Im Frühjahr 2025 sollen alle Bauarbeiten abgeschlossen sein - Geplant sind allein 38 neue Bäume
38 neue Bäume geplant: Fußgängerzone von Bad Neuenahr soll ergrünen
Wenig attraktiv erscheint derzeit die südliche Hälfte der Poststraße. Doch auch dieser Abschnitt soll nach dem Ausbau ergrünen. Foto: Jochen Tarrach
Jochen Tarrach

Kommt nichts dazwischen, wird es noch bis zum Frühjahr 2025 dauern, ehe im sogenannten Quartier I in Bad Neuenahr das Leben so richtig wieder losgehen kann. Zum Quartier gehören die Poststraße, also die Fußgängerzone, die Kreuzstraße sowie die im Norden des Platzes an der Linde abzweigende Ahrstraße.

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Bis dahin wird dort noch kräftig gebuddelt, denn Kabel und Rohrleitungen im Boden müssen als Ergebnis der Flut erneuert werden, und erst dann können die Straßen so hergerichtet werden, wie es sich für eine Fußgängerzone gehört.

Perspektive für den Handel

Damit alles verzugslos hergerichtet werden kann und auch die Einzelhändler eine attraktive Perspektive haben, wie es einmal aussehen soll, hat das Planungsbüro Becker aus Heimersheim im Auftrag der Stadtverwaltung bereits mit den Planungen begonnen und diese, mit Ausnahme der endgültigen Gestaltung des Platzes an der Linde, nun dem Ortsbeirat unter Leitung von Ortsvorsteher Richard Lindner zur Diskussion vorgelegt. Nico Gleich vom Büro Becker stellte die Details vor. Das Wichtigste gleich vorweg: Gab es auf der gesamten Länge der Poststraße bisher nur vier Bäume, so sollen es nun 38 werden, die einseitig, je nach Leitungsverlauf im Untergrund, auf der rechten oder linken Straßenseite gepflanzt werden. Die Art der Bäume ist noch nicht festgelegt.

Problem für die Stadt dabei, dass aus dem Wiederaufbaufond von Land und Bund lediglich das bezahlt wird, was vor der Flut einmal da war. Die Herrichtung eines für das Wachstum geeigneten Untergrundes und die Bäume selbst, grob geschätzt etwa 70.000 Euro, fallen zu Lasten der Stadt. Aber: Bäume müssen und sollen auch nach Ansicht des Ortsbeirates sein. So fand folglich ein zweiter, alternativer Vorentwurf mit den vier bisherigen Bäumen auch nicht die Zustimmung des Ortsbeirates. „38 Bäume ersetzen die Kühlwirkung von 266 Klimaanlagen“, wusste ein anwesender Bürger zur Diskussion beizusteuern. Die Bäume sollen in Doppelstandorten gesetzt werden und dazwischen jeweils zur Steigerung der Aufenthaltsqualität eine kleine Grünfläche entstehen.

Hunde sorgen für Diskussionen

Die Befürchtung des Ortsbeirates war allerdings, dass dann tolle neue Hundeklos entstehen. So ging jetzt schon der allgemeine Appell an die Hundebesitzer, auf Sauberkeit zu achten und die ausliegenden Hundekotbeutel zu nutzen. Das Regenwasser soll nicht komplett in die Kanalisation abgeleitet werden, sondern teilweise über Rigolen aufgefangen und zur zusätzlichen Bewässerung unter die Pflanzen geleitet werden. Der Bodenbelag soll zweifarbig mit glatten, hellen und dunklen Platten gestaltet werden, sodass auch Rollatoren, Kinderwagen und Rollstühle problemlos fahren können. Über die weitere Möblierung der Fußgängerzone mit Sitzgelegenheiten und eventuell Mülleimern wurde noch nicht gesprochen.

Allein der Straßenbau ist mit 2,19 Millionen Euro veranschlagt. Das Erscheinungsbild der Fußgängerzone wird viele Elemente der parallel verlaufenden Telegrafenstraße übernehmen und die gesamte Innenstadt so ein einheitliches Bild bieten. Allerdings wird in Poststraße, Kreuzstraße und Ahrstraße, so wie früher, kein Autoverkehr stattfinden. Ausnahme: Zulieferverkehr für die Geschäfte. Der Ortsbeirat trifft gemäß der Gemeindeordnung noch keine endgültigen Beschlüsse, sondern er äußert Gestaltungswünsche und gibt an die Ausschüsse der Stadt, wie den Bau- und Planungsausschuss und den Haupt- und Finanzausschuss, Empfehlungen ab. Die endgültige Entscheidung liegt beim Stadtrat.

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