Die Aktion „Robin Gut“, eine Initiative für nachhaltiges Leben, gegründet von Journalist und RTL-Fernsehmoderator Dieter Könnes („Stern-TV“), sorgte am Mittwoch beim Start der Pflanzaktion auf dem Spielplatz und im Inklusionsgarten für eine bisher einmalige „Promidichte“ im kleinen Müsch. Denn Könnes und seine Mitstreiter Wieland Schmoll und Clemens Meiß (Agentur Get the Point) hatten über ihre Netzwerke und Freunde etwa 15 aus aktuellen TV-Produktionen bekannte Prominente als Paten für die Aktion gewinnen können.
Zu den Paten zählen unter anderem der TV-Moderator und Sänger Jürgen Milski, die „The Voice“-Gewinnerin und tatkräftige Ahrtal-Helferin Anny Ogrezeanu (Wachtberg), Bestsellerautorin Nena Brockhaus, „Traumschiff“-Schauspielerin Vivien Wulf, YouTuber Torben Platzer und die Ex-Sportgymnastin Magdalena Brzeska. Sie haben in TV-Magazinen und eigenen Social-Media-Kanälen für die Baumaktion geworben oder wie die „Bares für Rares“-Kunsthändlerin Susanne Steiger aus Bornheim Geld mit einem Weihnachtsmarkt oder Versteigerungen eingespielt. Dabei war auch der Kunsthändler Julian Schmitz-Avila („Bares für Rares“), der in Bad Breisig lebt und selbst die Hilfsaktionen nach der Ahrflut erlebt hat. Für eine Onlinespende von 14,90 Euro gab es einen Baum, und jeder Spender erhielt ein Zertifikat. 10.000 Bäume waren das erklärte Ziel, das mit 14.142 Spenden deutlich übertroffen wurde.
Aktion, die Mut macht
„Es ist unglaublich, wie groß der Zuspruch aus der Community ist“, so Könnes. „Offensichtlich ist das Pflanzen eines Baumes etwas, das die Leute sofort anspricht und darin bestärkt, das Richtige zu tun.“ Könnes, der von den ersten Tagen nach der Flut an als Reporter und Unterstützer im Ahrtal aktiv ist, bezog klar Stellung: „Wir kleben uns nicht wie die Klimakleber aus Protest auf den Straßen fest, sondern packen an und pflanzen Bäume“, sagte er unter dem Applaus der 200 Gäste in Müsch. Darunter waren viele über ihre Facebook-Auftritte bekannte Ahrtal-Helfer und Vertreter nicht staatlicher Hilfsorganisationen.
Zuvor hatte Müschs ehrenamtlicher Ortsbürgermeister Udo Adriany für „die herrliche Initiative“ gedankt, die das an spontaner und ehrenamtlicher Hilfe von außerhalb fortsetze, was den Betroffenen unmittelbar nach der Katastrophe beim Aufräumen und für den Wiederaufbau Mut gemacht habe: Diese Solidarität werde sein Leben lang in seinem Herzen bleiben. Mit der Aufforstung könne der Wald auch Wasser zurückhalten.
Initiator Könnes bedankte sich „bei Udo, der so vieles möglich macht“. Er selbst habe in der Fluthilfe die Kraft der Gemeinschaft erfahren, großartige Begegnungen erlebt und Freundschaften fürs Leben geschlossen. Das Motto der „Dachzeltnomaden“ müsse übers Ahrtal hinaus in die Gesellschaft wirken: „Das Wir zählt.“ Den „Promis“ dankte er dafür, dass sie über ihre Bekanntheit und Reichweiten die Botschaft von „Robin Gut“ verbreiten.
Zweite Baumpflanzaktion von „Robin gut“
Erwin Manz, Umweltstaatssekretär von Rheinland-Pfalz, die Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil sowie der Landtagsabgeordnete und Erste Kreisbeigeordnete Horst Gies bedankten sich stellvertretend für die Politik für die Umweltaktion und bei den vielen Ersthelfenden, die nach Müsch gekommen waren. Das Tal brauche weiterhin Hilfe- und Mutmachaktionen.Während für die Fotografen zu Schippe und Schubkarre gegriffen wurde, lief auf einer 1,5 Hektar großen Rodungsfläche im „Müscher Holz“ die Pflanzaktion an. Ein Trupp der Hilfsorganisation „Dachzeltnomaden“ hatte dort schon seit dem frühen Morgen gearbeitet. Hinzu kamen gut zwei Dutzende Azubis einer Firma, die den Arbeitseinsatz sponsert. Der Großteil der Bäume wird von Lohnunternehmen gesteckt.
Es ist die zweite Baumaktion von „Robin Gut“ in Müsch. 2022 wurden 50 bis zu zwölf Meter hohe Hainbuchen und Linden vom Niederrhein in Müsch eingepflanzt. 25 Bäume fanden einen neuen Standort am Augustinum in Bad Neuenahr. Langfristig will „Robin gut“ eine Million Bäume pflanzen – zur Wiederherstellung der Wälder und für den Klimaschutz.