Heimersheim
30 000 Euro für Fußboden in St. Mauritius

Walter Desch (5. von links) überreichte den Fördervertrag über 30 000 Euro.

Hans-Jürgen Vol

Heimersheim. Die Sanierungsarbeiten im alten Kirchenschiff der St. Mauritiuskirche Heimersheim schreiten sichtbar voran. Am Dienstag übergab Walter Desch, vom Stiftungsvorstand der Lotto Rheinland-Pfalz GmbH einen Fördervertrag über 30 000 Euro für die Sanierung des Fußbodenbelags an Pastor Peter Dörrenbächer und Verwaltungsratsvorsitzenden Josef Maurer.

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Heimersheim. Die Sanierungsarbeiten im alten Kirchenschiff der St. Mauritiuskirche Heimersheim schreiten sichtbar voran. Am Dienstag übergab Walter Desch, vom Stiftungsvorstand der Lotto Rheinland-Pfalz GmbH einen Fördervertrag über 30 000 Euro für die Sanierung des Fußbodenbelags an Pastor Peter Dörrenbächer und Verwaltungsratsvorsitzenden Josef Maurer.

13 Jahre ist die „alte Kirche“, wie sie von Heimersheimern genannt wird, mittlerweile nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Alte Kirche deshalb, weil sie im Jahre 1222, also 739 Jahre vor dem westlichen Anbau aus den 1960er-Jahren, der wie eine eigenständige Kirche wirkt, entstand. 2002 hatte man den spätromanischen Kirchenteil aus Sicherheitsgründen schließen müssen. Der 32,50 Meter hohe Kirchturm stand in Richtung Südwesten 1,32 Meter schief. Die statische Sicherung durch Ringanker gestaltete sich als kostenintensiver und langjähriger Prozess, wie Architekt Udo Heimermann aus Ehlingen erklärt. Im Anschluss an die Sicherungsarbeiten wurde das Dach saniert.

Derzeit geht die Sanierung des Fußbodens in großen Schritten voran. „Die Gießschicht aus Beton ist mittlerweile getrocknet und hat sich gesetzt. Was noch fehlt, sind die Bodenplatten“, berichtet Josef Maurer vom Verwaltungsrat der Kirchengemeinde St. Mauritius. Man hofft, so Maurer, noch in diesem Jahr mit der Bodensanierung fertig zu werden, denn „allmählich gerät dieser Kirchenteil in Vergessenheit und das darf auf keinen Fall passieren“. Schon zum Tag der offenen Denkmäler im September, soll die Kirchentür wieder für jedermann offen stehen. In einem Vortrag wird Architekt Udo Heimermann den Sanierungsprozess und die Geschichte der Kirche erläutern. Auch für kleine Andachten soll die Kirche dann wieder zur Verfügung stehen.

Walter Desch von Lotto Rheinland-Pfalz begrüßte diese Idee und schlug gleich ein Konzert der Mainzer Hofsänger im gotischen Gebäude vor, von dem er sich beeindruckt zeigte. „Wenn die Leute sehen, dass ihr Geld in sinnvolle Projekte fließt, werden sie auch bereit sein, die aufwendige Sanierung weiter zu unterstützen“, hofft Desch. Aus eigenen Kräften hätte die kleine Gemeinde an der Ahr die Sanierung, trotz hoher Spendenbereitschaft, nicht schultern können. Insgesamt wurde sie bisher mit 180 000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt.

Axel Hausberg, Ortskurator der DSD im Ahrtal, betonte die Wichtigkeit des denkmalgeschützen Gebäudes für die Region. Thomas Kirsch von Lotto Rheinland-Pfalz bezeichnete das Projekt als eine „edle Aufgabe, die es zu Ende zu bringen gilt.“ Trotz bald endender Phase der Unzugänglichkeit, gibt es noch viel zu tun. So möchte man, sobald das nötige Geld vorliegt, die historischen Bleiglasfenster aus der Gründerzeit, die zurzeit in Köln speziell gelagert werden, wieder einsetzen. Die Fenster mit Motiven, wie etwa dem Wappen des Burggrafen zur Landskron, zählen zu den ältesten Glasmalereien deutschlandweit. „Allein die Restaurierungskosten belaufen sich auf 45 000 Euro, für den Einbau liegt noch kein Kostenvoranschlag vor“, erklärt Udo Heimermann. „Wir spielen mit dem Gedanken Patenschaften für die einzelnen Fenstersegmente anzubieten“, ergänzt Josef Maurer.

Zunächst einmal gilt es jedoch die Sanierung mit einem geschätzten Gesamtaufwand von 2,2 Millionen Euro zu Ende zu bringen, anschließend kann man an den Feinheiten arbeiten, sagte Heimermann.

Von unserer Mitarbeiterin Selina Schürer

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