Niederzissen
70.000 Euro fürs "Haus der Kultur" in Niederzissen

Niederzissen - Für die Dachsanierung und weitere Wiederherstellung der ehemaligen Synagoge in Niederzissen erhielt Ortsbürgermeister Richard Keuler einen Fördervertrag über 70 000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

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Niederzissen – Für die Dachsanierung und weitere Wiederherstellung der ehemaligen Synagoge in Niederzissen erhielt Ortsbürgermeister Richard Keuler einen Fördervertrag über 70 000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Die ehemalige Synagoge ist somit eines von über 100 Projekten, die die private Stiftung in Bonn bisher allein in Rheinland-Pfalz dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Richard Keuler, der den Kultur- und Heimatverein Niederzissen vertritt, kann mit weiteren Mittenl für das Projekt aus dem Dorferneuerungsprogramm des Landes und durch das Landesamt für Denkmalpflege rechnen.
Die ehemalige Synagoge von Niederzissen ist ein kleiner Saalbau mit Satteldach und Rundbogenfenstern, der 1841 errichtet wurde. 1938 geschändet, baute man das Gotteshaus irgendwann vor 1948 zu einer Schmiede um und benutzte es als solche bis 1997. Vom Ursprungsbau blieben noch Reste der östlichen Fenster, der Frauenempore, der Nische für den Toraschrein sowie der Wand- und Deckenbemalung erhalten. Auch Reste der Ausstattung fanden sich, darunter Torarollen, Briefe, Kleidungsstücke und Gebetsriemen. Schließlich entdeckte man auf dem Dachboden darüber hinaus zahlreiche Schriften. Bis 1997 wurde das Gebäude nur notdürftig instand gehalten.
Es lassen sich heute Verformungen im Dachstuhl und Mauerwerksrisse feststellen, zudem ist das Mauerwerk im Sockelbereich durchfeuchtet. Der Innenraum macht einen völlig verwahrlosten Eindruck. Auf Initiative des 2007 gegründeten Kultur- und Heimatvereins Niederzissen erwarb die Gemeinde das leer stehende Gebäude im letzten Jahr, um es dem Verein zur Verfügung zu stellen, damit dieser die Geschichte des ehemals bedeutsamen jüdischen Lebens in Niederzissen aufarbeiten und in diesem „Haus der Kultur“ museal darstellen kann. Darüber hinaus ist aber auch an eine Nutzung als Heimatmuseum mit Wechselausstellungen zur Heimatgeschichte, Archäologie und Kunst, als Ort für kleinere Konzerte, Gesprächsrunden und Veranstaltungen sowie als Vereinshaus gedacht.

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