Das neue Gebäude bietet Platz für mehr als 100 Kinder.
Bunte Fantasiefiguren aus Treibholz schmücken das Geländer am Eingang der katholischen Kindertagesstätte Arche Noah in Oberwinter. Wie die architektonische Umsetzung des Namens erhebt sie sich gleich einem großen Holzschiff mit Bullaugen hochwassersicher auf Stelzen. Die kleinen Kunstwerke am Eingang stammen aus einer der Ferienaktionen zum Thema „Ein Sommer am Rhein“. Als einzige Kindertagesstätte im Kreis Ahrweiler hält die Arche Noah auch während der Schulferien ihre Pforten durchgängig geöffnet.
Das ist möglich, weil die Erzieherinnen ihre Urlaube diesem System anpassen. Das wird sehr gut und gern angenommen – in der Regel haben wir während der Ferien noch um die 45 Kinder hier“, sagt Edith Renk. Seit 1974 übt die Leiterin der „Arche Noah“ den Beruf der Erzieherin aus, seit 1994 hat sie das Steuer in Oberwinter übernommen. 1999 wurde der Neubau, ein harmonischer Baukörper in Holz- und Zeltarchitektur, bezogen. Das Haus war auf 100 Kinder ausgelegt. Heute sind es insgesamt 134 aus mehr als zwanzig Nationen, die den Kindergarten regelmäßig besuchen.
Der vierzügige Kindergarten verfügt über zwei Gruppen mit je 23 Kindern, zwei Gruppen à 24 Kinder plus zwei Krippengruppen à 10 Kinder für die unter Dreijährigen. Erst wenn diese in den Regelkindergarten mit seinen 62 Ganztagesplätzen gewechselt sind, kann die Einrichtung weitere Kinder aufnehmen. „Wir sind voll bis an den Rand, aber glücklicherweise haben wir keine Wartelisten wie etwa der Kindergarten in Kripp, wo rund 50 Kinder auf der Warteliste stehen oder der katholische Kindergarten St. Peter in Sinzig, wo es sogar 100 sind“, sagt Edith Reck mit Erleichterung.
Im Jahr 2013 konnte der durch den Rechtsanspruch für einen Kindergartenplatz notwendige Anbau in Oberwinter bezogen werden. Rund um das Gebäude befinden sich Frei- und Spielflächen. Durch den Stelzenbau, der gleichzeitig als Überdachung fungiert, können die Kinder auch bei schlechtem Wetter draußen spielen. Und die große Terrasse des Anbaus bietet den Kindern Bewegung an frischer Luft, die noch nicht laufen können. „Wir können sie schließlich nicht alle einzeln die Treppe hinuntertragen“, sagt die Leiterin.
Edith Reck leitet die Einrichtung seit 1994. Das neue Gebäude bietet Platz für mehr als 100 Kinder. So sah in früheren Jahren die „Kinderbewahranstalt“ der Franziskanerinnen in Oberwinter aus.
Was das pädagogische Konzept angeht, so hat sich die Einrichtung unter der Fachberatung des Caritasverbandes Koblenz stetig fortentwickelt. „Jedes Kind entscheidet selbst, mit wem und was es spielen möchte, die Kleinsten brauchen jedoch einen festeren Rahmen“, so Edith Lenk. Einfluss hat der Nachwuchs auch auf den Speiseplan. Sehr zufrieden sind Kinder und Belegschaft mit ihrem Catering-Service vom Düsseldorfer Hof in Rolandseck.
Die Kinder können auch mitbestimmen, welches Thema sie sich in ihrem letzten Jahr bevor es auf die Grundschule geht, vorknöpfen. Aktuell wird das Thema Wald unter die Lupe genommen. Die Resultate der „Wackelzähne“, wie die Vorschulkinder genannt werden, sind überall in den Gängen und in der Eingangshalle zu bewundern. Alles wird dokumentiert, auch die Entwicklung der Kinder. „Die Elterngespräche werden auch ganz gut angenommen – manche Eltern tun sich aber schwer“, sieht die Kita-Leiterin noch Luft nach oben. Das gilt auch für den Personalschlüssel. Zurzeit liegt der bei 1,75 Kräften pro Gruppe. „Besser wäre auf jeden Fall noch eine weitere volle Kraft pro Gruppe“, so Edith Lenk. Von den 19 fest angestellten Erzieherinnen sind drei halbe Stellen von interkulturellen Fachkräften belegt.