Dance Club kostenlos herunterladen können. Die beiden Organisatorinnen freuen sich schon auf weitere Termine. Im September und November sollen erneut zwei Veranstaltungen stattfinden. Derzeit sind die Frauen dabei, sich mit Unternehmerinnen, Gastronomen und Sponsoren zusammen zu finden, um weitere Formate zu entwickeln.

Weitere Infos im Internet unter www.mamasdanceclub.de

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